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Symptome, Diagnose, Therapie

Colitis Ulcerosa: Was steckt hinter der Darmerkrankung?

Colitis Ulcerosa ist ebenso wie Morbus Crohn eine nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Etwa 150000 Menschen in Deutschland sollen darunter leiden...

Inhalt

Was genau ist Colitis Ulcerosa?

Woher kommt die Krankheit?

Wie sehen die Symptome aus?

Wie wird die Diagnose gestellt?

Richtige Ernährung

Therapiemöglichkeiten

Krebsrisiko erhöht

Was genau ist ist das?

Colitis Ulcerosa zählt (neben Morbus Crohn) zu den verbreitetsten chronischen Darmerkrankungen. Bei dieser Form ist jedoch nur der Dickdarm betroffen und die Entzündung beschränkt sich auf die dortige Darmschleimhaut, wo es zu schmerzhaften eitrigen Geschwüren kommt.

Bei Morbus Crohn ist dagegen der gesamte Verdauungstrakt betroffen. Auffällig bei Colitis Ulcerosa ist, dass vor allem junge Erwachsene zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr daran erkranken.

Woher rührt die Krankheit?

Wo die Ursachen für die Krankheit liegen, ist nicht genau geklärt. Als auslösender Faktor wird unter anderem eine genetische Veranlagung gesehen. Doch auch eine veränderte Darmschleimhaut sowie die Zusammensetzung der Darmbakterien und ein schwaches Immunsystem spielen eine Rolle. Des Weiteren wird eine psychische Belastungen und eine übertriebene und damit Darmschleimhaut schädigende Hygiene als mögliche Auslöser für die chronische Entzündung gesehen.

Mediziner und Wissenschaftler sind sich einig, dass es generell nicht einen konkreten Auslöser gibt, sondern es ein Zusammenspiel von mehreren vielleicht noch unbekannten Parametern ist, der dazu führt, dass sich die Krankheit entwickelt.

Symptome: Darunter leiden Erkrankte

Betroffene leiden zumeist unter häufig auftretenden, blutig bis schleimigen Durchfällen. Infolgedessen kommt es zu einem enormen Nährstoffmangel, der wiederum zu einer steigen Gewichtsabnahme, Müdigkeit und einer Schwächung des Immunsystems führt. Neben dem permanenten Stuhldrang kommt es außerdem zu starke Schmerzen im linken Unterbauch, sowie Blähungen und Bauchkrämpfe. Colitis Ulcerosa tritt dabei in Schüben auf. In der Akutphase leiden die Betroffenen sehr, während es jedoch auch Zeiten gibt, in denen Patienten beschwerdefrei leben können.

Diagnose: So stellt man Colitis Ulcerosa fest!

Treten die oben genannten Symptome auf und man bemerkt, dass etwas mit dem Darm nicht stimmt, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Die Diagnose erfolgt dann über eine Stuhlprobe, um eine bakterielle Erkrankung auszuschließen. Das Blutbild kann ebenfalls weitere Hinweise auf eine mögliche Darmentzündung geben. Eine höhere Konzentration an C-reaktiven Proteinen sowie ein Nährstoffmangel und Blutarmut lassen auf die entzündliche Darmerkrankung schließen. Um sich der Diagnose sicher zu sein, muss jedoch eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Nur so lassen sich Geschwüre erkennen und Gewebeproben entnehmen.

Richtige Ernährungsweise

Sind die Symptome besonders schmerzhaft und damit belastend, sollten Betroffene auf leichte und einfach zu verdauende Kost setzen. Oft leiden sie in dieser Zeit zusätzlich unter einer Zuckerunverträglichkeit.

Doch auch in Phasen ohne Schmerzen sollte auf die Ernährung geachtet werden. Vor allem sollten entzündungshemmende Lebensmittel wie Blaubeeren und Nahrungsmittel mit viel Omega-3-Fettsäuren verzehrt werden.

Therapie: Wie wird die chronische Entzündung behandelt?

Je nach Schweregrad gibt es unterschiedliche Behandlungsformen, um Betroffenen Linderung zu verschaffen.

In besonders schlimmen Zeiten wird oft auf entzündungshemmende Medikamente wie Cortison zurückgegriffen. Diese können allerdings Nebenwirkungen und Abhängigkeiten erzeugen. Daneben gibt es Hausmittel, die den Darm zusätzlich beruhigen können. Melisse, Kamille oder Schafgarbe eigenen sich dafür hervorragend und entspannen den gereizten Bauch.

In schwerwiegenden Fällen müssen Operationen am Darm bis hin zur Entfernung bestimmter Darmteile durchgeführt werden. Darüber hinaus soll eine neue Therapieform Patienten auf Dauer helfen. Bei der sogenannten Stuhltransplantation werden dem Erkrankten Darmbakterien eines gesunden Spenders implantiert.

Darmkrebsrisiko erhöht

Wer unter einer schweren Form der Krankheit leidet, wo der Dickdarm dauerhaft entzündet ist, hat darüber hinaus ein deutlich erhöhtes Darmkrebsrisiko. Hier gilt: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind Pflicht!