So gefährlich sind Fisteln im Mund wirklich
Keime und eine entzündete Zahnwurzel lassen oft Fisteln im Mund entstehen. Bei falscher oder fehlender Behandlung kann das aber zu großen Schäden führen.
Keime und eine entzündete Zahnwurzel lassen oft Fisteln im Mund entstehen. Bei falscher oder fehlender Behandlung kann das aber zu großen Schäden führen.
Mangelnde Mundhygiene, ein schwaches Immunsystem oder auch starkes Rauchen können Keime im Mund begünstigen. Dringen diese rund um den Zahn ein, kann eine entzündete Zahnwurzel die Folge sein. Der anfällige Herd um den Zahn herum wächst – wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird – immer weiter und beginnt, den Knochen zu zerstören. Nach einiger Zeit stirbt die Zahnwurzel ab. Wird der Abszess auch dann immer noch nicht behandelt, wandert Eiter durch das Zahnfleisch bis zur Mundhöhle, wo er sich entleert. Das klingt nicht nur eklig, sondern ist auch äußerst schmerzhaft. Diese unnatürliche Verbindung zwischen Zahnwurzel und Mundhöhle wird als Fistel bezeichnet.
Hat sich der Eiter entleert, sind zwar die Schmerzen weg, aber die Zerstörung schreitet immer weiter voran. Kieferknochen wird abgebaut und im schlimmsten Fall kann die Entzündung auch auf das Knochenmark übergehen. Mit der richtigen Behandlung lässt sich dieser Vorgang stoppen – bestenfalls auch nicht erst dann, sondern bereits Wochen und Monate vorher. Denn wer Schmerzen hat, sollte immer unbedingt einen Zahnarzt konsultieren. Mittels eines Kältetests wird die Zahnwurzel untersucht und auch eine Röntgenaufnahme zeigt das Ausmaß einer Entzündung. In einer frühen Phase der Entzündung lässt sich der entzündete Nerv mittels einer Wurzelkanalbehandlung entfernen. Später kann es unter Umständen sein, dass der Zahn gezogen werden muss. Ist bereits eine Fistel entstanden, muss nicht nur der Zahn, sondern auch das entzündete Gewebe entfernt werden. Danach heilt die Fistel meist ab.
Wer einen Zahnwurzelabszess im Oberkiefer hat, muss unter bestimmten Umständen sogar operiert werden. Entsteht eine Verbindung zwischen Kiefer- und Mundhöhle, sprechen Ärzte nicht mehr von einer Fistel, sondern von einer Mund-Antrum-Verbindung. In einer ersten Operation wird das entzündete Gewebe an der Zahnwurzel und in der Kieferhöhle entfernt. Nach dem Abheilen wird dann der Durchgang mit einem Stück Schleimhaut in einer zweiten Operation geschlossen, berichtet die Apotheken Umschau.