Volle Schulbusse trotz Corona - so sieht die Situation in vielen Kreisen in Rheinland-Pfalz aus. Die Landesregierung sichert den Kommunen nun weitere 70 Busse zu. Bislang wurden bereits rund 1,2 Millionen Euro für 67 zusätzliche Busse bewilligt. Elternvertreter sind damit nicht zufrieden und fordern weitere 1000 Busse.
Bislang hat die rheinland-pfälzische Landesregierung zur Entlastung der angespannten Schülerbeförderung während der Corona-Pandemie rund 1,2 Millionen Euro für 67 zusätzliche Schulbusse bewilligt. 13 Kreise und kreisfreie Städte hätten, laut einer Sprecherin des Verkehrsministeriums vom Montag, entsprechende Förderanträge gestellt. 115 weitere Busse seien bereits im Einsatz. Die Anträge und Bewilligungen stünden hier aber noch aus.
In einer zweiten Antragsrunde könnten schätzungsweise bis zu 70 weitere Busse zur Verfügung gestellt werden, die von den Kommunen mit Beginn der kalten Jahreszeit angefordert werden können, erklärte Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP) und forderte die Kreise auf, dieses Angebot des Landes zu nutzen.
Das sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch zu wenig, sagte Landeselternsprecher Reiner Schladweiler. In einer Petition an den Landtag, die am Dienstag übergeben werden soll, fordert der Landeselternbeirat daher 1.000 Busse in der Busbörse. Die Online-Petition habe rund 14.000 Unterschriften eingebracht, nötig seien 12.000 gewesen, erklärte Schladweiler.
Neben weiteren Bussen fordern die Elternbeiräte (Regionalelternbeirat, Landeselternbeirat und Regionalelternbeirat Rheinhessen-Pfalz) ebenfalls zusätzliche Waggons bei S-Bahnen und Zügen einzusetzen. Außerdem sollen die Stehplätze in Bussen auf 15 reduziert werden.
Nachdem die Kritik über das Gedränge in Schulbussen und die dadurch steigende Corona-Infektionsgefahr immer lauter wurde, hatte die Landesregierung Ende August angekündigt, die für den Schulbusverkehr zuständigen Kreise und kreisfreien Städte bei der Bestellung zusätzlicher Fahrzeuge zu unterstützen.
Über die zentrale Bus-Börse sollen in Kooperation mit dem Verband Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz (Molo) die landesweit zur Verfügung stehenden Busse dort eingesetzt werden, wo sie benötigt und abgerufen werden. Bis zu 250 Busse will das Land mit bis zu 90 Prozent finanzieren.
Quelle: dpa