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Hautkrankheit richtig behandeln

Kopfgneis: Fettiger Schorf auf der Kopfhaut – was tun?

Krusten und großflächige Schuppen auf der Kopfhaut erinnern eigentlich an den Milchschorf bei Babys, doch auch Erwachsene können eine ähnliche Erkrankung der Haut bekommen. Diese nennt sich allerdings Seborrhoisches Ekzem, auch als Kopfgneis bekannt.

Inhalt

Was ist das übrhaupt?

Was sind die Ursachen

Ist es ansteckend?

Die richtige Diagnose

Was kann man dagegen tun?

Kopfgneis oder Milchschorf?

Was ist das überhaupt genau?

Gelbe, fettige Schuppen auf geröteter, juckender Kopfhaut sind ein klares Anzeichen für ein Seborrhoisches Ekzem oder auch Seborrhoische Dermatitis genannt. Umgangssprachlich nennt man diese Hautkrankheit auch Kopfgneis oder Grind. Betroffene gehen meist davon aus, dass es sich um Milchschorf handelt. Ähnlichkeiten mit der Hautveränderung bei Säuglingen gibt es, doch die Unterschiede sind gravierend.

So tritt Milchschorf nur auf der Kopfhaut auf, während das Ekzem auch auf den Augenlidern, den Augenbrauen, im Nasenbereich und bei schwer betroffenen Personen sogar am Brustbein und der Wirbelsäule auftreten kann. Die gelblichen, meist großen Krusten führen hierdurch oft zur Verwechslung mit der Babykrankheit. In der Regel erkrankten Menschen um das 40 Lebensjahr daran, doch alle Altersklassen können von dem Leiden betroffen sein.

Wo liegen die Ursachen?

Der genaue Auslöser ist bislang noch nicht bekannt. Ein möglicher Grund könnte ein bestimmter Hefepilz namens Malassezia furfur sein, der die Haut übermäßig besiedelt, schreibt die „Apotheken Umschau“. Infolgedessen kommt es zu einer Erhöhung der Talgproduktion. Betroffene reagieren mit einer ausgeprägten Entzündungsreaktion, die mit Rötungen, Schuppung und eventuell auch Juckreiz einhergeht.

Es wird angenommen, dass ein geschwächtes Immunsystem zu einem starken Ausbruch des Ausschlags führen kann. Weltweit sollen rund die Hälfte aller Menschen eine hohe Anfälligkeit haben, an Kopfgneis zu erkranken. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Krankheit auch ausbrechen wird, schreibt zum Beispiel das Portal „Wunderweib.“

Ist es ansteckend?

Zwar sehen die gelben, fettig glänzenden Schuppen nicht besonders appetitlich aus, doch das Ekzem ist nicht ansteckend. Die Überproduktion an Talg wird durch das Immunsystem gesteuert. Durch das Berühren betroffener Hautstellen kann man sich demnach nicht anstecken.

Diagnose

Wer annimmt, an Kopfgneis zu leiden, sollte einen Hautarzt aufsuchen. Der untersucht betroffene Partien und kann normalerweise recht schnell auf die Dermatitis schließen. Wird diese diagnostiziert, können Medikamente aber auch pflanzliche Präparate helfen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Speziellen Cremes, Lösungen oder Shampoos werden begleitend angewandt. Die Therapie kann jedoch länger andauern.

Therapie: Was kann man dagegen tun?

Betroffene bekommen normalerweise pilzhemmende Mittel (Antimykotika) verordnet, die örtlich angewandt werden. Die meisten dieser Medikamente wirken zusätzlich entzündungshemmend, antibakteriell und beruhigen damit die gereizten Hautbereiche.Bei stark entzündeten Stellen kommen zunächst kortisonhaltige Präparate zum Einsatz.

Zu Beginn der Behandlung müssen Patienten das Antipilzmittel mehrmals täglich anwenden. Ist eine Besserung in Sicht, reicht es meist aus, die speziell verschriebenen Shampoos oder Cremes ein- bis zweimal die Woche aufzutragen. Doch es muss Geduld bewahrt werden, denn die Hautkrankheit verläuft chronisch und kann nach anfänglicher Abheilung wiederkehren.

Als pflanzliche Wirkstoffe können Stiefmütterchenkraut oder Apfelessig hinzugezogen werden. Das Kraut wirkt cortisonähnlich. Als Aufguss oder Shampoo entfacht es seine wohltuende Wirkung. Apfelessig ist ein echter Alleskönner. Zusammen mit Wasser als Lösung angerührt (Mischverhältnis 1:1) soll der PH-Wert der Kopfhaut  wieder säuerlicher werden. Nach etwa vier Wochen sollen die Beschwerden dann verschwunden sein.

Kopfgneis oder Milchschorf: Der Unterschied ist sichtbar!

Milchschorf tritt bei Säuglingen und Kleinkindern häufig auf und ist gekennzeichnet durch nässende Schuppen, die oftmals mit einem starken Juckreiz einhergehen. Damit Kinder ihre Kopfhaut nicht aufkratzen, muss diese behandelt werden. Frage und Antwort stehen hier der behandelnde Kinder- oder Hautarzt.

Ist die Kopfhaut von gelblichen, dicken Schuppen besiedelt, die mit der Zeit hart werden und vom Kopf fallen, ist das ein klares Anzeichen für Kopfgneis. Auch Kinder können davon betroffen sein, doch eine Behandlung im Kindesalter ist nicht nötig. Bei Erwachsenen hingegen schon. Die Krusten sollten keinesfalls absichtlich abgekratzt werden.

++ Nur ein Arzt kann eindeutig klären, woher individuelle Beschwerden kommen und was dahinter steckt! Ferndiagnosen, Zeitungsartikel oder Berichte im Netz ersetzen keine Diagnose eines Experten! ++