Neue Studie betrachtet Deutschlands Schuh-Gewohnheiten
Schuhe sind Notwendigkeit und Fashion zugleich. Ein jüngst veröffentlichter Trendkompass zeigt, was den Deutschen dabei wichtig ist.
Schuhe sind Notwendigkeit und Fashion zugleich. Ein jüngst veröffentlichter Trendkompass zeigt, was den Deutschen dabei wichtig ist.
Das SIEMES Schuhcenter - als einer der größten Schuhhändler Deutschlands - hat im Rahmen einer kürzlich erstellten Metastudie einen umfassenden Blick in Deutschlands Schuhschränke und auf die dahinterstehenden Kaufgewohnheiten geworfen. Wir haben die spannendsten Ergebnisse für dich zusammengefasst.
Die größte Zahl, welche die Studie zu liefern hat, dürfte selbst ausgesprochene Shopping-Queens und -Kings überraschen. Denn obwohl der deutsche Schuhmarkt 2024 einen Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlebte, machte er trotzdem satte 11,62 Milliarden Euro Umsatz. Zum Vergleich: Damit ist das hiesige Schuh-Business fast so umsatzstark wie die Baustoffindustrie – und lässt sowohl Möbel- als auch Pharmaindustrie weit hinter sich.
Mit einer generell reduzierten Schuhkauflaune hat der Rückgang um rund 90 Millionen Euro nichts zu tun. Denn 54,6 Prozent der Deutschen gönnen sich gleich mehrmals im Jahr neues Schuhwerk – obwohl mehr als 60 Prozent unserer Landsleute schon bis zu zehn Paare besitzen.
Die Studie erklärt es folgendermaßen: „Schuhe sind für die meisten Deutschen mehr als eine Notwendigkeit. Sie gehören zum Lifestyle und unterstreichen die Persönlichkeit.“ Und weiter: „Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit bleibt das Thema Schuhe für die Deutschen wichtig – wenn auch mit verändertem Fokus.“
Dieser Fokus zeigt sich insbesondere in zwei Dingen:
Dabei betont die Studie, dass die Käufermehrheit von 80 Prozent einerseits zwar niedrige (bis 60 Euro) und mittlere Preissegmente (bis 100 Euro) bevorzugt. Andererseits würden jedoch besonders günstige und hochpreisige Modelle und Marken gerade viel stärker wachsen als der stagnierende mittlere Bereich.
Ebenfalls spielen demographische Unterschiede eine bedeutende Rolle: Während beispielsweise nur 2,6 Prozent der Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen bereit sind, mehr als 150 Euro für neue Schuhe auszugeben, steigt der Wert bei überdurchschnittlich Verdienenden auf immerhin 10,6 Prozent. Auch spannend: Während lediglich 4,8 Prozent der Frauen über 150 Euro für ein Schuhpaar bezahlen würden, machen es bei den Männern 7,1 Prozent.
Wenn du neue Footwear möchtest, planst du den Kauf dann von langer Hand oder schlägst du spontan aus einem Impuls heraus zu? In beiden Fällen bist du in bester Gesellschaft. Wie die Studie berichtet, verläuft die Trennlinie recht genau bei 50 Prozent aller Käufe – die eine Hälfte ist spontan, die andere geplant.
Hierzu gibt es übrigens in dem Papier ein interessantes Detail: 2023 wollten noch 67 Prozent der Deutschen die Spontankäufe reduzieren; Schuld daran war die unsichere Wirtschaftslage. Doch obwohl heute ebenfalls Vorsicht und Kostenzurückhaltung bestimmen, sind impulsive Schuhkäufe wieder deutlich häufiger geworden.
Doch was genau bringt uns dazu, zwischen Pantoffeln und edlen Anlassschuhen das Portemonnaie zu zücken – vor allem, wenn es eher spontan ist? Es sind gleich mehrere Impulse:
Doch egal, zu welcher Gruppe die jeweiligen Käufer gehören, bei einigen Schuharten sind sich alle weitgehend einig.
Stecken deine Füße gerade in Sneakern? Dann liegst du nicht nur im Trend, sondern gehörst zu einer sehr großen Majorität. Denn die Metastudie hat sich auch damit befasst, was genau die Schuhkäufer wollen. Dazu gibt es drei interessante – und ziemlich unterschiedliche – Zahlen:
Du fragst dich, was mit anderen Schnürschuhen und Stiefeln ist? Sie bewegen sich in einem stabilen Mittelfeld: 30,8 Prozent tragen nach wie vor klassische Schnürschuhe, 28,7 Prozent schlüpfen gern in Boots.
Und was Kinderschuhe anbelangt, sagt die Studie glasklar: Sie sind zwar im Vergleich zu Erwachsenenschuhen ein kleines Segment. Aber weil Kids so schnell wachsen, benötigen sie häufig neues Schuhwerk. Dadurch handelt es sich um einen besonders bedarfsgetriebenen, stabilen Markt mit konstant guter Nachfrage.