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Mythos oder Wahrheit?

Schlafen wir bei Vollmond wirklich schlechter?

Heute Abend prangt der Vollmond besonders schön und strahlend groß am Himmel. Viele Menschen glauben, dass durch diese Mondphase ihre Schlafqualität negativ beeinflusst wird. Ist da wirklich was dran? Oder ist es nur Einbildung?

"Viele Menschen schlafen tatsächlich bei Vollmond schlechter!"

Der Mond hat seit jeher eine magische Wirkung auf die Menschheit. Während im Mittelalter noch fest daran geglaubt wurden, dass Werwölfe in Vollmondnächten ihr Unwesen treiben, sind heutzutage viele davon überzeugt, dass der Vollmond die Nachtruhe stört und uns schlichtweg den Schlaf raubt.

Im Interview mit der Apotheken Umschau bestätigt ein Professor der Charité Berlin, dass bei Vollmond viele Menschen tatsächlich schlechter schlafen. Inwieweit sich der Mond auf den Körper und die Psyche auswirkt, ist schwierig zu beantworten, heißt es weiter.

Es gibt zwei Theorien

So soll der Vollmond den natürlichen Melatonin-Stoffwechsel stören. Melatonin ist das sogenannte Schlafhormon, dass bei Dunkelheit vermehrt ausgeschüttet wird und das Einschlafen fördert. Licht und Helligkeit hemmen dagegen die Melatonin-Produktion. So könnte der Lichteinfall des Mondes durch das Schlafzimmerfenster zu einer geringeren Ausschüttung des Schlafhormons führen.

Der zweiten Theorie zu Folge soll der reine Glauben an die Macht des Mondes zu einem schlechteren Schlaf führen. Demnach heißt es, wenn man von Vornherein erwartet, schlecht zu schlafen, findet man tatsächlich keine Ruhe.

Des Weiteren wird betont, dass Menschen, die zu Schlafstörungen neigen, deutlich häufiger von der negativen Wirkung des Vollmondes sprechen, als gesunde Schläfer.

Schweizer Studie findet Hinweise

Die Studie eines Schweizer Forschers aus dem Jahr 2013 soll die These in Bezug auf den niedrigeren Melatonin-Spiegel in Vollmondnächten unterstreichen. Die Untersuchungen zeigten, dass die 33 Probanden in Vollmondnächten im Schnitt etwa 20 Minuten weniger schliefen, als in den anderen Mondphasen. Im Blut der Probanden konnte außerdem ein niedrigerer Melatonin-Spiegel nachgewiesen werden. Außerdem bewerteten die Teilnehmer allesamt die Qualität ihres Schlafes in Vollmondnächten eher schlechter.

Tipps für einen ruhigen und erholsamen Schlaf

Die moderne Schlafforschung hat sich bislang wenig mit dem Vollmond und dessen Auswirkung auf den menschlichen Körper beschäftigt. Zwar liefern vereinzelt Untersuchungen Hinweise, doch eine klare Antwort auf das Phänomen Vollmond gibt es nicht.

Wer sich vom hellen Schein am nächtlichen Himmel gestört fühlt, soll demnach das Mondlicht schlichtweg aussperren. Gegen den Lichteinfall sollte das Schlafzimmer gut abgedunkelt werden. Hilft auch das nicht, kann auf ein autogenes Training zurückgegriffen werden. Dabei werden die Gedanken vom Mond abgelenkt und Körper und Geist finden Entspannung.

Doch es muss nicht immer der Mond sein, der uns den Schlaf raubt. Stress, Lärm und das Flimmerlicht von Smartphones & Co. werden ebenfalls als Ursachen für eine gestörte Nachtruhe gesehen. Medienkonsum und künstliches Licht sollten demnach ebenfalls aus dem Schlafzimmer verbannt werden, um in den so dringend benötigte Schlaf zu finden.