"Lieber Günther Jauch, liebe ARD..."

Moderator Jan Böhmermann steckt hinter
dem Mittelfinger-Skandal um Varoufakis

Das Gesprächsthema Nr.1 diese Woche: Der freche Stinkefinger von Griechenlands Finanzminister Ganis Varoufakis in Richtung Deutschland. Günther Jauch widmete sich vergangenen Sonntag der vermeintlichen Rüpel-Geste des Politikers und scheiterte mit der Aufarbeitung des Themas kläglich. Der Beschuldigte Varoufakis beteuerte von Anfang an, das Video sei ein fieser Scherz und man wolle ihm übel mitspielen: "Das ist getürkt. Das hat es nicht gegeben."

Am Montag stürzten sich Radio- und Fernsehsender, Promis und Comedians und Zeitungsredaktionen aus der gesamten Republik auf den Mittelfinger-Skandal um Varoufakis: die einen machten sich lustig, die anderen regten sich fürchterlich auf und waren über so viel Frechheit seitens der Griechen empört.

"Wie können die Griechen nur so undankbar sein?! Tsss!" - das dachte sich halb Deutschland. Video-Analytiker leisteten ganze Arbeit und versprachen die Echtheit des Videos. Der Skandal war perfekt!

Ätsch, bätsch! Ich hab Euch
alle an der Nase rumgeführt!

Am vergangenen Abend begann ZDF-NEO-Moderator Jan Böhmermann seine Sendung mit den Worten "Lieber Günther Jauch, liebe ARD, liebe Bild-Redaktion..."  und verkündete mit einem schelmischen Lächeln, hinter dem Mittelfinger-Clip zu stecken. Der Skandal scheint perfekt! In seinem fast zehn minütigen Video macht sich Jan Böhmermann über die Presse und seine Kollegen gekonnt lustig und stellt nochmal das "Original-Video" und das "Fake-Video" gegenüber. Eine Produktion der Extraklasse.

Böhmermann-Fans und das Netz feiern den Moderator. Gleichzeitig melden sich aber auch Stimmen, die Böhmermann vorwerfen, den Skandal für sich als Promotion nutzen zu wollen. Man kann Jan Böhmermann glauben oder auch nicht, jedenfalls hat es der 34 Jährige geschafft, dass man über ihn spricht und er riesen Wellen schlägt. Thumbs up!