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21-Jährige reagiert allergisch auf Kälte

Kälteallergie: Erkrankung mit schmerzhaftem Verlauf!

Arianna Kent aus Kanada reagiert allergisch auf Kälte. Kälteurtikaria oder auch kälteinduzierte Nesselsucht nennt sich das Krankheitsbild, bei dem Kälte der Auslöser für stark juckenden Haut- und/oder Schleimhautveränderungen ist. Selbst der Verzehr von kalten Speisen oder Getränken macht der jungen Frau schwer zu schaffen.

Inhalt

1. Wenn Kälte krank macht

2. Länger als fünf Minuten kann sie sich Kälte nicht aussetzen

3. Ein kaltes Getränk kann akute Atemnot verursachen

4. Körpereigene Abwehrreaktion kann wieder verschwinden

5. Begriff „Kälteallergie“ irreführend

6. Frauen häufiger betroffen

7. Welche Beschwerden können auftreten

8. Besteht für Betroffene Lebensgefahr

Wenn Kälte krank macht!

Wie die Dailymail berichtet, leidet Arianna Kent aus Edmonton in Kanada an einer ungewöhnlichen Krankheit. Wird der Körper der jungen Frau kalten Temperaturen ausgesetzt, bilden sich innerhalb von Minuten auf den betroffenen Hautpartien stark juckende und brennende Quaddeln und Blasen, die sich über ihren gesamten Körper ausbreiten und sich zusätzlich mit Flüssigkeit füllen können.

Aufgrund der Schwere der Symptome musste die junge Frau in der Vergangenheit mehrmals im Monat in ein Krankenhaus eingeliefert und behandelt werden.

Länger als fünf Minuten kann sie sich Kälte nicht aussetzen

In ihrem Heimatort Edmonton, wo das Thermometer im Winter bis auf minus 40 Grad Celsius fallen kann, vermeidet die junge Frau, das Haus zu verlassen. Selbst der Gang zum Auto oder das Öffnen des Kühlschranks stellen für sie eine potenzielle Gefahr dar.

Um im Winter fünf Minuten nach draußen gehen zu können, muss sich die junge Frau durch mehrere wärmende Schichten Kleidung vor der krankmachenden Kälte schützen. Längere Aufenthalte im Freien sind im Winter nicht möglich.

Ein kaltes Getränk kann akute Atemnot verursachen

Selbst der Verzehr von kalten Getränken oder Speisen stellt ein großes Problem dar. "Wenn ich etwas kühles trinke, kann ich es sofort in meinem Hals spüren. Es fühlt sich plötzlich angeschwollen und verengt an.“, verrät Arianna im Interview mit der Dailymail. Grundsätzlich stellen Lebensmittel, die Histamin enthalten, für die junge Frau ein absolutes Tabu dar. Käse, Joghurt, Sahne, Gurken oder Ananas gehören längst der Vergangenheit an.

Der Organismus der Kanadierin reagiert hochsensibel auf jegliche Formen von Kälte. Atembeschwerden, akute Atemnot, zugeschwollene Augen, juckende und brennende Quaddeln am gesamten Körper, Arianna hat mit ihren 21 Jahren schon so einiges durchgemacht.

In Notfallsituationen, in denen es tatsächlich um Leben und Tod ging, konnte ihr in der Vergangenheit durch Adrenalinspritzen und mehrtägige Krankenhausaufenthalte mit einer abgestimmten medizinischen Behandlung jedoch geholfen werden.

Körpereigene Abwehrreaktion kann wieder verschwinden

So plötzlich die Beschwerden im Alter von 14 Jahren auftraten, so plötzlich können sie wieder verschwinden. Denn an einer Kälteurtikaria leiden besonders häufig junge Erwachsene, im Schnitt etwa 5 Jahre lang.

Patienten, die wie Arianna unter einer Kälteurtikaria leiden, haben oftmals auch eine Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel, leiden unter belastungsabhängigem Asthma oder reagieren allergisch auf Tiergift, wie beispielsweise von Insekten oder Quallen.

Außerdem neigen diese Art von Patienten häufig zu einer körperlichen Überempfindlichkeitsreaktion wenn sie in Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt kommen.

Begriff „Kälteallergie“ irreführend

Der Begriff Kälteurtikaria (KU) wird oft durch „Kälteallergie“ ersetzt, was jedoch irreführend und falsch ist, schreibt das Portal Urtikaria. So zeige eine KU zwar genau die gleichen Beschwerden wie eine Allergie, sei im medizinischen Sinn jedoch keine.

Eine Allergie beruht auf der Bildung von Antikörpern gegen ein bestimmtes Allergen; also ein allergieauslösendes Protein, das über Vermittlung des Immunsystems eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen kann. Da gegen Kälte keine Antikörper gebildet werden können, kann es demnach auch keine Kälteallergie geben, heißt es weiter.

Frauen häufiger betroffen

In Ländern mit kalten Klimaverhältnissen leiden Menschen häufiger unter dieser ungewöhnlichen Krankheit. Frauen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Männer.

In den meisten Fällen treten die Beschwerden im jungen Erwachsenenalter auf. Durchschnittlich ist mit einer Erkrankungsdauer von 1-15 Jahren zu rechnen.

Der Mittelwert liegt bei etwa 5 Jahren.

Welche Beschwerden können auftreten?

Wie alle Formen der Nesselsucht äußert sich die Kälteurtikaria durch großflächige, stark juckende Haut- und Schleimhautveränderungen. Die entstandenen Quaddeln lassen sich mit dem juckenden Ausschlag, der durch den Griff in eine Brennnessel verursacht wird, vergleichen. 

Ursache für diese Reaktion ist eine Ausschüttung von verschiedenen körpereigenen Entzündungsstoffen, in erster Linie von Histamin. Dort, wo die Haut der Kälte ausgesetzt ist, treten die Beschwerden vorrangig auf. In den meisten Fällen sind die Hände oder das Gesicht betroffen. Eine generell geltende Schwellentemperatur gibt es nicht. Das Gleiche gilt für die auslösende Form der Kälte: Ob Luft, Wasser, kalte Gegenstände, Getränke oder Mahlzeiten; Betroffene reagieren sehr individuell und verschieden.

Weiter heißt es, viele Patienten würden darüber berichten, dass neben der absoluten Temperatur auch ein rascher Temperaturwechsel und damit ein großer Temperaturunterschied für das Auftreten der stark juckenden Quaddeln und Blasen entscheidend ist.

Neben der gereizten Haut können auch Kopfschmerzen, Atembeschwerden und ein rascher Blutdruckabfall auftreten. Eine Rückbildung und damit Linderung der Beschwerden erfolgt normalerweise innerhalb weniger Stunden.

Besteht für Betroffene Lebensgefahr?

Zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt es glücklicherweise nur selten. So kann ein Sprung ins kalte Wasser eine sofortige Reaktionen der Haut auf dem gesamten Körper auslösen, die bis zu einem Schock führen kann. Infolgedessen kann es zu einer Weitstellung der Gefäße und anschließend zu einem Blutdruckabfall mit einer mangelhaften Durchblutung lebenswichtiger Organe, wie dem Gehirn, Herz oder den Nieren, kommen. Bewusstlosigkeit und Ertrinken können dann die Folge sein.

Werden kalte Speisen oder Getränke von Betroffenen verzehrt, kann es zu Schwellungen im Rachen kommen. Schluckbeschwerden, Atemnot und im schlimmsten Fall ein kompletter Verschluss der Atemwege können hier die Folgen sein.