Das ändert sich beim Geld 2023
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Das ändert sich beim Geld 2023
Wichtige Änderungen im neuen Jahr

Thema Geld: Was sich 2023 alles ändert

Das Bürgergeld löst Hartz IV ab, Kindergeld und Rente werden erhöht: Das neue Jahr hält einige wichtige Änderungen bereit.

Bürgergeld kommt

Mit dem Jahreswechsel tritt das neue Bürgergeld in Kraft. Die bisherigen Hartz 4-Leistungen werden somit abgelöst. Die Bezüge in der Grundsicherung steigen ab dem 1. Januar um mehr als 50 Euro für Bedürftige. 

Alleinstehende Personen und alleinerziehende Leistungsberechtigte erhalten somit künftig 502 Euro. Für zwei erwachsene Partner einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft gibt es jeweils 451 Euro. Für Jugendliche im 15. Lebensjahr bis unter 18 Jahre fließen 420 Euro. Kinder erhalten vom Beginn des 7. bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres 348 Euro. Für Kinder bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres werden 318 Euro gezahlt.

Während einer 12-monatigen Karenzzeit wird die Angemessenheit der Wohnung nicht überprüft, vielmehr werden die tatsächlichen Kosten voll übernommen. Auch Vermögen bis zu 40.000 Euro für die erste Person der Bedarfsgemeinschaft wird in den ersten 12 Monaten geschützt. Dieser Freibetrag erhöht sich für jede weitere Person um jeweils 15.000 Euro. 

Der Regelbedarf kann um 10 Prozent für einen Monat gemindert werden, wenn Termine ohne wichtigen Grund versäumt werden. Bewirbt sich jemand absprachewidrig nicht auf einen Job oder nimmt an keinem Kurs teil, dann kann der Regelbedarf zunächst um 10 Prozent für einen Monat gemindert werden. Bei einer zweiten Pflichtverletzung soll er um 20 Prozent für zwei Monate und in der letzten Stufe um 30 Prozent für drei Monate gekürzt werden können.

Zum 1. Juli 2023 treten zudem wesentliche Teile der Reform in Kraft: Die Jobcenter sollen sich stärker um Arbeitslose kümmern können. Besser als bisher soll die Vermittlung in dauerhafte Arbeit anstatt in einfache Helferjobs gelingen, wie dpa berichtete. 

Kindergeld 2023
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Kindergeld 2023

Kindergeld wird angehoben

Ab dem 1. Januar dürfen sich Familien mit Kindern über mehr Geld freuen. Das Kindergeld wird einheitlich auf 250 Euro pro Monat und Kind angehoben. Für das erste und zweite Kind bedeutet das ein Plus von 31 Euro und für das dritte Kind ein Plus von 25 Euro im Monat. Die Erhöhung soll für Familien wegen der hohen Preise eine Entlastung bringen. 

Das ändert sich bei der Rente

Das neue Jahr hält Neuerungen sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in die gesetzliche Versicherung einzahlen, als auch für Renten-Beziehende bereit. 

Beitragsbemessungsgrenze soll steigen

Hierbei handelt es sich um eine besonders interessante Änderung: Die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung wird ab 1. Januar 2023 angehoben, teilte die Bundesregierung mit. 

Bei der Beitragsbemessungsgrenze handelt es sich um einen bestimmten Betrag, bis zu dem Beiträge vom Gehalt für die Versicherung abgeführt werden. Bis zu dieser Grenze ist das Einkommen der Beschäftigten beitragspflichtig, alles darüber ist beitragsfrei. 

In den neuen Bundesländern liegt die Beitragsbemessungsgrenze dann bei 7100 Euro (2022: 6750 Euro) und in den alten Bundesländern bei 7300 Euro im Monat (2022: 7050 Euro). 

Renten steigen um 3,5 Prozent

Im Juli 2023 sollen die Renten angehoben werden, in Westdeutschland um rund 3,5 Prozent, in Ostdeutschland sogar um 4,2 Prozent. Zudem lassen sich ab 2023 die Rentenbeiträge vollständig von der Steuer absetzen. Auch die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten soll aufgehoben werden, so die geplante Gesetzesänderung.

Durchschnittsentgelt wird angehoben

Um elf Prozent steigt mit dem neuen Jahr das sogenannte "Durchschnittsentgelt". Es sagt aus, wie viel Geld alle Rentenversicherten in Deutschland im Schnitt verdienen und spiegelt den Verdienst wider, den eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer erreichen muss, um genau einen Entgeltpunkt für die Berechnung ihrer Rente zu erhalten. 2022 lag es bei 38.901 Euro, 2023 wird es dann auf 43.142 Euro angehoben.

Konkret bedeutet das, dass Arbeitnehmer bei einem gleichbleibenden Gehalt weniger Rentenpunkte bekommen. 

Wohngeld
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Wohngeld

Aufstockung des Wohngeldes: Entlastung für mehr Haushalte

Ab 2023 sollen mehr Haushalte in Deutschland mit einem staatlichen Mietzuschuss entlastet werden. Bisher waren das 600.000 Haushalte, nun sollen weitere 1,4 Millionen Haushalte davon profitieren, berichtet die dpa. Außerdem soll das Wohngeld um durchschnittlich 190 Euro im Monat angehoben werden. Berechtigte Haushalte erhalten künftig im Schnitt rund 370 Euro monatlich. Berechtigt für die Wohngeld-Beantragung sind jene Haushalte, die keine Sozialleistungen beziehen, aber dennoch wenig Geld zur Verfügung haben. Allerdings könnte sich die Auszahlung bis zum Sommer verzögern. 

Änderungen bei Strom- und Gaspreisbremse

Bereits 2022 gab es für Gas- und Fernwärmekunden eine einmalige Soforthilfe. 2023 soll dann die Gas- und Strompreisbremse Millionen Haushalte in der Energiekrise entlasten.

Die Deckelung des Gas-, Fernwärme- und Strompreises soll zwar erst ab März umgesetzt, aber für die Monate Januar und Februar rückwirkend angerechnet werden.

Dabei werden bei Gas die Kosten für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 12 Cent pro Kilowattstunde für Haushalte und Gewerbe begrenzt. Für alles, was darüber hinaus verbraucht wird, gilt der reguläre höhere Marktpreis. Der Strompreis soll auf 40 Cent pro Kilowattstunde begrenzt werden.