Steckdose im Zug
picture alliance/dpa | Martin Schutt
Steckdose im Zug
Vorsicht vor Stromschlägen

Vorfälle häufen sich: Manipulierte Steckdosen in Zügen

In den vergangenen Wochen wurden mehrfach Steckdosen in Zügen manipuliert. Eine Frau erlitt einen Stromschlag. Die Bundespolizei warnt vor der Benutzung und rät, die Steckdosen zuvor zu überprüfen.

In mehreren Bundesländern hat es bereits Vorfälle von manipulierten Steckdosen in Zügen gegeben. Fahrgäste hatten dabei teils Stromschläge erlitten. Eine 63-Jährige, die von Aachen in Richtung Dresden unterwegs war, hat einen Stromschlag bekommen, als sie ihr Ladekabel in die Steckdose unterhalb ihres Sitzes einsteckte. Die Bundespolizeiinspektion Hannover, die die Steckdose daraufhin untersuchte, fand zwei Metallstifte, die aus der Öffnung hinausragten. Zwei weitere Menschen hatten Ähnliches berichtet. 

Einem Zugbegleiter fiel in einem Regionalzug zwischen Freiburg und Weil am Rhein eine Steckdose auf, aus der ebenfalls Metallstifte ragten. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte: "Die Ermittlungen müssen nun zeigen, ob dieser vorsätzlich oder unbeabsichtigt zum Beispiel durch Abbrechen in der Steckdose verblieb."

Auch in einer Regionalbahn im Saarland wurde eine manipulierte Steckdose entdeckt. Eine Mitarbeiterin der Bahn hatte der Bundespolizei eine zerstörte Steckdose gemeldet. Nach einer Untersuchung sind Beamte der Bundespolizei zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Berühren der Steckdose vermutlich zu einer Verletzung durch einen Stromschlag geführt hätte. Ob die Steckdose absichtlich manipuliert oder zufällig beschädigt wurde, sei derzeit aber noch unklar, hieß es. Die Polizei ermittele weiter.

Vor Benutzung überprüfen: Manipulation nicht immer sichtbar

Diese perfide Form der gefährlichen Körperverletzung beschäftigt die Bundespolizei nun schon seit Wochen. Züge verschiedener Eisenbahnunternehmen mussten ihre Fahrt kurzzeitig unterbrechen, weil Passagiere durch Stromschläge aus manipulierten Steckdosen verletzt wurden, so das RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Bundespolizei warnt Reisende und bittet darum, vor der Benutzung von Steckdosen in Zügen diese zuvor in Augenschein zu nehmen, ob ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt. 

Manipulationen sind dabei nicht immer ersichtlich. Die Bundespolizei weist darauf hin, dass unterschiedliche stromleitende Metallteile wie etwa Drähte oder Metallstifte in die Steckdosen gesteckt wurden, die von außen nicht immer gleich zu sehen sind. 

"Bahnreisende können durch bloße Inaugenscheinnahme der manipulierten Steckdose die Gefahr oft gar nicht erkennen und somit einschätzen oder gar ausschließen", erklärt die Behörde gegenüber dem RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND).

Sieht eine Steckdose irgendwie ungewöhnlich oder anders aus als normal, sollte sie auf keinen Fall benutzt werden. Denn ein Stromschlag kann lebensgefährlich sein. Personen, die eine manipulierte Steckdose entdecken oder einen Verdacht haben, sollten dies dem Zugpersonal unverzüglich mitteilen, nur so lassen sich Verletzungen verhindern. 

Quelle: RedaktionsNetzwerk Deutschland, dpa