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Stressfaktor: Trockene Heizungsluft und Kälte

Winterliche Körperpflege: Diese Fehler solltest du vermeiden!

In der kalten Jahreszeit ist eine gute Körperpflege von besonders großer Bedeutung. Heizungsluft und Kälte setzen der Haut zu und entziehen ihr Feuchtigkeit. Diese gilt es wieder zuzuführen. Doch Vorsicht: Wer nicht aufpasst, riskiert Erfrierungen durch die falsche Gesichtscreme. Mit diesen Tipps pflegst du deine Haut nicht nur, sondern hältst sie auch gesund!

Gestresste Winterhaut braucht besondere Pflege

Die Haare sind spröde, die Lippen rau und rissig - trockene Heizungsluft und Kälte setzen unserer Haut ganz schön zu. Die richtige Pflege ist jetzt das A und O, denn wer nicht aufpasst, der riskiert Erfrierungen durch die falsche Pflege. 

Gerade im Winter braucht es die richtige Creme. Die Fettproduktion sinkt bei fallenden Temperaturen und der schützende Fettfilm geht zunehmend verloren, erklärt Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt am Main gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Hautpflege muss in den Wintermonaten umgestellt werden, denn Kälte und trockene Heizungsluft können der Haut schaden und es können empfindliche und schuppige Stellen auftreten, die durch die gewohnte Pflegeroutine nicht behoben werden können.

Feuchtigkeitscremes mit hohem Wasseranteil unbedingt vermeiden!

Ein Austrocknen der Haut sollte vermieden werden, dazu sind Fett- und Feuchthaltefaktoren wichtig, die die Haut auch vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Kälte und große Temperatur- sowie Luftfeuchtigkeitsschwankungen schützen. Aber Vorsicht, es muss die richtige Pflege sein, sonst drohen der Haut Schäden!

Kosmetikexpertinnen raten dazu eine Tagespflege zu wählen, die mehr Fett enthält als das Produkt für den Sommer. Man sollte unbedingt auf stark wasserhaltige Cremes im Winter verzichten, denn sie können bei großer Kälte der Haut Feuchtigkeit entziehen und sogar auf ihr gefrieren, so dass die kleinen Hautgefäße im Gesicht platzen, erklärt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) laut T-Online.

Auf fettreiche Cremes zurückgreifen

Am besten geeignet sind fettreiche Cremes, kosmetische Hautöle oder reichhaltige Salben mit hohen Öl-Anteil sowie besonders lipidhaltige Cremes, mit Inhaltsstoffen wie Urea oder Sheabutter. Eine reichhaltige Pflegemaske tut der Haut ab und zu ebenfalls gut. Nicht zu vergessen, der Sonnenschutz bei längeren Spaziergängen. Fällt die Temperatur unter acht Grad bedarf sie noch mehr Fett, denn die fettproduzierenden Talgdrüsen stellen dann laut Dermatologin ihre Aktivität ein und es entsteht ein Mangel an Fett, der die gereizte Haut zusätzlich belastet. Reichhaltige Nachtcremes mit pflegenden Ölen helfen die empfindliche Schutzbarriere der Haut zu stärken. 

Menschen mit chronischen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Akne sollten auf fettende Cremes verzichten, sie sind eher kontraproduktiv, vor allem wenn Hautpartien akut entzündet sind, warnt der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI). 

Keine langen Vollbäder nehmen!

Für viele ist ein heißes Bad genau das Richtige im Winter, um sich wieder aufzuwärmen, doch für die trockene und gereizte Haut ist das eine echte Herausforderung. Die schäumenden Badezusätze haben den Nachteil, dass sie die Talgproduktion noch mehr bremsen. Das zu warme Wasser spült die körpereigenen Hautfette dann auch noch aus. Die Haut wird dadurch also noch trockener, als sie ohnehin schon ist. Zusätzlich wird durch die Heizungsluft und Kälte die Durchfeuchtung der Haut nach dem Bad zusätzlich erschwert. Tipp der Kosmetikexpertin: Nicht zu lange und nicht zu heiß baden. Das gilt auch für das Duschen. Anschließend eine reichhaltige Pflegecreme verwenden. "Sonst kann es passieren, dass es zu Juckreiz, Rötungen und Ekzemen bis hin zu offenen Stellen kommt," so Schlossberger gegenüber T-Online. Am besten ölhaltige Badezusätze verwenden, die eine rückfettende Wirkung haben. 

Nicht mit Lippenpflege übertreiben!

Rissige und raue Lippen sind im Winter keine Seltenheit. Pflegende Öle können hier eine echte Wohltat sein, denn ein schützender Film legt sich über die empfindliche Gesichtspartie. Doch zu dick sollte die Pflege nicht aufgetragen werden, so Dermatologin Uta Schlossberger, sonst kann die natürliche Durchfeuchtung der Lippen z.B. durch den Speichel, blockiert werden. Gerade wer empfindliche Lippen hat, kann diese mit einem Lippenpflegestift vor Austrocknung schützen. 

Hände richtig schützen

Ständiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Kälte strapazieren die Haut an den Händen. Trockene Luft entzieht der Haut zudem Feuchtigkeit. Da kommt es nicht selten vor, dass sich an den empfindlichen Handknöcheln auch (blutige) Risse bilden. Nun ist es besonders wichtig der Haut wieder Feuchtigkeit zu geben und die äußere Hautbarriere zu stärken. 

Zum Händewaschen verwendet man am besten lauwarmes Wasser sowie hautfreundliche Flüssigkeit, die ph-neutral ist oder einen pH von 5,5 aufweist. Je trockener die Haut ist, desto mehr Fett muss die Handcreme enthalten. Produkte mit Olivenöl oder Nachtkerzenöl haben sich hier bewährt. Auch Harnstoff wie Urea spendet Feuchtigkeit und bindet Wasser in der Haut. Für ein intensives Pflegeergebnis kann man über Nacht Baumwollhandschuhe anziehen, nachdem man eine Extraportion Creme aufgetragen hat. 

Hält man sich draußen auf, empfiehlt es sich auf jeden Fall Handschuhe zu tragen, denn die schützen die Hände vor dem Austrocknen. Außerdem: Trinken nicht vergessen! Sieht die Haut knittrig und faltig aus, sollte darauf geachtet werden, genügend Wasser, Schorlen oder ungesüßten Tee zu trinken. Das versorgt die Haut von innen mit Feuchtigkeit. 

Die Pflegetipps im Überblick:

  • Produktvielfalt in der Drogerie: Im Zweifelsfall auf Produkte für trockene oder sehr trockene Haut zurückgreifen.
  • Vorsicht bei Feuchtigkeitscremes: Wenn Produkte viel Feuchtigkeit enthalten, verstärkt das die Verdunstung auf der Haut, was kontraproduktiv ist. 
  • Am besten auf Hauttyp abgestimmte Pflegeprodukte verwenden.
  • Austrocknen der Haut mit mehr cremen und mehr Pflege entgegenwirken.
  • Gesicht und Körper am besten ein- bis zweimal täglich eingecremen.

Quelle: T-Online, RND, Apotheken-Umschau, dpa