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Gummibärchen und Kondensmilch als Nahrungsmittel

Übergewicht und Diabetes bei Affe Jimmy und Krokodil Dill

Manche halten sich Katzen oder Hunde als Haustiere, nicht so Rentnerin Christa P. aus Straubing. Sie lebte 25 Jahre lang mit einem Javaneraffen und einem Stumpfkrokodil unter einem Dach. Beide Tiere leiden aufgrund falscher Ernährung an Übergewicht und wurden jetzt in die Obhut einer Reptilien-Auffangstation gegeben.

Krokodil und Affe als Haustiere gehalten

Vor 25 Jahren entschieden sich die heute 69-jährige Rentnerin Christa P. und ihr bereits verstorbener Ehemann aus Straubing dazu, sich zwei ganz besondere Haustiere anzuschaffen. Es sollte ein kleiner Affe und ein Krokodil sein. Das Javaneräffchen Jimmy kam aus einem ostdeutschen Tierpark zur Familie, als es gerade mal fünf Tage alt war. Das Stumpfkrokodil Dill kaufte das Ehepaar in einer Zoohandlung, die das Tier fälschlicherweise als Brillenkaiman anbot.

Zucker und Kondensmilch als Nahrungsmittel

Die Frau aus Straubing meinte es wohl zu gut mit ihren Tieren und fütterte dem Affen Gummibärchen und gab ihm Kondensmilch zu trinken. Die Folgen der falschen Ernährung ließen nicht lange auf sich warten. Der Javaneraffe leidet laut Fachtierärztin Sabine Öfner an Diabetes, Zahnproblemen, Übergewicht sowie an Haut- und Knieproblemen.

Dem Krokodil erging es die letzten Jahrzehnte nicht besser. Es lebte in einem selbst gebauten Wasserbecken im Wohnzimmer neben der Couch. Viel UV-Licht, das wichtig ist für Krokodile, hat es ebenfalls nicht bekommen. Es konnte sich zwar auf der ersten Etage der Wohnung frei bewegen und so ein paar Sonnenstrahlen am Tag ergattern, doch das reicht bei Weitem nicht aus für ein solches Tier. Kontakt zu Artgenossen hatten die Tiere nie. 

Heute kann man sich die Haltung solcher Exoten im Haus kaum vorstellen, doch die Tierhaltestandards waren in den 70er und 80er Jahren andere, so Dr. Markus Baur, Leiter der Reptilien-Auffangstation München. 

Tiere suchen ein neues Zuhause

Aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen gab die Besitzerin die Tiere in die Obhut der Reptilien-Auffangstation in München. Der Auszug aus ihrem jahrelangen Zuhause wurde von dem VOX-Magazin "hundkatzemaus" begleitet. Beide Tiere werden nun erstmal auf Diät gesetzt. Außerdem benötigt der Javaneraffe eine Zahnbehandlung, die laut Fachtierärztin Sabine Öfner voraussichtlich 2000 Euro kosten wird. Jimmy, der Affe und Dill, das Krokodil suchen nun ein neues Zuhause. 

Quelle: VOX, Bild