Schläft man bei Vollmond wirklich schlechter?
Am 09.02. ist Vollmond - Grund für viele Menschen, sich nachts schlaflos im Bett herumzuwälzen. Aber kann das wirklich am Mond liegen, oder ist das alles nur Einbildung?
Am 09.02. ist Vollmond - Grund für viele Menschen, sich nachts schlaflos im Bett herumzuwälzen. Aber kann das wirklich am Mond liegen, oder ist das alles nur Einbildung?
Der Mond hat seit jeher eine magische Wirkung auf die Menschheit. Während im Mittelalter noch fest daran geglaubt wurde, dass Werwölfe in Vollmondnächten ihr Unwesen treiben, sind heutzutage viele davon überzeugt, dass der Vollmond die Nachtruhe stört und uns den Schlaf raubt.
Im Interview mit der "Apotheken Umschau" bestätigte ein Professor der Charité Berlin, dass die Mondphase die Schlafqualität vieler Menschen tatsächlich negativ beeinflussen kann.
So soll der Vollmond den natürlichen Melatonin-Stoffwechsel stören. Melatonin ist das sogenannte Schlafhormon, das bei Dunkelheit vermehrt ausgeschüttet wird und das Einschlafen fördert. Licht und Helligkeit hemmen dagegen die Melatonin-Produktion. So könnte das Strahlen des Mondes durch das Schlafzimmerfenster zu einer geringeren Ausschüttung des Hormons führen.
Laut der zweiten Theorie soll der reine Glaube an die Macht des Mondes zu einem schlechteren Schlaf führen. Also, wenn man schon erwarte schlecht zu schlafen, könne es mit der erholsamen Nachtruhe sowieso schon nichts mehr werden.
Zusätzlich wurde festgestellt, dass Menschen, die zu Schlafstörungen neigen, deutlich häufiger von der negativen Wirkung des Vollmondes sprechen, als gesunde Schläfer.
Die Studie eines Schweizer Forschers aus dem Jahr 2013 soll die These in Bezug auf den niedrigeren Melatonin-Spiegel in Vollmondnächten unterstreichen. Die Untersuchungen zeigten, dass die 33 Probanden in Vollmondnächten im Schnitt etwa 20 Minuten weniger schliefen, als in den anderen Mondphasen.
Im Blut der Probanden konnte außerdem ein niedrigerer Melatonin-Spiegel nachgewiesen werden. Zudem bewerteten die Teilnehmer allesamt die Qualität ihres Schlafes in Vollmondnächten eher schlechter.
Die moderne Schlafforschung hat sich bislang wenig mit dem Vollmond und dessen Auswirkung auf den menschlichen Körper beschäftigt. Zwar liefern vereinzelt Untersuchungen Hinweise, doch eine klare Antwort auf das Phänomen gibt es nicht.
Wer sich vom hellen Schein am nächtlichen Himmel gestört fühlt, soll das Mondlicht einfach "aussperren" und das Schlafzimmer so gut wie möglich abdunkeln. Hilft auch das nicht, kann auf ein autogenes Training zurückgegriffen werden. Dabei werden die Gedanken vom Mond abgelenkt und Körper und Geist finden Entspannung.