Warum „stressfrei“ & „Familienurlaub“ keine Gegensätze sind
Aus unterschiedlichen Gründen sind Eltern und Kinder vor und im Urlaub total gestresst. Für eine entspannte gemeinsame Zeit erfahrt ihr hier, wie ihr typische Stressfaktoren vermeidet.
Aus unterschiedlichen Gründen sind Eltern und Kinder vor und im Urlaub total gestresst. Für eine entspannte gemeinsame Zeit erfahrt ihr hier, wie ihr typische Stressfaktoren vermeidet.
Von wegen ausgelassene Urlaubsstimmung! Die Abfahrt zum Flughafen steht kurz bevor, aber die Koffer sind noch nicht fertig gepackt. Ihr verpasst euren Anschlusszug und strandet mit quengeligen Kindern und schwerem Gepäck am Bahnhof. Den Nachwuchs überkommt die Reiseübelkeit und er hat so gar keine Lust mehr, mit dem Auto in die Ferien zu fahren. Wegen Situationen wie diesen ist der gemeinsame Urlaub bei Weitem nicht das pure Familienglück.
Anstatt zufrieden spielender Kinder und erholter Eltern tobt oftmals der Familienstreit. Ein bisschen Zwist ist selbst in der erholsamsten Zeit des Jahres ganz normal, ruiniert das Urlaubserlebnis aber, wenn er dauerhaft besteht.
Es gibt einige klare Stressfaktoren, die sich schon im Vorfeld minimieren lassen. Klare Regel: Der Stress bleibt zu Hause und hat im Koffer nichts verloren! Schauen wir uns einige der Faktoren an, die oft unbewusst zu Chaos und Unzufriedenheit in den Ferien führen:
Dann sind da noch die Stressfaktoren, die ihr von zu Hause kennt. Die Wünsche sind größer als das Urlaubsbudget, die Kinder sind mit nichts so richtig zufrieden und bei der Abfahrt hättet ihr eine Dokusoap über Chaos bei Familienreisen drehen können. Wir verraten euch jetzt einige simple, aber effiziente Kniffe, wie ihr das Alltagschaos im Urlaub elegant umschiffen könnt.
Sind die Eltern gestresst, überträgt sich das auch auf die Kinder. Daher ist es ratsam, die Stressfaktoren zu eliminieren oder jedenfalls zu minimieren, die den Eltern die Urlaubslaune vermiesen können.
Einer dieser Faktoren ist das liebe Geld: Wer das Urlaubsbudget knapp plant oder an falscher Stelle unnötig viel zahlt, wird die Reise kaum sorglos genießen können. Zudem geht jegliche Spontanität verloren, weil beispielsweise das Geld fehlt, um noch einmal in dem Restaurant essen zu gehen, das allen so gut gefallen hat.
Doch gerade, was die Unterkunft angeht, ist es oftmals nicht leicht, ein bezahlbares Hotel mit Familienzimmern zu finden. In so mancher Unterkunft werden Kinder sogar eher als Störfaktor angesehen und sind geduldet, aber nicht erwünscht. Das beeinträchtigt euer Reisevergnügen noch mehr.
Dagegen bietet euch ein familienfreundliches Hotel zahlreiche Vorteile: Diese beginnen mit einem günstigen Preis. Zudem könnt ihr die Verpflegung (Frühstück, Abendessen, Lunchpakete) flexibel hinzubuchen. Für die Kinder ist das Frühstück je nach Alter kostenlos oder vergünstigt und sie schlafen gratis im Familienzimmer.
Die Wahl des passenden Familien-Hotels ist nicht nur bei der Schonung eures Budgets hilfreich. Es schafft wertvolle Entlastung, wenn ihr die Kids zwischendurch in der Spielecke „parken“ und euch einen ruhigen Nachmittag zu zweit gönnen könnt. Besonders praktisch ist außerdem die Verfügbarkeit von Waschmaschinen im Hotel, um jederzeit genug saubere Wäsche für alle zu haben.
Wie schön wäre es, wenn ihr alle entspannt und happy in eurem sorgfältig ausgewählten Hotel ankommen könntet? In der Praxis entsteht das Chaos meist schon vor der Abreise. Plötzlich fällt dir ein, dass dein Reisepass nicht mehr lange genug gültig ist. Wenn es ins außereuropäische Ausland geht, braucht ihr eure Visa und dann wisst ihr drei Tage vor Abflug noch nicht, wer sich eigentlich um die Kaninchen im Kinderzimmer kümmert.
Hier eine kleine Checkliste, was ihr am besten schon mehrere Wochen vor dem Urlaubsbeginn organisiert:
Ein sehr stressanfälliger Moment ist das Kofferpacken. Die Kinder würden am liebsten all ihre Lieblingsspielzeuge mitnehmen, die Eltern haben nur die möglichen Zuschläge bei der Airline für das Übergepäck im Kopf. Setzt euch als Familie zusammen und plant, welche Kofferanzahl mitkommt und wie viel „Eigenbedarf“ jeder mitnehmen kann. Erklärt den Kids, warum das fünfte Buch im Koffer zum Problem wird und wieso die Klemmbaustein-Sets am Strand nicht unbedingt nötig sind.
