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Spannende Erkenntnisse

Neue Studie betrachtet Deutschlands Schuh-Gewohnheiten

Schuhe sind Notwendigkeit und Fashion zugleich. Ein jüngst veröffentlichter Trendkompass zeigt, was den Deutschen dabei wichtig ist.

Das SIEMES Schuhcenter - als einer der größten Schuhhändler Deutschlands - hat im Rahmen einer kürzlich erstellten Metastudie einen umfassenden Blick in Deutschlands Schuhschränke und auf die dahinterstehenden Kaufgewohnheiten geworfen. Wir haben die spannendsten Ergebnisse für dich zusammengefasst.

Die Ausgabebereitschaft wandelt sich

Die größte Zahl, welche die Studie zu liefern hat, dürfte selbst ausgesprochene Shopping-Queens und -Kings überraschen. Denn obwohl der deutsche Schuhmarkt 2024 einen Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlebte, machte er trotzdem satte 11,62 Milliarden Euro Umsatz. Zum Vergleich: Damit ist das hiesige Schuh-Business fast so umsatzstark wie die Baustoffindustrie – und lässt sowohl Möbel- als auch Pharmaindustrie weit hinter sich.

Mit einer generell reduzierten Schuhkauflaune hat der Rückgang um rund 90 Millionen Euro nichts zu tun. Denn 54,6 Prozent der Deutschen gönnen sich gleich mehrmals im Jahr neues Schuhwerk – obwohl mehr als 60 Prozent unserer Landsleute schon bis zu zehn Paare besitzen.

Die Studie erklärt es folgendermaßen: „Schuhe sind für die meisten Deutschen mehr als eine Notwendigkeit. Sie gehören zum Lifestyle und unterstreichen die Persönlichkeit.“ Und weiter: „Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit bleibt das Thema Schuhe für die Deutschen wichtig – wenn auch mit verändertem Fokus.“

Dieser Fokus zeigt sich insbesondere in zwei Dingen:

  1. Das Kaufverhalten: 45 Prozent der Käufer nutzen Rabatte oder Aktionsdeals, 47 Prozent kaufen ihre Schuhe explizit zum Black Friday und ähnlichen Events – bei den jungen Erwachsenen bis 29 warten sogar 67 Prozent mit dem Kauf, bis solche Aktionstage anstehen. Ein weiterer Punkt: 47 Prozent sind jetzt bereit, für nachhaltigere Schuhe einen Aufpreis zu bezahlen.
  2. Die Ausgabenbereitschaft: Wie viel die Deutschen im Schnitt gewillt sind, für ein neues Paar auszugeben, hängt stark von der Kategorie ab. Hier legt die Studie 60 Euro als Mittelmaß an: Während bei Winterstiefeln ganze 70,4 Prozent der Käufer mehr als 60 Euro ausgeben würden, sind es bei Freizeit-Sneakern nur noch 45,5 Prozent – und bei Hausschuhen lediglich 15 Prozent.

Dabei betont die Studie, dass die Käufermehrheit von 80 Prozent einerseits zwar niedrige (bis 60 Euro) und mittlere Preissegmente (bis 100 Euro) bevorzugt. Andererseits würden jedoch besonders günstige und hochpreisige Modelle und Marken gerade viel stärker wachsen als der stagnierende mittlere Bereich.

Ebenfalls spielen demographische Unterschiede eine bedeutende Rolle: Während beispielsweise nur 2,6 Prozent der Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen bereit sind, mehr als 150 Euro für neue Schuhe auszugeben, steigt der Wert bei überdurchschnittlich Verdienenden auf immerhin 10,6 Prozent. Auch spannend: Während lediglich 4,8 Prozent der Frauen über 150 Euro für ein Schuhpaar bezahlen würden, machen es bei den Männern 7,1 Prozent.

