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Frankreich: Lyon

Neue Studien: Nachtarbeit kann Krebsrisiko erhöhen

Eine Expertenkommission warnt: Nächtliche Schichtarbeit kann einen Einfluss auf das Krebsrisiko haben.

Regelmäßige Nachtarbeit kann nach Einschätzung einer internationalen Expertenkommission das Krebsrisiko wahrscheinlich erhöhen. Damit bestätigte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon ihre Einschätzung aus dem Jahr 2007 zu dieser Form von Schichtarbeit nun auf Basis neuerer Studien. In die sogenannte Gruppe 2A - wahrscheinlich karzinogen - gehört auch etwa der Verzehr von rotem Fleisch und der Pflanzenschutz-Wirkstoff Glyphosat.

Es gebe «eingeschränkte Nachweise», dass Nachtarbeit zu Tumoren in Brust, Prostata und Darm führen könne, betonte die Agentur im Juli in der Fachzeitschrift «The Lancet Oncology». Die Einstufung gelte aber nicht als Risikobewertung. Sie könne lediglich die Frage klären, ob nächtliche Schichtarbeit einen Einfluss auf das Krebsrisiko hat, sagte der an der Einstufung beteiligte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. «Wie groß der Einfluss der Nachtarbeit auf das Krebsrisiko ist, lässt sich mit dieser Einschätzung nicht klären.»

In Deutschland arbeiteten 2016 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) rund sieben Prozent der Beschäftigten in Wechselschicht mit Nachtarbeit oder dauerhaft nachts. Männer sind dabei deutlich häufiger in Nachtschichten tätig als Frauen.

Quelle: dpa