Tipp: Schließt eure Kids nicht vom Kofferpacken aus, das sorgt für schlechte Laune. Schon kleinere Kinder sind dazu in der Lage, sich ihre Lieblingskleidung auszusuchen und einfache Anweisungen zu befolgen. Ob ihr im Nachhinein den Schneeanzug bei einer Reise in den Süden wieder auspackt, bleibt euch als Eltern überlassen.
Die Koffer sind gepackt, alle Reisepässe gültig und eigentlich steht dem harmonischen Urlaubsbeginn nichts mehr im Wege. Wirklich? Auch jetzt warten noch einige Fallstricke auf euch, die sich auf die Stimmung auswirken. Einer der größten Fehler ist es, wenn ihr eure Urlaubsreise direkt am ersten Ferientag startet. Jetzt wollen alle in die ersehnte Erholungszeit aufbrechen und am Ende steht ihr in einer ellenlangen Staukette und es geht nicht weiter.
Die Folge sind verzweifelte Eltern auf den vorderen Sitzen und weinende Kids im hinteren Teil des Autos. Der Kleinste will unbedingt Fast-Food, weil die Reklametafeln von McDonald’s und Co. so einladend winken, der Teenager ist frustriert, weil der Handyempfang auf der Autobahn miserabel ist. Spätestens jetzt kommt euch zum ersten Mal der Gedanke an eine Umkehr und Ferien auf Balkonien.
So katastrophal muss es aber gar nicht werden, wenn ihr geschickt vorplant und euch aus der Massenbewegung zum Ferienbeginn heraushaltet. Wir haben für euch die richtigen Tipps für jede Art der Mobilität, die sich einfach umsetzen lassen und für mehr Frieden sorgen.
Das Adrenalin fließt durch alle Poren, wenn euer Flug bereits aufgerufen wurde, ihr aber noch nicht einmal euer Gepäck aufgegeben habt. Spätestens nach einer halben Stunde wird klar: Ihr verpasst den Flieger und die Katastrophe ist perfekt. Es gibt Richtlinien, wie viel früher Fluggäste am Flughafen sein sollten, mit Kindern verlängern sich die Zeiten aber oft deutlich.
Für EU-Reisen gilt eine Stunde vor Abflug als optimales Zeitfenster, bei Langstreckenflügen sollten es mindestens zwei Stunden sein. Erfahrungsgemäß verdoppeln Eltern mit Kindern dieses Zeitfenster lieber, um hektische Situationen von Anfang an zu vermeiden. Es sind die Kleinigkeiten, die am Ende doch mehr Zeit kosten als gedacht:
Habt ihr nach dem Check-in noch Wartezeit zu überbrücken, gönnt euch ein paar gesunde Snacks, die ihr in weiser Voraussicht ins Handgepäck gepackt habt, oder bummelt gemütlich durch die Gegend. So müsst ihr vielleicht ein wenig länger warten, haltet den Ruhepuls aber in einem moderaten Rahmen.
Tipp: Mit kleineren Kindern ist es sinnvoll, nicht mitten in der Nacht zu fliegen. Nutzt stattdessen einen (direkten) Flug zur Mittagszeit. Haltet vorher auf der Raststätte an und lasst die Kids auf dem Spielplatz noch einmal nach Herzenslust toben. Müde und zufrieden fliegt es sich gleich viel besser und das Stillsitzen fällt leichter.
Sie streikt, sie fällt aus oder der obligatorische Gleiswechsel wird zwei Minuten vor Abfahrt angekündigt. Wer mit der Bahn fährt, braucht eigentlich keinen Erlebnisurlaub mehr. Dennoch ist es im Sinne der Nachhaltigkeit eine gute Entscheidung, die nächste Reise auf den Schienen zu beginnen.
Hier gelten ähnliche Regeln wie am Flughafen – seid rechtzeitig da, um Hektik zu vermeiden. Das Problem dabei ist, dass es am Bahnsteig deutlich ungemütlicher wird als im bequemen Wartebereich des Flughafens. Euer Gepäck wird nicht aufgegeben, sondern direkt im Abteil verstaut. Bis dahin müsst ihr es mit euch herumschleppen.
Tipp: Wechselt euch ab! Bei zwei Erwachsenen bietet es sich an, dass einer beim Gepäck am Bahnsteig bleibt, während der andere mit den Kindern den Bahnhof erkundet. So haben die Kleinen noch ein wenig Abwechslung und ihr könnt euch (im Wechsel) ein wenig erholen.