Schuhkauf am Laptop
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Schuhkauf am Laptop

Das lockt uns beim Schuhkauf

Wenn du neue Footwear möchtest, planst du den Kauf dann von langer Hand oder schlägst du spontan aus einem Impuls heraus zu? In beiden Fällen bist du in bester Gesellschaft. Wie die Studie berichtet, verläuft die Trennlinie recht genau bei 50 Prozent aller Käufe – die eine Hälfte ist spontan, die andere geplant.

Hierzu gibt es übrigens in dem Papier ein interessantes Detail: 2023 wollten noch 67 Prozent der Deutschen die Spontankäufe reduzieren; Schuld daran war die unsichere Wirtschaftslage. Doch obwohl heute ebenfalls Vorsicht und Kostenzurückhaltung bestimmen, sind impulsive Schuhkäufe wieder deutlich häufiger geworden.

Doch was genau bringt uns dazu, zwischen Pantoffeln und edlen Anlassschuhen das Portemonnaie zu zücken – vor allem, wenn es eher spontan ist? Es sind gleich mehrere Impulse:

  • Herkömmliche Rabatte, Deals und ähnliche Preisreduzierungen.
  • Die Chance auf Bonusprogramme, etwa mit Rabattpunkten.
  • Digitale Angebote. Hier spielen insbesondere Gamification (etwa Gewinnspiele), große Auswahl und personalisierte Werbung eine bedeutende Rolle – speziell bei einer jüngeren Klientel U40.
  • Regionale Herkunft, Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und/oder Reparaturfähigkeit. Hier zeigt sich gut, dass viele Käufer das Nachhaltigkeitsthema unterschiedlich ansprechen: die einen über eine umweltfreundlichere Produktion, die anderen über eine längere Nutzungsdauer.

Doch egal, zu welcher Gruppe die jeweiligen Käufer gehören, bei einigen Schuharten sind sich alle weitgehend einig.

Schuh Statistiken
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Das sind die Könige in deutschen Schuhschränken

Stecken deine Füße gerade in Sneakern? Dann liegst du nicht nur im Trend, sondern gehörst zu einer sehr großen Majorität. Denn die Metastudie hat sich auch damit befasst, was genau die Schuhkäufer wollen. Dazu gibt es drei interessante – und ziemlich unterschiedliche – Zahlen:

  • Mit 76,3 Prozent sind Sneaker die vollkommen unangefochtenen Spitzenreiter in der Beliebtheit. Unterschiede in Marke, Modell, Farbe und Design mögen zwar Geschmackssache sein, aber solange es Sneaker sind, greifen gut drei Viertel aller Deutschen gerne zu.
  • Bei reinen Sportschuhen mögen 24,6 Prozent zwar deutlich weniger klingen, doch das täuscht. Das Segment wächst seit Jahren konstant – und das nicht nur, weil die Deutschen immer sportlicher werden. Davon profitieren insbesondere die klassischen Sportartikelhersteller zwischen Adidas, Nike und Puma.
  • Die „Casualisierung“ bestehender Dresscodes ist definitiv nicht nur ein Mythos. Das zeigt eine Schuhart, die mit 8,3 Prozent auf den unteren Rängen liegt: Reine Businessschuhe. In einer Zeit, wo beispielsweise auch Krawatten immer seltener gekauft werden, sind solche Modelle, die sich praktisch nur zu Anzug, Kostüm und ähnlichen höherklassigen beruflichen Outfits tragen lassen, weniger gesucht.

Du fragst dich, was mit anderen Schnürschuhen und Stiefeln ist? Sie bewegen sich in einem stabilen Mittelfeld: 30,8 Prozent tragen nach wie vor klassische Schnürschuhe, 28,7 Prozent schlüpfen gern in Boots.

Und was Kinderschuhe anbelangt, sagt die Studie glasklar: Sie sind zwar im Vergleich zu Erwachsenenschuhen ein kleines Segment. Aber weil Kids so schnell wachsen, benötigen sie häufig neues Schuhwerk. Dadurch handelt es sich um einen besonders bedarfsgetriebenen, stabilen Markt mit konstant guter Nachfrage.