Hund unter einem Schreibtisch im Büro
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Hund unter einem Schreibtisch im Büro
Ist das erlaubt oder nicht?

Hund im Büro: So klappt es mit dem tierischen Kollegen

Manchmal kommt man als Hundebesitzer in die verzwickte Lage: wohin mit meinem Tier? Der Hundesitter hat abgesagt und es steht ein wichtiges Meeting im Büro an. Kann ich meinen Hund einfach mitnehmen?

Bereits seit ein paar Jahren steigt das Interesse von Unternehmen am Thema Bürohund, da sie die vielen Vorteile der Tiere bei der Arbeit erkennen. Dennoch gibt es laut TASSO e.V. auch noch viele Firmen, die Bürohunde nicht gestatten. Dabei belegen Studien, dass Hunde im Büro eine sehr positive Wirkung auf das Betriebsklima sowie auf die Gesundheit der Mitarbeitenden haben können. Und nicht nur das, auch für das Tier hat dies Vorteile, denn so müsse der Hund nicht über viele Stunden allein zu Hause bleiben. 

Unbedingt die Erlaubnis des Arbeitgebers einholen

Jeder Hundebesitzer kann in die Situation kommen, in der er nicht weiß, was er mit seinem Tier machen soll. Vielleicht hat der Hundesitter in letzter Sekunde abgesagt oder statt Homeoffice wurde ein wichtiges Meeting im Büro angesetzt. Was nun? Den Hund einfach mit ins Büro nehmen? 

Zunächst sollte in diesem Fall immer erst der Arbeitgeber um Erlaubnis gefragt werden. Nimmst du dein Tier einfach mit oder handelst entgegen einer Absage und du wirst erwischt, kann dies arbeitsrechtliche Konsequenzen für dich haben. Hier kann eine Abmahnung oder bei wiederholtem Fehlverhalten eine Kündigung drohen. Die Mitnahme deines Hundes hängt also in erster Linie von den Richtlinien des Arbeitgebers ab. 

Zudem solltest du Rücksicht auf deine Kollegen nehmen, falls jemand an einer Hundehaarallergie leidet. Das kann ein valider Grund sein, das Mitbringen des Hundes zu verbieten. Dagegen kannst du nur wenig tun. Auch die Arbeitsleistung im Unternehmen darf nicht leiden. Wird diese beeinträchtigt durch lautes Bellen oder übermäßige Ablenkung, kann das Verweilen im Büro untersagt werden. Zudem darf das Firmen­eigentum nicht beschädigt werden.

Ein Hund an einem Schreibtisch vor einem Laptop
Karolina Kaboompics/Pexels
Ein Hund an einem Schreibtisch vor einem Laptop

Viele Vorteile durch Bürohunde

Es hat viele Vorteile, einen Hund im Büro zu haben. Die positiven Effekte der tierischen Kollegen auf das Betriebsklima sind sogar wissenschaftlich belegt:

  • Stressreduktion: Studien zeigen, dass die Anwesenheit von Hunden den Cortisolspiegel (ein Stresshormon) der Mitarbeiter senken kann. Der Kontakt mit Tieren fördert die Ausschüttung von Oxytocin, das als „Kuschelhormon“ bekannt ist und Entspannung sowie Wohlbefinden fördert. Das kann für gute Stimmung im Büro sorgen!
  • Förderung sozialer Interaktionen: Hunde können als „soziale Katalysatoren“ wirken, indem sie Gespräche unter Kollegen anregen und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Dies kann besonders in großen Unternehmen oder in Abteilungen mit wenig direktem Kontakt förderlich sein.

  • Steigerung der Motivation und Produktivität: Die Anwesenheit von Hunden kann die Motivation der Mitarbeiter steigern. Sie fühlen sich wohler und sind häufig zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz, was wiederum zu einer höheren Produktivität führen kann. Das liegt vor allem auch daran, dass sich die Mitarbeiter weniger Sorgen um ihr Haustier zu Hause machen müssen und so können sie sich besser auf die Arbeit konzentrieren. 

  • Förderung von Bewegung und Pausen: Mitarbeiter, die Hunde ins Büro mitbringen, gehen häufiger an die frische Luft, sei es für kurze Spaziergänge oder Pausen. Dies fördert die Bewegung und kann gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. 

