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Wenn das Herz auf einmal pocht wie verrückt...

Plötzliches Herzrasen: Wann wird es gefährlich?

Wenn das Herz so schnell schlägt, dass es aus der Brust springen könnte, bekommen es Betroffene meist mit der Angst zu tun. Wo die Ursachen für plötzliches Herzrasen liegen, wie man die erhöhte Frequenz wieder in den Griff bekommt und wann es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen, erfährst du hier.

Inhalt

50 bis 100 Schläge pro Minute sind normal

Wenn das Herz spürbar und schnell pocht und der Puls an Tempo zulegt, spricht man von Herzrasen. Normalerweise stellt das kein ernstzunehmendes Problem dar und ist im Regelfall nach kurzer Zeit wieder vorüber. Doch Betroffene bekommen es oftmals mit der Angst zu tun. Immerhin ist das Herz der Motor, der uns antreibt.

Ein gesundes Herz schlägt 50 bis 100 Mal pro Minute. Je nach Alter und gesundheitlicher Konstitution kann der Herzschlag jedoch variieren. Betrachtet man den Puls, so liegt der normale Ruhepuls eines Erwachsenen bei 70 bis 80.

Wann spricht man von Herzrasen und wie entsteht es?

Bei mehr als 100 Schlägen pro Minute, spricht man vom sogenannten Herzrasen oder auch -jagen. Wird der Körper unter Stress gesetzt, benötigt der Organismus mehr Energie und die Durchblutung nimmt zu. Infolgedessen muss das Herz mehr Leistung abrufen. Es schlägt häufiger. Dieser Zustand wird vom Betroffenen als Herzrasen wahrgenommen. Neben der erhöhten Frequenz steigt auch der Puls spürbar an.

Was in der Mehrzahl der Menschen Angst auslöst, ist eigentlich ein positives Zeichen des eigenen Körpers. Immerhin versucht das Herz sich der zunehmenden Belastung anzupassen und reagiert infolgedessen mit einem höheren Puls und einer erhöhten Schlagzahl.

Rast mein Herz?

Besonders wenn man körperlich aktiv ist, erhöht sich der Herzschlag. Für Sportler ist das eine natürliche Begleiterscheinung, die keinerlei zusätzliche Unruhe auslöst. Doch oftmals reagieren Menschen verängstigt oder sogar panisch, wenn sie ihr Herz plötzlich deutlich stärker spüren als üblich. Geschuldet ist das den Begleiterscheinungen, die in gewisser Weise denen eines Infarkts ähneln können. Ein pochendes Gefühl in der Brust in Verbindung mit einem erhöhten Puls, verstärktem Schwitzen, leichte Übelkeit, ein beschleunigter Atem, Zittern und innere Unruhe zählen zu den typischen Symptomen, die mit einem rasenden Herz einhergehen.

Das können Auslöser sein

Stress treibt das Herz an. Emotionen wie Vorfreude, Aufregung und Angst zählen zu jenen Stressfaktoren. Herzrasen ist also überwiegend auf Ereignisse mit einer besonderen körperlichen oder mentalen Anspannung zurückzuführen. In den meisten Fällen ist ein rasendes Herz harmlos und kein Grund zur Sorge. Doch es kann auch auf schwerwiegende gesundheitliche Probleme hinweisen.

  • Genussmittel: Übermäßiger Alkohol-, Kaffee- und Drogenkonsum sowie die Vorliebe zu schwarzem Tee können dazu führen, dass das Herz gegen die ungesunde Belastung mit einer erhöhten Frequenz reagiert. Eine typische Folge von übermäßigem Alkoholkonsum ist etwa nächtliches Herzrasen.
  • Einseitige Ernährung: Ein Mangel an Nähr- und Mineralstoffen wie Kalium, Natrium oder Magnesium kann ebenfalls als Auslöser gesehen werden. Ist der Körper unterversorgt, kann das Herz schlichtweg stolpern.
  • Hormonelle Umstellungen: Besonders Frauen leiden bei hormonelle Veränderungen unter der sogenannten Tachykardie, wie das Herzrasen im Fachchargon auch genannt wird. Kurz vor der Regelblutung, während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren kann es passieren, dass das Herz angetrieben wird und deutlich stärker pocht.

In diesen Fällen ist Vorsicht geboten!

Schlägt das Herz wieder und wieder schneller, kann das jedoch auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Eine Schilddrüsenüberfunktion, Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel oder Blutarmut (Anämie) sind Krankheitsbilder, denen Herzrasen vorausgehen kann.

Können Betroffene Stress, ein Ungleichgewicht des Hormonhaushalts oder Genussmittel aller Art als Ursache für die erhöhte Herzfrequenz ausschließen, ist der Besuch beim Arzt unumgänglich.  Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Brustschmerzen und starke Atemnot das Herzrasen begleiten. Dies könnten Indikatoren für einen Infarkt oder eine Herzschwäche sein.

Schnelle Hilfe: So findet dein Herz wieder in den Ruhezustand

So unangenehm ein stark pochendes Herz ist, so schnell kann es sich wieder beruhigen. Dabei gibt es ein paar einfache Tricks, die schnell Abhilfe schaffen.

Wer kontrolliert und ruhig atmet, kann sich selbst schnelle Linderung verschaffen. Zusätzlich entspannt das ruhige Atmen den gesamten Körper und erhöht die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Idealerweise setzt oder legt man sich für ein paar Minuten hin, atmet tief ein und anschließend langsam wieder aus. Wiederholt man diese Übung mehrmals, wird man eine schnelle Verbesserung feststellen. Das Herz beruhigt sich, der Körper kommt zur Ruhe.

Ein Mangel an Flüssigkeit kann ebenfalls Herzrasen begünstigen. Als Soforthilfemaßnahme ist es also ratsam, ein großes Glas kaltes Wasser zu trinken. Der körpereigene Wasserhaushalt gelangt wieder ins Gleichgewicht und das Herz kommt zur Ruhe.

Magnesiummangel zählt ebenfalls zu den häufigsten Ursachen für ein im Grunde harmloses Herzrasen. Betroffene können das Mineral in Form einer Brausetablette zu sich nehmen oder etwas magnesiumhaltige Lebensmittel auf den Speiseplan setzen. Dazu zählen Mandeln, Cashewnüsse und Sesam, grünes Blattgemüse wie Spinat, Mangold oder Grünkohl, sowie Bananen, Avocado und Haferflocken.