Tödliche Gefahr für Hunde: Pseudowut breitet sich aus
Die Aujeszkysche Krankheit - auch Pseudowut genannt - breitet sich hierzulande immer weiter aus. Inzwischen sind Fälle aus Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern bekannt.
Die Aujeszkysche Krankheit - auch Pseudowut genannt - breitet sich hierzulande immer weiter aus. Inzwischen sind Fälle aus Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern bekannt.
Vor allem Jäger in Rheinland-Pfalz befürchten, dass sich ihre Hunde mit der gefährlichen „Aujeszkyschen“ Krankheit (AK) bei der Wildschweinjagd anstecken könnten. "Die Angst ist natürlich ganz klar gegeben", sagte der Hundeausbilder und Vize-Landesobmann für das Jagdhundewesen beim Landesjagdverband Rheinland-Pfalz, Edmund Kohl, in Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich). Sobald sich Vierbeiner mit dem Virus infiziert haben sollten, seien sie nach zwei bis drei Tagen tot. Eine Chance auf Heilung bestehe bislang nicht.
Die Aujeszkysche Krankheit befällt vor allem Schweine. Diese übertragen die Pseudowut dann weiter. Für Menschen besteht zwar keine Gefahr, doch infizieren sich Hunde oder Katzen mit dem Virus, endet der Krankheitsverlauf meist tödlich. Symptome sind starker Juckreiz und Schluckbeschwerden.
Ende 2016 starb ein Jagdhund im Kreis Bernkastel-Wittlich an der Pseudowut. Der Vierbeiner habe Bisskontakt zu einem Wildschwein gehabt, sagte die Sprecherin des Landesuntersuchungsamt Koblenz Kerstin Stiefel. Bislang sind nur wenige Fälle bekannt. Ob es eine „Dunkelziffer“ gebe und wie hoch diese sei, ist bislang unklar, fügte sie hinzu.
Edmund Kohl, Vorsitzender des Deutsch-Drahthaarvereins Rheinland-Pfalz ist anderer Meinung: „Es gibt viele Fälle, die erst gar nicht angezeigt werden.“ Nicht immer zeigen erkrankte Hunde Symptome wie starken Juckreiz. Oftmals entstehen auch innere Entzündungen, an denen die Vierbeiner innerhalb kürzester Zeit sterben. Dadurch werde der Todesumstand mit AK meist nicht in Verbindung gebracht.
Halter jeglicher ansteckungsgefährdeter Tiere sollten gewisse Schutzmaßnahmen ergreifen. Hunde sollten beispielsweise keinen Kontakt zu Wildschweinen haben - weder rohes Fleisch noch Innereien essen. Bei Jägern gestaltet sich das jedoch als extrem schwierig, da bei der Jagd Berührungen meist unvermeidbar sind.
Jäger fordern daher, dass ein Impfstoff entwickelt wird, der ihre Hunde vor dem tödlichen Virus schützen soll.
Quelle: Rheinpfalz / Focus