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Was tun bei Dauer-Rot?

Wie lange muss ich an einer kaputten Ampel warten?

Manchmal steht man an einer roten Ampel und wartet, und wartet … und wartet. Möglicherweise ist das Gerät defekt. Aber, wie lange muss man davor stehen bleiben bis man auch über Rot fahren darf, ohne ein Knöllchen zu riskieren?

Was, wenn die Rotphase nicht vorbeigeht?

Natürlich gilt zunächst einmal, dass es ganz klar verboten ist, über eine rote Ampel zu fahren. Wer sich bei „Dunkel-Orange“ noch durchquetscht, der riskiert ein Bußgeld von 90 Euro und einen Punkt in Flensburg. Geht das Fehlverhalten mit Gefährdung oder Sachbeschädigung einher, werden bis zu 240 Euro sowie zwei Punkte fällig und der Führerschein muss für vier Wochen abgegeben werden.

Manchmal kommt es allerdings auch vor, dass Ampeln gar nicht erst auf Grün umschalten, weil sie möglicherweise defekt sind. Wie verhält man sich in so einem Fall am Steuer richtig? Wie lange muss gewartet werden, ehe man auch über eine rote Ampel fahren darf?

Mindestens fünf Minuten stehen bleiben

Eine gesetzliche Regelung zur Wartezeit gibt es bislang nicht. Wie unlängst bei einem Fall vorm Oberlandesgericht Hamm entschieden wurde, reichen drei Minuten aber nicht aus (OLG Hamm, Az. 2 Ss OWi 486/99). Mindestens fünf Minuten muss laut dem Urteil gewartet werden,  um wirklich sicherzugehen, dass es sich nicht nur um eine besonders lange Rotphase handelt. Dann gilt: Vorsichtig losfahren und an einer Kreuzung langsam „hineintasten“.

Kommt es in solch einer Situation zu einem Unfall, gilt dennoch der Misstrauensgrundsatz: Wer über Rot gefahren ist, haftet.

Quelle: Berliner Kurier