Achtet außerdem auf alle Ansagen, die am Bahnhof gemacht werden. Die Lautsprecheranlagen sind manchmal zu leise eingestellt, sodass ihr einen möglichen Gleiswechsel oder Ausfälle von Zügen nicht rechtzeitig mitbekommt. Obwohl es teurer ist, solltet ihr auf umbuchbare Tickets setzen. Wenn ihr eine Bahn verpasst, könnt ihr dann immer noch den Anschlusszug nehmen und seid nicht an eine bestimmte Linie gebunden. Das erleichtert die Anreise deutlich. Auch während der Bahnfahrt gibt es Optionen, um es ruhiger angehen zu lassen:
Kleine Kinder sollten nicht zu häufig fernsehen, bei einer Zugreise ist das ab einem gewissen Alter aber erlaubt. Denkt an ein geladenes Tablet oder Smartphone und ladet am besten im Vorfeld kindgerechte Filme und Serien herunter. Obwohl die Bahn WLAN zur Verfügung stellt, ist die Qualität auf vielen Strecken miserabel. Während die Erwachsenen bei einem Abbruch des Films an der spannendsten Stelle verärgert mit den Zähnen knirschen, führt das beim Nachwuchs nicht selten zu lautem Gebrüll. Der vorherige Download vermeidet den Stress und ihr könnt gelegentlich die Augen schließen.
Obwohl stundenlange Autofahrten schnell zur Strapaze werden, haben sie durchaus ihre Vorteile. Immerhin könnt ihr nach Wunsch rasten und Pausen einlegen und seid nicht so sehr auf die Gunst eurer Mitreisenden angewiesen. Im Zug würde sich sicherlich der ein oder andere beschweren, wenn ihr in schiefen Tönen eure liebsten Hits mitsingt. Im Auto stört das keinen und wenn jemand von außen seltsam schaut, könnt ihr einfach fröhlich winken. Stresssituationen sind aber selbst im Auto nicht ausgeschlossen, vor allem wenn einer der Reisenden zur Toilette muss oder der Magen knurrt.
Hier unsere Tipps zur Vorkehrung, die euch eine stressfreie Autofahrt ermöglichen:
Steht ihr im Stau und seid genervt? Einfache Denk- und Knobelspiele für zwischendurch machen der ganzen Familie Spaß und lenken die Kinder von der Langeweile ab.
Letztlich dürft ihr zwischendurch aber auch „gestresst“ sein und für ein paar Minuten schweigen. Hier sind wir wieder beim Thema „Ansprüche“. Ihr müsst gar nicht die Familie aus der Werbung sein, die freudestrahlend und top gestylt am Urlaubsort ankommt. Verschwitzte Haare, strubbelige Kinder und ein zerknittertes Hemd sind nach einer langen Fahrt oder einem Langstreckenflug normal und sollten euch nicht stören.
Endlich da! Und was passiert jetzt? Wahrscheinlich hat jeder von euch seine ganz eigenen Ideen im Kopf, wie der Urlaub perfekt wird. Der Teenager möchte am liebsten sofort losziehen und Gleichaltrige kennenlernen. Die Kleinste will ans Meer und eine große Sandburg bauen. Ihr würdet am liebsten erst einmal ankommen, die Koffer auspacken und den Rest des Tages an der Bar versacken. Viele Bedürfnisse erfordern Rücksichtnahme und Sensibilität, denn jeder soll auf seine Kosten kommen. Das A und O ist Spontanität. Taktet nicht jeden Tag durch, sondern erlaubt euch, spontan etwas anderes zu machen.
Wichtig: Weniger Spielraum gibt es bei den Essens- und Schlafenszeiten der Kids. Behaltet sie nach Möglichkeit bei, denn eine radikale Umstellung führt oft zu Hunger, Müdigkeit und daraus resultierender Unzufriedenheit.
Eure Ansprüche und Vorstellungen besprecht ihr als Familie am besten bereits im Vorfeld. Noch bevor ihr euch für einen Urlaubsort entscheidet, ruft den Familienrat zusammen und sammelt Ideen: Was würden die Kinder gerne erleben? Was ist für euch Erwachsene wichtig und wie lässt sich das alles unter einen Hut bringen?
Nutzt die Möglichkeit des Internets und checkt, welche Regionen für verschiedene Bedürfnisse gut geeignet sind. So könnt ihr bereits vor dem Urlaub ein grobes Programm strukturieren, das eurem Budget entspricht und euch trotzdem noch Raum für eine kreative Tagesplanung lässt.
Tipp: Bucht euer Hotel mit Köpfchen. „Billig“ ist zwar super, Familienfreundlichkeit aber der entscheidende Faktor. Selbst im Süden kann es Regentage geben und dann ist es toll, wenn euch ein Tag im Hotel nicht zu langweilig wird.
„Planen ist was für Spießer!“ Viele Eltern sind mit diesem Motto bereits in den Familienurlaub gestartet und brauchten danach vor allem eines: Urlaub! Trubel und Action sind völlig normal, wenn Kinder mit auf Reisen gehen. Sie lieben es zu toben, die Welt zu erkunden und ihre Neugier lauthals kundzutun.
Je effektiver ihr allerdings vorplant, desto besser könnt ihr stressige Situationen umgehen. Bezieht die Kids in die Planung mit ein, sie sind oft verständnisvoller, als viele Eltern annehmen.