  • Verbesserung der Arbeitsatmosphäre: Hunde können zur Verbesserung der allgemeinen Arbeitsatmosphäre beitragen, indem sie eine positive und entspannte Stimmung verbreiten. Das kann helfen, Spannungen und Konflikte zu reduzieren und die Kommunikation im Team zu fördern.

  • Gelassener in Stresssituationen: Eine Studie der Universität Buffalo in New York (USA) zeigte, dass der Blutdruck von Versuchspersonen in Stress­situationen durch die Anwesenheit von Vierbeinern deutlich sank. Die Tiere sorgen so für ein angenehmeres Arbeitsklima.  

  • Psychische Erkrankungen vermeiden: Der "Bundesverband Bürohund" weist darauf hin, dass ein Hund im Unternehmen Burn-out und andere arbeitsbedingten psychischen Erkrankungen vermeiden kann. Dank der Vierbeiner würden Krankheitskosten reduziert und die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gesteigert, so die Allianz Versicherung.

So klappt es mit dem Hund im Büro

Damit der Hund im Büro für alle Beteiligten ein positiver Aspekt bleibt und Konflikte vermieden werden, sollten einige grundlegende Punkte beachtet werden:

  • Rücksicht auf Kollegen: Es ist wichtig, auch die Kollegen zu fragen, ob sie mit einem Hund im Büro einverstanden sind, da es Allergien, Ängste oder Vorbehalte geben kann.
     
  • Regeln festlegen: Gemeinsam sollten Regeln für das Mitbringen von Hunden festgelegt werden, z.B. wo der Hund sich aufhalten darf, welche Bereiche tabu sind und wer für die Aufsicht und Pflege zuständig ist.
     
  • Festen Platz einrichten: Rückzugsort schaffen und Ruhezeiten respektieren. Der Hund braucht einen festen Platz, an dem er sich sicher und wohlfühlt. Eine Hundedecke, ein Körbchen oder eine Box können ihm als Rückzugsort dienen. Der Hund sollte genügend Ruhepausen haben. Kollegen sollten darauf achten, den Hund nicht ständig zu streicheln oder zum Spielen aufzufordern.
     
  • Pausen einplanen: Regelmäßige Pausen für Gassirunden sind wichtig. Der Hund sollte die Möglichkeit haben, sich zu bewegen und seine Bedürfnisse zu erledigen. Am besten legt man feste Zeiten für Spaziergänge fest.
     
  • Sauberkeit beachten: Ein Hund kann durch das ganze Büro riechen. Achte auf die Fell- und Zahnpflege. Kleine Missgeschicke können passieren, daher sollten Reinigungsmittel griffbereit sein. Der Arbeitsplatz sollte sauber gehalten werden, um keine unangenehmen Gerüche zu verursachen.
     
  • Gefahrenquellen vermeiden: Achten Sie darauf, dass der Hund keine Kabel anknabbert oder andere gefährliche Gegenstände erreicht. Der Arbeitsplatz sollte hundesicher sein.
     
  • Konflikte ansprechen: Sollte es Probleme oder Unstimmigkeiten geben, ist es wichtig, diese offen anzusprechen. Lösungen könnten sein, den Hund an bestimmten Tagen mitzubringen oder in einem anderen Raum unterzubringen.

FAZIT

Es hat viele positive Vorteile einen Hund mit ins Büro zu nehmen, doch ein Recht darauf hast du nicht. Ohne vorherige Erlaubnis deines Arbeitgebers solltest du deinen Hund nicht mit ins Büro nehmen. Der Chef allein kann darüber bestimmen, ob der Vierbeiner ins Büro darf oder nicht. Suche das Gespräch mit deinem Vorgesetzten und zeige die positiven Aspekte auf, die ein Bürohund auf das Arbeitsklima hat und wie er die Arbeit verbessern kann. 
Falls deine Kollegen bereits ihren Hund mit ins Büro bringen dürfen, kannst du dich auf den Gleichbehandlungsgrundsatz berufen und so die Erlaubnis für deinen Hund einfordern. 

Quelle: TASSO e.V., Allianz Versicherung

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