Die kennt ihr bestimmt noch nicht: Silvester-Bräuche
Rote Unterwäsche, Rosinenbrot, Glücksspiel im Casino: von Asien bis Mitteleuropa - so feiert die Welt Silvester!
Rote Unterwäsche, Rosinenbrot, Glücksspiel im Casino: von Asien bis Mitteleuropa - so feiert die Welt Silvester!
Wir hoffen, ihr schaut zufrieden auf das vergangene Jahr 2023 zurück und seid bereit das neue Jahr mit Pauken, Trompeten und einer Flasche Blubberwasser zu begrüßen.
Bei uns werden bestimmt viele an Silvester vorm Raclette sitzen - ein klassisches Silvester-Essen. Oder tragen rote Unterwäsche für ein heißes 2024 - das haben uns ja die Italiener gelehrt: wer in der Nacht des Jahreswechsels rote Dessous trägt, dessen Liebesleben wird im neuen Jahr "hot as hell". (Oder war das die Wäsche-Industrie, die uns das beigebracht hat?) Es gibt aber noch andere spannende Bräuche zum Jahreswechsel, rund um den Globus.
In Schottland gibt es quasi das Pendant zu roten Dessous. Da geht es auch um die Frage: Was drunter tragen? Die Schotten tragen NIX unterm Kilt!
Schritt eins zum Glücksbringer. Der große junge Schotte, der also kein Höschen trägt, schlendert einsam und gut gebaut durch die klirrend-kalte Silvesternacht mit dem einen Ziel: euch zu beglücken. Also im Sinne von Glücksbringer eben. Der Mann braucht dann noch eine Flasche Whiskey, was auch sonst in Schottland?! Zusätzlich ein Rosinenbrot und ein Stück schwarze Kohle. Stellt euch vor: so ausgestattet klopft dieser Typ dann in der Silvesternacht an eure Tür. Jetzt müsst ihr den strammen Schotten nur noch rein bitten, dann bleibt euch das Glück 2024 hold. Klingt fast wie bei uns der Glück bringende Schornsteinfeger - in der schottischen Version halt untenrum nackig.
Die Tschechen, die machen auch Bleigießen wie wir. Aber es gibt noch ein Orakel, was ein bisschen was über das neue Jahr verraten soll. In Tschechien halbiert man einen handelsüblichen Apfel, um das Schicksal abzulesen. Dabei ist das Kerngehäuse ganz wichtig. Bilden die Kerne ein Kreuz, bedeutet das Unheil. Bilden sie einen Stern, bedeutet es Glück.
Aber nach Bleigießen und Apfelkern-Orakel ist bei den Tschechien noch nicht Schluss mit dem In-die-Zukunft-schauen. Damit es auch finanziell im neuen Jahr rund läuft, gibt es um Mitternacht eine Linsensuppe - denn Linsen symbolisieren Münzen. Wer da ordentlich reinhaut, der hat auch im neuen Jahr ein prall gefülltes Portemonnaie.
Die Griechen verfallen jedes Jahr an Silvester dem Glücksspiel. Egal ob daheim oder ganz schick im Casino - die Griechen zocken, was das Zeug hält. Und zwar wird auch weitergespielt, wenn der Kirchturm zwölf Mal klingelt, also ungeachtet Mitternacht. Karten- und Würfelspiele stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Und jetzt kommt das beste: in Griechenland kann eigentlich keiner verlieren. Denn wer im Spiel gewinnt, hat das ganze kommende Jahr über Glück im Punkto Finanzen und so. Aber wer verliert, dem blüht ein neues Jahr voller Liebe. Also selbst wer die Regeln von Maumau regelmäßig vergisst, kann in Griechenland dennoch absahnen im Spiel.
Die Argentinier, die wünschen sich einen frischen neuen Start ins neue Jahr. Ähnlich wie die Brasilianer, die deswegen in der letzten Nacht des Jahres weiß gekleidet sind. Bei den Argentiniern bedarf es ein wenig mehr Arbeit im Vorfeld als bloß eine Shoppingtour. Denn sie sortieren alle ihre alten Unterlagen des vergehenden Jahres aus und die werden dann am 31. geschreddert. Denn schon Mittags an Silvester werden die Papierschnipsel überall aus dem Fenster geworfen. Die Schweden werfen ja bekanntlich den Weihnachtsbaum ausm Fenster - die Argentinier selbstgemachtes Konfetti. So befreien sie sich von Altlasten des alten Jahres. Bekannt ist allerdings nicht, wie die argentinischen Finanzämter den Silvesterbrauch finden?!
Ok, es klingt erstmal wirklich total bescheuert. Die Japaner machen traditionell zum Jahreswechsel Mochis: das sind kleine klebrige Reiskuchen. Die zu essen bringt Glück oder den Tod! Denn ja, tatsächlich ist das Zeug SO klebrig, dass daran jedes Jahr knapp ein Dutzend Japaner ersticken und die japanischen Behörden ernsthaft jedes Jahr aufs Neue Broschüren veröffentlichen, mit Tipps, wie man das Mochi-Essen überlebt. Na, wohl bekomms!
In diesem Sinne: euch allen "Prosit Neujahr"! Das kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "es möge gelingen". Kommt gut rein!
Die Brasilianer feiern Silvester, wenn es möglich ist, am Strand. Dort springen sie um Mitternacht in weißer Kleidung in das Meer. Bei jeder Welle dürfen sie sich etwas für das neue Jahr wünschen.
Am 1. Januar klopfen meist Kinder mit einem geflochtenen und geschmückten Ast der Kornelkirsche (Surwatschki) auf die Rücken der Menschen. Damit soll das neue Jahr Gesundheit und ein langes Leben bringen. Aber nicht nur bei der eigenen Familie klopfen die Kinder auf den Rücken, sie ziehen auch von Haus zu Haus und bekommen dafür Gebäck, Nüsse, getrocknetes Obst oder andere kleine Geschenke.
Die Dänen sammeln über das ganze Jahr Geschirr, das sie nicht mehr brauchen, um an Silvester durch die Straßen zu ziehen und das Porzellan vor und gegen die Haustüren ihrer Freunde und Familien zu schmeißen. Sowie der Polterabend vor der Hochzeit soll diese Tradition Glück bringen. Ein weiterer Brauch ist, dass die Dänen auf Stühle stehen und um Mitternacht ins neue Jahr springen.
Um Mitternacht essen die Spanier zwölf Trauben zu jedem Glockenschlag. Dabei dürfen sie sich bei jeder Traube etwas für das neue Jahr wünschen. Da sich viele verschlucken, schlagen die Glocken des „Casa-de-Correos“-Uhrturm in Madrid nur noch alle drei Sekunden, statt jede Sekunde.
In China findet das Neujahr nicht am 31. Dezember, sondern zwischen Januar und Februar statt. Ein kurioser chinesischer Brauch für unverheiratete Frauen ist, dass sie Mandarinen ins Meer schmeißen, um die Liebe zu finden.