Jede zehnte Frau in Deutschland, die an Brustkrebs erkrankt, ist jünger als 45 Jahre. Experten vermuten, dass viele der jungen Betroffenen erblich vorbelastet sind: Sie sind Trägerinnen eines oder mehrerer schädlich veränderter Gene, die den Tumor entstehen lassen. Die bereits bekannten Hochrisikogene wie etwa BRCA1 oder BRCA2 sind allerdings nur für höchstens ein Viertel der Fälle bei jungen Frauen verantwortlich. Ein Hamburger Forscherteam hat sich auf die Suche nach bisher noch nicht identifizierten Brustkrebsgenen gemacht. Wie die Deutsche Krebshilfe in einer offiziellen Mitteilung im Oktober letzten Jahres mitgeteilt hat, wurde das Projekt mit rund 209.000 Euro unterstützt.
Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 71.900 Frauen die Diagnose Brustkrebs (Stand Oktober 2018). Damit ist diese Krebsart mit Abstand die häufigste Krebserkrankung der Frau. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen lässt sich das Entstehen eines Brusttumors auf eine angeborene genetische Veranlagung zurückführen. Ursache dafür sind schädliche Veränderungen in den sogenannten Risikogenen wie beispielsweise BRCA1 oder BRCA2. Frauen, die die veränderten Gene tragen, haben ein stark erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken.