Weniger Schokolade bei gleicher Verpackung: Milka sorgt für Ärger. Die Verbraucherzentrale Hamburg verklagt den Schokoladenhersteller und fordert klare Regeln gegen „Mogelpackungen“.
Die lila Verpackung ist gleich geblieben, der Inhalt aber nicht: Statt 100 Gramm wie früher wiegen viele Milka-Schokoladentafeln inzwischen nur noch 90 Gramm – bei gleichem oder sogar höherem Preis. Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht darin eine klare Täuschung und hat beim Landgericht Bremen Klage gegen den Hersteller Mondelez eingereicht.
Kritisiert wird vor allem, dass der Größenunterschied nur im direkten Vergleich auffällt: Die Tafel ist rund einen Millimeter dünner, die Verpackung bleibt unverändert. Zwar gäbe es einen Hinweis auf die verringerte Menge, doch zu finden ist dieser irgendwo auf der Vorderseite und sehr klein gedruckt.
Vor Gericht wollen Verbraucherschützer deshalb durchsetzen, dass Hersteller künftig deutlich auf schrumpfende Inhalte hinweisen müssen. Zudem fordern sie von der Bundesregierung klare gesetzliche Vorgaben: mindestens sechs Monate lang ein Warnhinweis auf der Packung und eine sichtbare Anpassung der Verpackungsgröße.
Der Hersteller Mondelez verweist dagegen auf stark gestiegene Kosten und Rekordpreise für Kakao. Um Qualität und Geschmack zu sichern, habe man das Gewicht angepasst. Man informiere Kunden transparent auf der Verpackung, über die Website und über Social Media.
Wie das Verfahren am Landgericht Bremen ausgeht, ist noch offen – Mondelez hat nun Gelegenheit zur Stellungnahme.
