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Sonnenbrand von Hautreizungen unterscheiden

Medikamente und Sonne - riskante Kombi?

Dass ein zu langes Sonnenbad gefährlich für die Haut werden kann, ist allgemein bekannt. Weniger verbreitet ist hingegen, dass auch die Einnahme mancher Medikamente bei Kontakt mit der Sonne zu Hautreizungen führen kann!

Symptome und Unterscheidungsmerkmale

Ein Sonnenbrand ist, wie es der Name sagt, in erster Linie eine Verbrennung der Haut, die sich primär durch eine flächenmäßig begrenzte Rötung und ein brennendes Hitzegefühl auszeichnet. Zu einem leichten Sonnenbrand kann es schon nach einer Stunde Sonnenbaden kommen. Von einem starken Sonnenbrand hingegen spricht man, wenn die Haut bereits anfängt Blasen zu bilden. In der Regel tritt dies aber erst nach mehreren Stunden direkter Sonneneinstrahlung ein, wie auf der Seite "wunderweib.de" zu lesen ist.

Im Gegensatz dazu können sich Blasen bei einer Hautreizung durch sonnenunverträgliche Medikamente schon nach kürzester Zeit bilden. Symptome des Ausschlags sind, neben der dem Sonnenbrand ähnelnden Rötung, ein Jucken und Schmerzen der Haut. Dieser Schmerz geht über das Hitzegefühl des gewöhnlichen Sonnenbrandes allerdings deutlich hinaus. Während ein typischer Sonnenbrand seinen Höhepunkt je nach Schwere nach 12 bis 24 Stunden erreicht hat und von da an beginnt abzuklingen, geht die durch Medikamente ausgelöste Reizung auch nach einigen Stunden nicht wieder zurück.

Das passiert bei Medikamenteneinnahme und Sonnenkontakt

Zur Reizung der Haut kommt es durch eine phototoxische oder auch eine photoallergische Reaktion, kurz PTR beziehungsweise PAR. Bei einer phototoxischen Reaktion werden Moleküle durch bestimmte Substanzen wie sie beispielsweise in Medikamenten enthalten sind beeinflusst. Die Moleküle nehmen dadurch die Energie der Sonnenstrahlen in sich auf, was sich allerdings schädlich auf die Hautzellen auswirkt.

Bei einer photoallergischen Reaktion hingegen werden durch die UV-Strahlen der Sonne in Kombination mit medikamentösen Stoffen Antigene im Körper gebildet. Dadurch wird das Immunsystem aktiviert, welches mit der Bekämpfung der entstandenen Antigene beginnt, wodurch es zu Reizungen der Haut kommen kann.

Bei diesen Medikamenten solltest du aufpassen

Medikamente, die die blasenwerfende Reizung der Haut durch Sonnenstrahlen auslösen können, werden beispielsweise bei der Behandlung von Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen genutzt. Die Sonne nur vorsichtig genießen, sollte man außerdem bei der Einnahme von Naturheilmitteln wie Johanniskraut, da auch dieses für die Irritation der Haut verantwortlich sein kann. Was einem außerdem immer bewusst sein sollte ist, dass sich auch Kosmetika, sowie Cremes und Lotionen durch direkten Sonnenkontakt hautunverträglich auswirken können. Die dadurch ausgelösten Ausschläge sind im Vergleich mit der durch Medikamente bedingten Irritationen allerdings meistens harmloser und demnach schwächer.

Antibiotika als besonderer Risikofaktor

Besondere Vorsicht ist im Sommer bei der Einnahme bestimmter Antibiotika geboten. Bei einer Behandlung mit Wirkstoffen der Gruppe Tetracycline, die unteranderem bei urologischen Erkrankungen, zur Behandlung von Atemwegsbeschwerden, Magen-Darm Infektionen und Borreliose eingesetzt werden, sollte die Sonne bestmöglich vermieden werden. Ebenfalls im Schatten solltest du bleiben, wenn du das Mittel Doxyclin zu dir nimmst, wie auch bei der Einnahme von Cinoxacin, welches bei Harnwegsinfektionen zum Einsatz kommt. Als letztes zu nennen ist außerdem die Gruppe der Gyrasehemmer, da diese im Kontakt mit Sonnenlicht ebenfalls gefährliche Hautreizungen auslösen kann.

Verhalten bei einer durch Medikamente bedingten Hautreizung

Bei einer starken Verletzung der Haut, ob durch Sonnenbrand oder durch einen Ausschlag der durch Medikamentennahme ausgelöst wurde, ist im Zweifelsfall immer ein Arzt aufzusuchen. Hält sich die Reizung in Grenzen, kann auch der Gang in die Apotheke hilfreich sein und ein linderndes Mittel kann zur Regeneration der Haut beitragen. Generell ist es ratsam im Krankheitsfall sowohl zu große Hitze, als auch direkten Sonnenkontakt zu vermeiden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.