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Zahlreiche Rheinland-Pfälzer leiden unter der Krankheit

Reizdarmsyndrom in RLP weit verbreitet

Sie werden über Monate von Bauchschmerzen und Blähungen mit Durchfall oder Verstopfung geplagt: Überdurchschnittlich viele Rheinland-Pfälzer leiden unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom.

Forscher rätseln

Frauen und Männer in Rheinland-Pfalz leiden überdurchschnittlich oft unter dem sogenannten Reizdarm-Syndrom, kurz RDS, wie eine Auswertung von Arztdaten durch die Barmer-Krankenkasse ergeben hat. Demnach sind etwa 60.000 Menschen im Land betroffen, im bundesweiten Vergleich ist das Rang fünf. Besonders verbreitet ist RDS in der Pfalz, warum, ist rätselhaft.

Zu den Landkreisen und kreisfreien Städten mit den bundesweit höchsten Diagnoseraten gehören diese Landkreise:

  • Kreis Kusel (3,0 Prozent) – dritthöchster Wert bundesweit
  • Speyer (2,5 Prozent)
  • Ludwigshafen (2,4 Prozent)
  • Donnersbergkreis
  • Rhein-Pfalz-Kreis (je 2,3 Prozent)
  • Kreis Bad Dürkheim (2,1 Prozent)

Bestimmte Nahrungsmittel können Auslöser sein

In vielen Fällen hilft eine Ernährungsumstellung, wie Experten im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" erläutern. "Wir konnten zeigen, dass 70 Prozent der Reizdarmpatienten auf Nahrungsmittel reagieren", sagt Professor Detlef Schuppan, Leiter des Instituts für Translationale Immunologie an der Uniklinik Mainz. "

Davon reagieren rund 50 Prozent auf Weizen, weitere 20 bis 30 Prozent auf Milch, Soja und Hefe empfindlich." Die Symptome träten meist erst Stunden nach dem Essen auf.

Patienten werden vorrübergehend auf Diät gesetzt

Schuppan empfiehlt Betroffenen, pragmatisch vorzugehen: „Etwa eine reizarme Reis- oder Kartoffeldiät, die Öl und Kochsalz enthält, über drei Tage hinweg. Bessern sich die Beschwerden, kann man von einer Nahrungsmittelreaktion ausgehen und systematisch testen, was einem nicht guttut.“

Bevor man in Eigenregie bestimmte Lebensmittel weglässt, sollte man laut Dr. Reiner Ullrich von der Charité in Berlin aber unbedingt einen Arzt aufsuchen: Zunächst müsse eine Zöliakie und andere Darmerkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden, am besten durch eine Untersuchung durch einen Gastroenterologen.