"Restless Legs Syndrom": Das steckt hinter den "nervösen" Beinen!
Quälende Unruhe, "nervöse Beine" und Schmerzen: Wer unter dem Restless Legs Syndrom leidet, hat oft nicht nur körperliche Beschwerden sondern auch eine angegriffene Psyche.
Quälende Unruhe, "nervöse Beine" und Schmerzen: Wer unter dem Restless Legs Syndrom leidet, hat oft nicht nur körperliche Beschwerden sondern auch eine angegriffene Psyche.
Was der Volksmund "unruhige Beine" nennt, ist eine ernstzunehmende Krankheit mit schlafbezogenen Bewegungsstörungen. Patienten mit Restless Legs Syndrom (RLS) klagen über schmerzhafte Missempfindungen und einen ausgeprägten Bewegungsdrang, vor allem in den Abendstunden und in der Nacht. Die Schmerzen werden als "quälende Unruhe" beschrieben, die zum Herumlaufen zwingen.
"RLS, das in der Bevölkerung jeden 10. bis 20. trifft, gehört zu den häufigsten unbekannten Erkrankungen, d.h. Krankheiten, die in der Öffentlichkeit wenig bekannt sind oder wahrgenommen werden", erklärt Prof. Dr. Klaus Berger, Direktor des Institutes für Epidemiologie und Sozialmedizin an der Universität Münster und Vorsitzender der NAKO Gesundheitsstudie.
Fest steht, dass diese Krankheit mit erheblichen psychosozialen Auswirkungen und einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden ist. Bisherige Untersuchungen haben bei RLS-Patienten das wiederholte Auftreten von Depressionen, Angst- und Panikstörungen bis hin zu Suizidgedanken nachgewiesen.
"In der NAKO Gesundheitsstudie werden auch die Häufigkeit und mögliche Ursachen des Restless Legs Syndrom untersucht. Diese Langzeitstudie verspricht dank der großen Teilnehmerzahl neue Erkenntnisse. […]Obwohl das Wissen über mögliche Entstehungsmechanismen zugenommen hat, bleiben viele Fragen zu dem Krankheitsbild noch offen. Das RLS ist deshalb ein Krankheitsbeispiel unter vielen für das die NAKO Gesundheitsstudie dank der standardisierten Datenquelle wissenschaftliche Erkenntnisse für die Diagnose, Therapie und mögliche Prävention liefern kann.", so Dr. Klaus Berger.
Seit 2014 werden in der NAKO Gesundheitsstudie zufällig aus den Melderegistern gezogene Männer und Frauen zwischen 20 und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern.
Das multizentrische Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Bis jetzt haben über 118.000 Personen an der NAKO Studie teilgenommen.
Quelle: Presseportal