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Viele Arzneimittel sind nicht lieferbar

Lieferengpässe in Apotheken: Diese Medikamente sind betroffen!

Immer wieder kommt es in Apotheken zu Lieferengpässen von Medikamenten. Doch in den vergangenen Jahren ist die Zahl der nicht lieferbaren Arzneimittel immer deutlicher gestiegen, warnen Apotheker. Welche Präparate es besonders betrifft, erfährst du hier.

Knappheit von Medikamenten

Wer krank ist, geht zum Arzt und erhält von diesem in der Regel ein Rezept. Mit diesem geht man zur Apotheke und erhält dort das entsprechende Präparat. Doch derzeit hören dort immer mehr Patienten, dass ihr Arzneimittel gerade nicht vorrätig ist. Massive Lieferengpässe beschäftigen aktuell Apotheken in ganz Deutschland.

Mathias Arnold, Vizepräsident des Apothekerverbands ABDA spricht laut Deutscher Presse-Agentur davon, dass eine große Menge an Medikamenten betroffen ist. Die Spannweite erstreckt sich „einmal quer durch den Gemüsegarten“. Besonders häufig betroffen sind Blutdrucksenker, Antidepressiva und Säureblocker gegen Sodbrennen. In der Regel geht es um verschreibungspflichtige Medikamente. Auch das Schmerzmittel Ibuprofen ist betroffen, jedoch in den hochdosierten Varianten, die verschreibungspflichtig sind.

Wie dramatisch ist die Lage?

Auch wenn es derzeit Schwierigkeiten gibt, gibt der ABDA Entwarnung – teilweise jedenfalls. Die Lieferengpässe betreffen ganz bestimmte Medikamente ganz bestimmter Hersteller. Apotheker haben die Möglichkeit, nach Rücksprache mit dem Arzt, ein anderes Medikament mit dem gleichen Wirkstoff herauszugeben. Das Alternativ-Arzneimittel ist zwar meist teurer, doch der Kassenpatient merkt davon nichts, denn die Zuzahlung bleibt gleich.

Ist jedoch der Wirkstoff generell nicht mehr lieferbar, spricht der Vizepräsident des Apothekerverbands von Versorgungsengpässen. „Die gibt es inzwischen auch, zum Glück aber nur in einigen wenigen Fällen.“ Gibt es keinen vergleichbaren Wirkstoff, wie beispielsweise bei Antibiotika, muss der Patient nochmal seinen Arzt aufsuchen, der einen neues Präparat verschreiben kann. Im Falle von Antidepressiva oder Blutdrucksenkern ist dies jedoch schwierig, denn ein solcher Wechsel ist oft nicht möglich oder sehr kompliziert.   

Gründe für die Engpässe

Wie der Apothekerverband laut dpa mitteilt, gibt es gleich mehrere Ursachen für die Engpässe. Zum einen liegen diese in der weltweiten Konzentration der Arzneimittelproduktion auf wenige Fabriken, die dadurch sehr störungsanfällig sind.

Des Weiteren kommen noch deutsche Regeln für die Medikamentenversorgung hinzu, etwa  exklusive Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen. Auch wenn sich der Vizepräsident Arnold sicher ist, dass sich diese Regeln verbessern ließen, geht er davon aus, dass es auch in Zukunft immer wieder zu Engpässen kommen wird. „Die grundlegenden Probleme, die zu diesen Engpässen führen, werden sich so schnell nicht lösen lassen.“

Was kann man als Patient tun?

Einige denken vielleicht an Hamsterkäufe, doch sind diese bei verschreibungspflichtigen Medikamenten kaum möglich, noch sinnvoll, da sich Blutdruckwerte auch verändern können und somit auch die Dosierung eines Arzneimittels. Man könne eine weitere Apotheke aufsuchen, um dort eine letzte Packung des Medikaments zu ergattern, doch die Wahrscheinlichkeit sieht Arnold als gering. Dennoch gilt für alle Patienten, man solle sich nicht verunsichern lassen, auch wenn sich die Verpackung oder das Aussehen der Tabletten ändern.

Quelle: dpa