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Ein Gefühl der Umarmung

Schlafstörungen? So können Gewichtsdecken helfen!

Stundenlanges Wachliegen, sich tagsüber völlig gerädert fühlen, unkonzentriert sein - etwa 25 Prozent der Deutschen leiden an Schlafstörungen. Viele fällt es dabei schwer überhaupt einzuschlafen, andere wachen in der Nacht mehrmals auf. Das ist nicht nur sehr nervig, sondern kann darüber hinaus auch krank machen. Für Entspannung und besseres Einschlafen sollen laut einer Studie Gewichtsdecken sorgen.

Hilfe beim Einschlafen und Verbesserung der Schlafqualität

Immer mehr Menschen leiden unter Schlafproblemen. Medikamente und Schlafmittel sind jedoch keine Dauerlösung, denn sie können schnell süchtig machen. Sogenannte Gewichtsdecken, die deutlich schwerer als normale, herkömmliche Bettdecken sind, sollen bei Einschlafproblemen und Schlafstörungen Abhilfe schaffen. Gleichzeitig sollen sie dafür sorgen, dass man einen tiefen und erholsamen Schlaf hat, denn durch die beschwerten Decken kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung der Schlaf- und Glückshormone Melatonin und Serotonin. Die wiederum verhelfen zu einem besseren Schlaf und größeren Wohlbefinden. Laut Werbeversprechen sind Therapiedecken ein hilfreiches Mittel zur Bewältigung von Stress, Angstzuständen und Schlaflosigkeit.

Was sind Gewichtsdecken?

Zur üblichen Füllung einer normalen Decke sind die Gewichtsdecken mit Mikroglaskugeln oder Metallkügelchen gefüllt. Diese verleihen der Decke das zusätzliche Gewicht, das sich gleichmäßig auf den Körper verteilen soll. Dabei ist es wichtig, dass die speziellen Decken auf den jeweiligen Schlafenden abgestimmt sind und ihr Gewicht etwa zehn Prozent vom Körpergewicht entsprechen. Dann entfalten sie einen besänftigenden Effekt, ohne erdrückend zu wirken. Dies soll helfen schneller in die Tiefschlafphase zu finden und verbessert gleichzeitig die Schlafqualität. 

Mehr Entspannung durch Erdung des Körpers 

Die zusätzliche Schwere verleiht dabei das Gefühl geborgen und gut aufgehoben zu sein. Für den Körper fühlt sich die Decke an wie eine liebevolle Umarmung, wenn sich das Gewicht gleichmäßig darauf verteilt und sich anschmiegt. Studien haben gezeigt, dass die Berührungsdruckstimulation den Körper erden und für die Freisetzung von zwei Gehirnchemikalien sorgen, die bei Angst, Stress und Depression helfen. Die Erdung des Körpers während des Schlafens kann auch den Cortisolspiegel senken, was positive Effekte auf den Blutdruck, die Herzfrequenz und den Blutzuckerspiegel hat. 

Schmerzlindernde Wirkung

Wer beim Einschlafen immer wieder hochschreckt, fühlt sich aufgrund des Gewichts sicherer, denn es verankert die schlafende Person quasi im Bett und sorgt für ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Das wiederum animiert den Körper, das Glückshormon Serotonin, das Kuschelhormon Oxytocin sowie das Schlafhormon Melatonin auszuschütten, was für Entspannung sorgt, den Herzschlag verlangsamt und den Blutdruck senkt. Zudem haben Studien gezeigt, dass die schwerere Decke ebenso Stress lindert. Ein entspannter Schlaf ist damit also vorprogrammiert. Auch Menschen mit chronischen Schmerzen können von beschwerten Decken profitieren, da sie zu einem besseren Schlaf verhelfen. Kombiniert mit anderen therapeutischen Behandlungen könnte eine beschwerte Decke wie eine Tiefdrucktherapie wirken, um mit weniger Schmerzen zu schlafen. 

TIPP: Entscheidend ist jedoch, dass die Gewichtsdecke nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer sein darf. Zu wenig Gewicht sorgt für eine geringe Wirksamkeit, während eine zu schwere Decke eher unangenehm und erdrückend wirken kann. Zudem müssen Gewichtsdecken nicht zwingend nur zum Einschclafen verwendet werden, sie können auch tagsüber dafür sorgen, dass man sich sicher und geborgen fühlt, vor allem bei Angstzuständen. Das Wohlbefinden wird gestärkt und die Lebensqualität verbessert. 

Für wen sind Gewichtsdecken nicht zu empfehlen?

Menschen, die unter Atembeschwerden, Kreislaufproblemen oder Erkrankungen des Herzens leiden, sollten unbedingt vor dem Kauf einer Gewichtsdecke mit ihrem Hausarzt sprechen. Das gilt auch für Kinder unter fünf Jahren. Auch Menschen, die an Skoliose oder Diabetes erkrankt sind, sollten vorher einen ärztlichen Rat einholen. 

Quelle: Focus, FitforFun, Die Techniker