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Milde Temperaturen begünstigen Pollenflug

Heuschnupfen-Zeit: Die ersten Pollen fliegen schon!

Die Nase kribbelt, der Hals kratzt und die Augen brennen: Kann das etwa schon Heuschnupfen sein? Die Antwort: JA! Durch die milden Temperaturen fliegen bereits die ersten Pollen!

Heuschnupfen-Saison beginnt!

Bei rekordmilden Temperaturen setzte bereits zum Jahreswechsel die Pollensaison ein. Vor allem entlang des Rheins fingen im Januar die Kätzchen der Purpur-Erlen und der Hasel an zu blühen und der Pollenflug nahm schon - für diese Jahreszeit - ein ungewöhnliches Ausmaß an. 

Wie der Deutsche Wetterdienst erklärt, sei es in den vergangenen Jahren tatsächlich schon zur "Normalität" geworden, dass Heuschnupfen-Geplagte bereits im Januar und Februar mit einer laufenden Nase und kratzendem Hals zu tun haben. Im Vergleich zum langjährigen Mittel beginne die Blüte von Hasel, Erle & Co. inzwischen tendenziell deutlich früher. In den 90er Jahren sei dies noch eher eine Seltenheit gewesen. Gründe kann es dafür viele geben. Einerseits kann es am Klimawandel liegen, denn bei milderen Temperaturen können Pollen früher loslegen, andererseits liegt es auch ein bisschen am Wohnort. Denn je größer der Herkunftsort ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man eine Allergie hat. Verantwortlich dafür sind Umweltgifte wie Ozon und Feinstaub, denn diese machen die Pollen aggressiver.

Frühling liegt in der Luft - aber auch die Frühblüher!

Sowohl meteorologisch (bis 28. Februar) als auch kalendarisch (bis 20. März) befinden wir uns immer noch im Winter. Doch von Schnee und eisigen Temperaturen ist erst einmal nicht mehr die Rede. Aktuell ist es so warm, dass überall die Frühblüher rauskommen, weiß RPR1.Wetterexperte Dominik Jung. Zweistellige Temperaturen sind keine Seltenheit und so darf man sich über die ersten sichtbaren Zeichen des Vorfühling freuen. Doch so schön das milde Wetter ist, so müssen sich viele von uns, schätzungsweise 12 bis 15 Millionen Pollenallergiker*innen in Deutschland auf harte Zeiten einstellen, inklusive Niesanfälle, juckende Augen oder gar asthmatische Anfälle.

Was fliegt denn wann?

Durch die milde Witterung der vergangenen Tage hat die Pollenbelastung durch Erle und Hasel extrem zugenommen. Ihre Blüte hält bis Mitte März an, doch ihr Blütenstaub ist bis Ende Mai in der Luft - sehr zum Leidwesen der Heuschnupfen-Geplagten. Bleibt das Wetter beständig, gesellen sich schon bald die nächsten Pollenarten dazu wie Esche- und Birkenpollen.

Zur aktuellen Pollenflug-Übersicht

Viele Menschen mit Heuschnupfen haben das Pech, dass sie direkt auf mehrere Pollenarten reagieren. „Das liegt daran, dass die Allergene von Hasel, Erle und Birke strukturverwandt sind“, erklärt Eva Valesky, Allergologin am Universitätsklinikum Frankfurt gegenüber der FAZ.

Tipps für den Alltag

Mit ein paar einfachen Tipps können Allergie geplagte Menschen ihren Alltag schon erheblich erleichtern und die Auswirkungen durch die fliegenden Pollen reduzieren:

  • Fenster und Türen im Haus möglichst geschlossen halten.
  • Möbel häufig mit einem feuchten Tuch abwischen.
  • Pollenschutzgitter an Fenster anbringen. 
  • Auch Pollenschutzfilter im Auto können helfen.
  • Kleidung wechseln, wenn man sich im Freien aufgehalten hat.
  • Wäsche nicht im Freien trocknen, wenn Pollenflug stark ist.
  • Abends duschen, um die Haare von Pollen zu befreien.
  • Bettwäsche regelmäßig wechseln.
  • Getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen.
  • Sonnenbrille tragen, wenn die Pollenbelastung draußen sehr hoch ist
  • Pollenflugvorhersage beachten!

Allergie ernst nehmen

Eine Allergie, also auch Heuschnupfen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer schon jetzt merkt, dass er über einen längeren Zeitraum unter den gängigen Allergiesymptomen leidet (brennende Augen, Jucken in Nase und Schleimhäuten), der sollte lieber direkt einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen. Wird der allergische Schnupfen nicht rechtzeitig behandelt, können sich die Beschwerden verschlimmern und die oberen Atemwege befallen. 

Quelle: Deutscher Wetterdienst, FAZ, Focus