Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Kinder und Erwachsene gleichermaßen betroffen

Diagnose Hüftschnupfen: Was steckt hinter dem lustigen Namen?

Hüftschnupfen klingt erst einmal lustig, doch wer darunter leidet, dem ist so gar nicht nach lachen. Vor allem jetzt im Herbst, wenn die Erkältungs- und Infektwelle die Menschen in die Knie zwingt, leiden viele an dieser Krankheit.

Eigentlich eine Kinderkrankheit

Insbesondere Kinder zwischen dem dritten und achten Lebensjahr leiden unter Hüftschnupfen (Coxitis fugax). In der Regel ist die Erkrankung harmlos. Einige Tage bis etwa zwei Wochen nach einem Erkältungs- oder Magendarminfekt kommt es bei den Betroffenen zu plötzlichen Schmerzen in der Leisten- oder Hüftgegend. Die Beschwerden können dabei bis ins Knie ausstrahlen. In vielen Fällen ist Laufen dann kaum mehr möglich. Einige Kinder können sich jedoch noch humpelnd fortbewegen.

Erwachsene können auch daran erkranken

Zwar leiden in der Regel nur Kinder oder Jugendliche darunter, doch es kann eben auch Erwachsene erwischen. Hauptsächlich im Frühjahr und Herbst, wenn viele Infekte kursieren, tritt das Hüftleiden besonders häufig auf.

Der Auslöser für die Schmerzen liegt in einer entzündlichen Reizung und einer Flüssigkeitsansammlung im Gelenk. Beide Faktoren lösen infolgedessen Spannungsschmerzen in der Gelenkkapsel aus, die daraufhin Beschwerden beim Laufen verursachen. Mediziner wissen bislang noch nicht, warum ausgerechnet das Hüftgelenk von diesem Leiden betroffen ist.

Wie kann die Diagnose gesichert werden?

Grundsätzlich gilt: Bemerken Eltern bei ihrem Nachwuchs entsprechende Symptome, sollte umgehend ein Kinderarzt aufgesucht werden. Dieser kann im weiteren Verlauf schwerwiegende Erkrankungen ausschließen und die Diagnose Hüftschnupfen sichern. Gleiches gilt natürlich auch für Erwachsene mit plötzlichen Schmerzen in der Hüftgegend. Sowohl Kinder als auch Erwachsene werden anschließend vom Arzt gründlich untersucht.

Dabei wird oftmals nach Fieber oder einem überstandenen Infekt der vergangenen Wochen gefragt. Wichtig ist hier zu wissen, dass oft auch leichte oder unbemerkte Infekte ohne Symptome ein solches Leiden hervorrufen können.

Mit Hilfe einer Blutentnahme können dann die Entzündungswerte unter die Lupe genommen werden. Außerdem kann so ausgeschlossen werden, ob eine bakterielle Infektion des Gelenks oder möglicherweise eine Blutkrankheit vorliegt.

Um das Ausmaß des Hüpfschnupfens beurteilen zu können, wird dann eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen. Dabei wird das Gelenk und der Erguss näher untersucht. Klingen die Beschwerden nicht ab, wird die Hüfte in manchen Fällen zusätzlich sogar geröntgt, um andere Hüfterkrankungen oder Brüche auszuschließen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Die Erkrankung ist zuerst einmal nicht ansteckend. Nach spätestens zwei Wochen sollten die Schmerzen in Leiste und Hüfte wieder von selbst abklingen. Betroffene sollte die Hüfte in diesem Zeitraum unbedingt schonen. In der Regel gilt die Bettruhe für zwei bis vier Tage. Um die Schmerzen zu lindern, kann die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten helfen. Bei Kindern und Kleinkindern sollte dabei unbedingt auf die passende Dosierung geachtet werden.

Betroffene sollten etwa 14 Tage lang keinen Sport treiben. Kindergartenkinder sollte erst drei bis vier Tage nachdem die Symptome verschwunden sind, die Einrichtung wieder besuchen. Wer auf den Rat des Arztes hört, ist seine Beschwerden schnell wieder los.