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Rheinland-Pfalz: Ludwigshafen

Erneute Panne im Fall des 13-Jährigen Bombenbastlers

Obwohl der ehemalige Betreuer des 13-Jährigen unter Salafismusverdacht steht, ist auch sein Nachfolger zuvor nicht überprüft worden.

Erst nach fünf Tagen lagen entsprechende Test-Ergebnisse vor, das sagte LKA-Chef Johannes Kunz dem Politmagazin "Report Mainz". «Das sind Abweichungen, die wir in Zukunft auf jeden Fall ausschließen müssen, weil wir sie in ihren Konsequenzen nicht abschätzen können», so der LKA-Chef weiter.

Das Jugendamt hatte nach der ersten Panne eigentlich angekündigt, neue Betreuer genauer zu überprüfen. Der Vorgänger hatte Kontakte zur islamistischen Szene. Der Psychologe war unter anderem auf Bildern einer Salafisten-Kundgebung zu sehen. Er hatte einige Zeit den heute 13-Jährigen betreut, der nach Angaben des Mainzer Innenministeriums versucht haben soll, im Dezember 2016 einen Sprengsatz in der Nähe des Weihnachtsmarkts von Ludwigshafen abzulegen. Er wurde dann in eine geschlossene Einrichtung gebracht, seit 5. April ist er in Obhut des Jugendhilfe-Trägers an einem sicheren Ort außerhalb von Ludwigshafen.

Bei der Einstellung von Betreuern wird ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangt. Im Unterschied zu anderen Berufsgruppen gibt es keine gesetzliche Bestimmung für eine Sicherheitsüberprüfung. Diese Prüfung sei am 7. April nach Überlegungen beim Jugendamt und
beim LKA zusätzlich beschlossen worden. Dazu müssen die Betroffenen einwilligen. Bei der Sicherheitskontrolle des Nachfolgers kam laut LKA heraus, dass er zuverlässig sei.

Quelle: dpa