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Nicht immer droht Lebensgefahr

Plötzliches Herzrasen: Was du jetzt unbedingt beachten solltest!

Es kann in jeder Lebenslage auftreten. In stressigen Situationen, im Ruhezustand aber auch nach einer Sporteinheit: Plötzliches Herzrasen. Wer davon betroffen ist, macht sich meist große Sorgen. Ein Besuch beim Arzt kann helfen, den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Wenn das Herz bis zum Hals schlägt

Tachykardie ist der medizinische Begriff für Herzrasen. Per Definition ist das eine Form der Herzrhythmusstörung, die sich durch ungewöhnlich schnelle und pochende Schläge in der Brust äußert. Oftmals spricht man auch von Herzjagen. Betroffene haben das Gefühl, dass das Herz bis in den Hals hoch schlägt.

Eine erhöhte Frequenz geht meist mit Angst, Aufregung oder Freude einher und ist damit eine natürliche Reaktion des Körpers, der auf die Ausschüttung von Adrenalin reagiert. Schlägt der Muskel jedoch dauerhaft mehr als 100-mal pro Minute, sollten sich Betroffene unbedingt einen ärztlichen Rat einholen. Unbehandelt kann die Folge ein plötzlicher Herztod sein.

Nicht immer lebensgefährlich

Die „Deutsche Herzstiftung“ geht davon aus, dass hierzulande rund 100.000 Menschen unter gutartigem Herzrasen leiden. Nicht immer muss ein Anfall mit einem heftig schlagenden Herzen gleich Lebensgefahr bedeuten. Wer davon betroffen ist, fühlt sich jedoch erheblich eingeschränkt und ist oftmals arbeits- und fahrunfähig. In manchen Fällen kann es sogar zu einem Ohnmachtsanfall kommen.

Grundsätzlich sollte man den Ursachen eines rasenden Herzens auf den Grund gehen und einen Arzt konsultieren. Dieser kann am besten einschätzen, ob die Symptome harmlos sind oder dahinter doch eine ernstzunehmende Herzkrankheit steckt.

Anzeichen können vielfältig ausfallen

Es gibt eine Reihe von Symptomen, die auf gutartiges Herzrasen hindeuten. In diesem Zusammenhang zitiert das Portal „T-online.de“ zwei Kardiologen, die die Tachykardie so beschreiben: "Wenn die Anfälle plötzlich und unerwartet beginnen und plötzlich enden, nicht von bestimmten Situationen abhängen, in Ruhe oder allenfalls einige Stunden nach Belastung in der Ruhephase auftreten, spricht man von gutartigem Herzjagen."

Es kann also ganz plötzlich auftreten, in der Regel aber im Ruhezustand, wenn man sich einige Zeit zuvor körperlich angestrengt hat. Dabei gibt es oftmals keinen erkennbaren Zusammenhang mit Situationen, in denen Adrenalin als Auslöser gesehen werden kann. Treten dann noch Schwindel, ein erhöhter Puls und Übelkeit auf, können das ebenfalls Anzeichen für Herzjagen sein. Druck auf der Brust, feuchte Hände, Zitteranfälle, ein schneller Atem und im schlimmsten Fall sogar Atemnot können ebenfalls mit einhergehen.

EKG bringt Aufschluss

Die oben aufgeführten Begleiterscheinungen sind nur erste Hinweise. Betroffene sollten nach einem solchen Vorfall zeitnah einen Arzt aufsuchen, um mit Hilfe eines EKG (Elektrokardiogramm) andere, möglicherweise schwerwiegende Erkrankungen ausschließen zu können. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens kann ebenfalls Aufschluss geben. Zusätzlich wird der Arzt Fragen stellen, um abzuklären, ob sich der Patient außerhalb des Herzrasens körperlich normal und belastbar fühlt.

Wie kann man gutartiges Herzrasen behandeln?

Die gutartige Form ist in den meisten Fällen heilbar. Entweder durch die Zuhilfenahme von Medikamenten oder durch das Erlernen verschiedener Entspannungstechniken. Dazu zählen tiefes Ein- und Ausatmen oder eine Massage des Halses. Im Speziellen dort, wo man den meisten Druck spürt. Das Portal „Netdoktor“ schreibt dazu, dass genau an diesem Punkt der Karotissinusnerv sitzt, welcher den Druck in den Halsschlagadern erfasst und den Blutdruck steuert. Wenn man diese Stelle einer leichten Massage unterzieht, kann der Herzfrequenz verlangsamt werden. Da in der Regel auch der Blutdruck sinkt, sollte man diese Technik allerdings nur im Liegen oder Sitzen anwenden.

Das sogenannte Valsalva-Manöver kann ebenfalls Linderung verschaffen. Dafür hält man sich die Nase zu und versucht bei geschlossenem Mund, sachte auszuatmen. So steigt der Druck im Brustkorb und verlangsamt gleichzeitig den Herzschlag.

Das schnelle Trinken eines kalten und optimalerweise kohlensäurehaltigen Getränks mit anschließendem Aufstoßen hat denselben Effekt wie die zuvor beschriebene Übung und kann ebenfalls angewandt werden.

Der Verzicht von Kaffee und Zigaretten sollte von Betroffenen in Erwägung gezogen werden. Sowohl Koffein als auch Nikotin können sich ebenfalls negativ auf einen gesunden Herzschlag auswirken. 

Alltagsstress abwenden, um das Herz zu entlasten. Klingt leichter als es oftmals ist. Neben den genannten Methoden können außerdem Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training und Yoga helfen, der Pumpe etwas Erholung zu verschaffen.

Ernstzunehmende Erkrankung des Herzens kann ebenfalls vorliegen

Die Ursachen sind meistens harmlos und es steckt nichts weiter dahinter, als eine erhöhte Frequenz nach einer körperlichen Anstrengung, Stress oder Aufregung. Doch hinter Herzrasen können auch gefährliche Herzkrankheiten stecken, betont die „Deutsche Herzstiftung“. So zum Beispiel Vorhofflimmern, von dem in Deutschland mittlerweile rund eine Million Menschen betroffen sind. Außerdem kann eine Herzklappen- oder Herzmuskelerkrankung  Auslöser für eine deutlich erhöhte Schlagzahl sein. Bluthochdruck, Angststörungen oder eine Unterzuckerung können sich ebenfalls auf die Herzfrequenz auswirken.

In jedem Fall sollten sich Betroffene einen ärztlichen Rat einholen. Nur so kann letztlich geklärt werden, ob hinter dem Herzrasen eine ernstzunehmende und gesundheitsgefährdende Erkrankung steckt, die es zu behandelt gilt.