Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Entzündungen vermeiden

Ursache und schnelle Hilfe bei eingewachsenen Zehennägeln

Eingewachsene Zehennägel können sehr schmerzhaft sein. Schnelle Hilfe ist nun unerlässlich, denn sie können sich entzünden und sogar eitern. Oftmals hilft dann nur noch eine Operation. Wie ein eingewachsener Zehennagel entsteht und welche Hausmittel helfen können, zeigen wir dir hier.

Falsche Fußpflege und zu enge Schuhe

Etwa ein Drittel aller Beschwerden an den Füßen sind auf eingewachsene Zehennägel zurückzuführen. Die häufigste Ursache ist dabei die falsche Nagelpflege - aber auch schlecht sitzende Schuhe, Verletzungen oder Diabetes können Gründe dafür sein. Wie bei den Fingernägeln auch, schneiden viele Menschen ihre Fußnägel nämlich abgerundet, in einem ovalen Bogen. Damit jedoch keine Ecken in die Haut wachsen und um Entzündungen vorzubeugen, sollten die Nägel aber gerade und vor allem nicht zu kurz geschnitten werden. Wird der Nagel rechts und links zu weit nach unten gekürzt, kann er in die Haut wachsen.

Auch zu enge Schuhe und Schweißbildung können das medizinische Problem begünstigen. Wird die Haut rund um den Nagel aufgrund von schweißnassen Füßen aufgeweicht, kann das Einwachsen dadurch wahrscheinlicher werden. Besonders Fußballer*innen sind von dem Problem betroffen, denn durch das regelmäßige Balltreten setzen sie die Zehen einem ständigen Druck aus und dazu kommt die Schweißbildung. 

Ein weiterer möglicher Grund für das Einwachsen ist auch eine erbliche Veranlagung, da das Problem familiär gehäuft auftritt. 

Pochender Schmerz

"Unguis incarnatus" lautet der Fachbegriff für einen eingewachsenen Fußnagel. Grundsätzlich kann jeder Finger oder Zeh von diesem Phänomen betroffen sein, in den meisten Fällen klagen Patient*innen allerdings über ein Einwachsen an der großen Fußzehe. Neben Schmerzen im Nagelbett schwillt der Zeh meist an und färbt sich rot. Spätestens jetzt gilt es einen Arzt aufsuchen. Wird der eingewachsene Zehennagel nicht behandelt, kann es zu Blutungen und Eiterbildung kommen. Im schlimmsten Fall droht nämlich sogar eine Operation. Damit es so weit erst gar nicht kommt, stellen wir euch hier mehrere Hausmittel vor, die eingewachsene Nägel heilen können.

Blick in die Hausapotheke werfen

Zuerst kann zu einer Jod- oder Wundsalbe gegriffen werden, die schnell Linderung verschaffen kann. Auch Fußbäder mit einer milden Seife, Kamille oder Jod können bei akuten Schmerzen helfen. Fußbäder sind wichtig, um die Haut geschmeidig und weich werden zu lassen. Regelmäßig angewendet, haben sie eine vorbeugende Wirkung. Expert*innen raten zu zwei bis vier Bädern pro Woche (jeweils 20 Minuten). Hierbei sollte warmes Wasser benutzt werden. Noch besser ist die Beigabe von Bittersalz, um Entzündungen vorzubeugen. Sehr wichtig: Nach dem Fußbad die Füße gut abtrocknen. 

Für Entlastung an den schmerzenden Stellen können auch offene Schuhe sorgen und nachts im Bett die Decke nicht direkt auf den Entzündung legen. 

Mit Wattebausch unterfüttern

Man nehme ein kleines Stück Watte und versucht die eingewachsene Nagelecke leicht anzuheben. Dafür kann man eine eine desinfizierte Nagelfeile oder ein Nagelhölzchen verwenden. Nun schiebt man ein wenig Watte unter die Ecke. Das soll den Druck nehmen und dem Nagel helfen, in einem anderen Winkel weiterzuwachsen. Die Watte sollte möglichst täglich gewechselt werden. Sollte es zu schmerzhaft werden, sucht unbedingt einen Arzt auf. 

Apfelessig sorgt für Linderung

Auch das regelmäßige Auftragen von Apfelessig kann helfen. Der Essig pflegt nicht nur die Haut, sondern kann sogar Infektionen vorbeugen. Auch die Anwendung von Eukalyptusöl verzeichnet den gleichen Effekt.

Die Wirkung einer dünnen Zitronenscheibe, die sanft über den betroffenen Fußnagel gerieben wird, zeigt ebenfalls eine beruhigende Wirkung. Durch die Säure der Zitrone wird die Entzündung bekämpft.

Gelingt die Erstversorgung, sollten Betroffene dennoch eine*n Fußpfleger*in aufsuchen, der/die eine geeignete Therapie in die Wege leiten kann. 

Wann ist eine OP nötig?

Helfen weder die Hausmittelchen, noch konservative Methoden der Fußpflege, kann ein eingewachsener Zehennagel meist nur durch eine OP heilen. Dies ist meist der Fall, wenn der Zeh für längere Zeit unbehandelt blieb. 

Bei einer OP entfernt der/die Mediziner*in die eingewachsenen Nagelecken sowie das umliegende Gewebe. Meist wird dafür ein spezieller Laser eingesetzt. Die Wunde muss im Nachgang nicht genäht werden. Ein Pflaster reicht meist aus, das regelmäßig gewechselt wird. Betroffene sollten die Wunde regelmäßig kontrollieren lassen, damit ein erneutes Einwachsen frühzeitig erkannt wird. 

Quelle: T-Online, FitForFun, Gut für dich