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Mit Gehirn fressenden Bakterien infiziert

Frau benutzt Nasendusche falsch – ein Jahr später ist sie tot

Eine vermeintlich harmlose Nasendusche wurde einer 69-jährigen Frau aus den USA zum Verhängnis. Da sie unter einer hartnäckigen Nasennebenhöhlenentzündung litt, spülte die Amerikanerin regelmäßig ihre Nase, auf Anraten ihres Arztes. Als sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte, sind die Ärzte zunächst ratlos.

Falsche Anwendung führte zum Tode

Mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung suchte eine 69-jährige Frau aus dem US-Bundesstaat Washington einen Arzt auf. Um die Beschwerden los zu werden, riet ihr ihr Arzt zu einer Nasendusche, nachdem Antibiotika keine Besserung herbeiführten. Einen Monat lang spülte die Patientin ihre Nase, doch ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide, bis sie rund ein Jahr später an einer Hirninfektion starb.

Laut Medienberichten füllte die Amerikanerin anstatt dem empfohlenen sterilen Wasser oder einer Salzlösung, normales Leitungswasser, das sie über einen Filter reinigte, in die Nasendusche. Dieses Wasser kann jedoch, je nach Qualität, Bakterien, Keime und Amöben enthalten. Hersteller von Nasenduschen raten deshalb davon ab, bei „unklarer Trinkwasserqualität“ Leitungswasser zu verwenden, berichtet Focus Online.

Bakterien aus Leitungswasser lösen Hirninfektion aus

Durch die fehlerhafte Anwendung zog sich die Frau Gehirn fressende Amöben zu, die schließlich zu ihrem Tod führten. Diese Einzeller kommen in allerlei Gewässer vor und ernähren sich von Bakterien. Einige Arten können im menschlichen Körper überleben und dort gefährliche Krankheiten auslösen, wie es bei der 69-jährigen Frau der Fall war. Amöben konnten über die Nasenschleimhaut in das Gehirn gelangen und dort die lebensbedrohliche Entzündung auslösen, berichtet der Stern in Bezug auf einen Bericht des aktuellen Fachblatts „Journal of Infectious Diseases“.

Infektion schwer zu diagnostizieren

Die Symptome einer Amöben-Erkrankung sind in den meisten Fällen nicht zu erkennen, weshalb die behandelnden Ärzte auch erst nach einem Jahr herausfanden, dass sich die Einzeller in das Gehirn der Frau gefressen hatten.

Das erste Anzeichen war ein Hautausschlag auf der Nase der 69-Jährigen, daraufhin folgten weitere Symptome wie Taubheitsgefühle und Zittern. Nach einer Computer-Tomographie des Kopfes, wurde eine Gehirnprobe entnommen, um einen Tumor auszuschließen. Die Patientin wurde daraufhin aus dem Krankenhaus entlassen. Es ging ihr besser, doch nur für wenige Tage, bis sie zurück in die Klinik musste. Erst drei Wochen später, nachdem die Frau geistig verwirrt war, stellte ein Arzt die Vermutung auf, dass die Patientin an einer Amöben-Infektion leiden könne, berichtet Focus Online.

Die Diagnose wurde nach einer Operation bestätigt, doch die Infektion war bereits so weit fortgeschritten, dass der 69-Jährigen nicht mehr geholfen werden konnte. Selbst nach einer aggressiven Therapie verschlechterte sich ihr Zustand weiter, bis sie schließlich ins Koma fiel und starb.

Laut dem medizinischen Bericht des Fachblatts handelte es sich um eine Infektion mit der sogenannten Amöbe "Balamuthia mandrillaris". Da es sehr schwer ist, eine Erkrankung dieser Art zu diagnostizieren, liegt die Todesrate bei fast hundert Prozent.