Igel
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Rettung der Igelkinder: Tipps zur Pflege und Aufzucht

Die diesjährige Igel-Population erlebt einen Ansturm an spätgeborenen Igeln, die aufgrund ihrer geringen Gewichtszunahme den Winterschlaf nicht überstehen können.

Igel bekommen seit neustem zweimal im Jahr Nachwuchs. Geboren im Oktober/November/Dezember, sind sie zu schmächtig für den Winterschlaf. Mit 10-20 Anrufen pro Tag bei Igel-Expertin Gabriele Popp vom NABU Mannheim zeigt sich ein beispielloses Engagement, doch eine Pflegestation allein könnte 500 Igel seit November kaum bewältigen. Mit diesen Tipps kannst du den Igeln auch bereits helfen.

Gewichtsprobleme: Igelkinder wiegen nur 100-350g statt der notwendigen 750-800g für den Winterschlaf.

Schlafenszeitprobleme: Seit Mitte November sollten die Igel schlafen, aber die Kleinen spüren, dass ihr geringes Gewicht Überlebensprobleme verursacht.

Gewichtskontrolle: Das Wiegen der gefundenen Igel ist entscheidend, um festzustellen, ob sie während des Winterschlafs gestört wurden. Leichtere Igel müssen aufgepäppelt werden.

Ideale Unterkunft: Igel benötigen eine große, transparente Plastikbox (ca. 80x60x40cm) mit Zeitungen, einem Versteck, und Licht, da Holzboxen ungeliebt sind. Ein Karton mit Loch und Zeitungspapier sorgt für Komfort während des Tagesschlafs.

Wohlfühlatmosphäre: Tageslicht ist für den Schlafrhythmus der Igel entscheidend. Sie sollten in der Wohnung bei optimalen 18 Grad Raumtemperatur bleiben und keinesfalls in den Keller verbannt werden.

Ernährung: Stellen Sie Wasser und spezielles Trockenfutter bereit. Bei Verwendung von Katzenfutter sollte es hochwertiges Nassfutter mit mindestens 65% Fleischanteil sein, ohne Getreide/Gemüse/Zucker.

Zusätzliche Leckereien: Einmal bis zweimal pro Woche Rührei ist erlaubt, aber niemals rohes Fleisch oder Hackfleisch verfüttern.

Laktoseintoleranz: Vermeiden Sie die Gabe von Milch, da Igel anfällig für Laktoseintoleranz sind, was zu Durchfall führen und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.

Die Rettung und Pflege der Igelkinder erfordern nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Fachkenntnisse. Kontaktiere einen Tierarzt oder lokale Tierschutzorganisationen, um sicherzustellen, dass die kleinen Stachelkugeln die bestmögliche Betreuung erhalten.