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Nabu warnt vor Bedrohung für Natur und Umwelt

Rote Sumpfkrebse in Deutschland auf dem Vormarsch

In Deutschland macht sich aktuell der Amerikanische Sumpfkrebs breit. Obwohl hierzulande eigentlich nicht heimisch, wie der Name schon vermuten lässt, vermehrt er sich bei uns rasant. Zu rasant wenn es nach Experten des Naturschutzbundes geht.

Invasion in Berlin

Der Amerikanische Sumpfkrebs, auch Roter Sumpfkrebs genannt, ist eigentlich im Südosten der USA, am Golf von Mexiko und in der Mississippi-Niederung heimisch. Seit diesem Jahr breitet sich das Tier, das auf den ersten Blick aussieht wie ein zierlicher Hummer, allerdings auch verstärkt in Deutschland aus.

Speziell in Berlin herrscht aktuell schon fast eine kleine Invasion. Laut dem Naturschutzbund, kurz Nabu, sind die Krustentiere bereits zur Bedrohung für Natur und Umwelt in der Hauptstadt geworden.

Träger der Krebspest

Doch woher kommen die Sumpfkrebse auf einmal? Seit einigen Jahren sind die Tiere in Zoohandlungen erhältlich. Katrin Koch vom Nabu-Wildtiertelefon nimmt an, dass Besitzer möglicherweise einfach kein Interesse mehr an ihren "Haustieren" hatten und sie deshalb ausgesetzt wurden. Für unsere einheimischen Krebse könnte das verheerende Folgen haben.

Die Amerikanischen Sumpfkrebse pflanzen sich mehrmals jährlich fort und fressen unter anderem den Laich anderer Tiere. Zudem sind sie Träger der sogenannten „Krebspest“, gegen die sie selbst zwar immun sind, unsere Krebsarten allerdings nicht – für sie endet eine Ansteckung tödlich.

Umweltaktivisten fordern Managementplan

Der Naturschutzbund insistiert, eine weitere Ausbreitung müsse dringend verhindert werden. Eine effektive Möglichkeit hierfür gibt es allerdings aktuell noch nicht.

Umweltaktivisten fordern von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz einen Managementplan, wie mit den Krustentieren umgegangen werden soll.

Quelle: n-tv