Bislang gab es nur wenige steuerpflichtige Senioren in Deutschland, doch das wird sich ab 2019 ändern. Denn fast 50.000 Pensionäre werden im folgenden Jahr zur Kasse gebeten.
Senioren müssen in der Regel keine Steuern zahlen, doch dies ändert sich langsam aber sicher. Waren es im Jahr 2005 nur rund zweieinhalb Millionen Abgabepflichtige, werden es im kommenden Jahr 4,89 Millionen Rentnerinnen und Rentner werden, die zahlen müssen.
Diese Angaben stammen vom Bundesfinanzministerium, welches damit rechnet, dass mit den Neusteuerzahlern Mehreinnahmen von 410 Millionen Euro gemacht werden können.
Hintergrund dieser Änderungen ist der prognostizierte Anstieg der Zahlen im kommenden Jahr. So wird in Westdeutschland ein "Pensionäre-Plus" von 3,2 Prozent erwartet, in Ostdeutschland sind es 3,9 Prozent. Somit werden zahlreiche Senioren das steuerfreie Existenzminimum überschreiten.
Entscheidend für die Rentenbesteuerung ist das Jahr des Antritts. Personen, die 2005 oder früher aufgehört haben zu arbeiten, haben 50% der Altersbezüge zu versteuern. 78% werden es bei Neurentnern ab dem Jahr 2019 sein und im Jahr 2040 wird die gesetzliche Rente komplett besteuert werden müssen.
Es gibt also eine Schattenseite zur geplanten Rentenerhöhung im nächsten Jahr. So erzählt die Linken-Rentenexpertin Birkwald dem RND, dass immer mehr Rentnerinnen und Rentner in die Abgabepflicht rutschen würden.
„Wir brauchen schnelle, kostenlose und niedrigschwellige Hilfen für ältere Menschen und eine angemessene Personalausstattung in den Finanzämtern, damit hier eine sachgerechte Beratung stattfinden kann“, fordert die Bundesabgeordnete.
Wäre dies der Fall, müsse die Mehrheit derer, die zum Großteil oder ausschließlich von den eigenen Renteneinkünften leben, trotz Verpflichtung zur Steuererklärung, keine mehr zahlen.