Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Unruhige Nächte können Warnsignal sein

Schlafstörungen als Anzeichen für gefährliche Krankheit

Sie wirken vielleicht harmlos aber können Vorbote für etwas Schlimmes sein: Schlafstörungen. Oftmals bemerkt man sie selbst gar nicht, bis man darauf hingewiesen wird. Spätestens dann solltest du jedoch reagieren!

Nächtliches Schreien und Treten kann gefährlich sein

Ruhige und erholsame Nächte sind nicht jedem vergönnt. So leiden rund 1/3 der Erwachsenen in Deutschland im Alter von 50 bis 59 Jahren an Schlafstörungen. Diese äußern sich oft in Form von Schreien, Treten und anderen intensiven, motorischen Bewegungen.

Wer solche Symptome selbst kennt, könnte laut Experten an der sogenannten REM-Schlaf-Verhaltensstörung leiden. Während normale Menschen nachts während der sogenannten REM-Phase regungslos daliegen, kommt es bei Betroffenen in dieser zu heftigen körperlichen Reaktionen.

Unruhiger Schlaf als Symptome für Demenz und Parkinson

Harmlos ist dieses Verhalten allerdings nicht, denn Experten der Universität Marburg haben herausgefunden, dass Betroffene ein 80-prozentiges Risiko besitzen, innerhalb der nächsten 15 Jahre an Parkinson zu erkranken. Bei dieser handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. Besonders ältere Menschen sind anfällig dafür.

Aber nicht nur besitzen Personen mit diesem Problem ein erhöhtes Parkinsonrisiko, sondern auch eine größere Wahrscheinlichkeit, die sogenannte Lewy-Körper-Demenz zu entwickeln. Diese Krankheit kann unter anderem für Halluzinationen, Steifheit und starke kognitive Einschränkung im Alltag sorgen. Sie weist eine hohe Ähnlichkeit zur Alzheimer-Demenz auf.

Hast du bei deinem Partner oder dir selbst zutreffende Symptome entdeckt, solltest du handeln. Bestenfalls sollte ein auf Schlafstörungen spezialisierter Neurologe die Untersuchung durchführen. Aber auch im Schlaflabor oder durch einen Ultraschall des Gehirns kann die Erkrankung erkannt werden.

Schnarchen als Symptom für Schlafapnoe

Es ist möglicherwiese unangenehm und nervig, stellt in den meisten Fällen jedoch keine Gefahr dar: das Schnarchen. Sollte der Partner oder man selbst jedoch festgestellt haben, dass es besonders laut und unregelmäßig ist, kann dies ein Anzeichen für ein Schlafapnoe sein.

Bei diesem handelt es sich um eine Schlaf-Bezogene-Atmungstörung, welche chronisch verläuft. Dabei ist grundsätzlich immer die Zufuhr der Atemluft verringert. Mögliche Gründe hierfür sind Schnupfen mit angeschwollenen Nasenschleimhäuten, Erkältungen, Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder auch allergische Reaktionen. Auch eine verkrümmte Nasenscheidewand, vergrößerte Polypen oder eine Vergrößerung der Rachenmandeln sind als Auslöser denkbar. Vor allem bei übergewichtigen Personen können außerdem Fettablagerungen im Rachen- und Zungenbereich eine Schlafapnoe verursachen.

Welche Behandlungsformen gibt es?

Bei einer leichten Form der Schlafapnoe genügt es meistens, ein paar Pfunde zu verlieren. Außerdem kann man mit einer speziellen Weste die nächtliche Rückenlage verhindern – durch ein abgerundetes Schaumstoffpolster im Rückenbereich wird die Seitenlage gefördert, in welcher die Atemwege besser frei gehalten werden.

Auch vom Zahnarzt angepasste Protrusionsschienen, die die Position des Unterkiefers leicht verändern, können helfen. Als wirksamste Therapie auch bei schweren Ausprägungen hat sich in den letzten Jahren die Überdruckbeatmung per Maske, genannt CPAP für Continuous Positive Airway Pressure, erwiesen. Dem Patienten wird nachts eine Maske angelegt. Diese ist an einen Kompressor angeschlossen – so wird permanent Luftdruck in die Atemwege abgegeben.

Sobald man regelmäßig schlecht erholt aufsteht, nachts oft aufwacht und der Partner einen auf Schnarchen oder Atemaussetzer aufmerksam macht, sollte man das vom HNO-Arzt unbedingt abklären lassen.