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100 Euro-Gerät schraubt Kilometerstand nach unten

Tachostand bei jedem dritten Gebrauchtwagen manipuliert!

Wer einen Gebrauchtwagen kauft, sollte einen Blick auf den Tachostand werfen, denn der kann ganz leicht mit einem Gerät, das gerade mal 100 Euro kostet, manipuliert worden sein. So erkennst Du den Betrug!

Wenig Kilometer bringen viel Geld

Alter und Kilometerstand eines Autos bestimmen überwiegend den Wert eines Fahrzeuges. Gebrauchtwagen, die die magische Grenze von 100.000 Kilometern überschritten haben, sind wesentlich günstiger als Autos, die weniger Kilometer auf dem Tacho haben. Da ist jeder Kilometer, den das Auto weniger hat, bares Geld wert. Es liegt auf der Hand, dass der Tachostand öfter manipuliert wird.

Jedes dritte Auto betroffen

Das Gerät zur Manipulation kostet 100 - 150 Euro, kann aber bis zu 3000 Euro beim Verkauf des Wagens bringen, laut ADAC. Natürlich ist die Tacho-Manipulation in Deutschland verboten und trotzdem ist bundesweit nach Behördenschätzungen jeder dritte Wagen betroffen.

Wie erkennt man Betrug?

Die Tacho-Manipulation ist durch moderne technische Hilfsmittel mittlerweile ganz leicht geworden und auf technischem Wege nicht nachzuweisen. Es gibt aber Indizien, die eine Manipulation aufdecken. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens, empfiehlt der ADAC, auf folgende Punkte zu achten:

  • Serviceheft ansehen und Kilometerangaben auf Plausibilität prüfen.
  • Unterlagen zum Auto prüfen: Rechnungen von Kundendiensten und Wartungen, Tankbelege (eine Tankkarte zeigt Kilometerstand auf), Ölwechsel-Aufkleber zeigen lassen.
  • Zustand des Fahrzeuges checken: Sind Sitze oder Lenkrad stark abgegriffen und die Pedalgummis stark abgenutzt?
  • Vor-vor-Besitzer des Fahrzeuges kontaktieren, um Lebenslauf des Wagens zu prüfen. 

Folgen von Tacho-Manipulation

Die Polizei geht davon aus, dass jedes Jahr zwei Millionen Gebrauchtwagen-Käufer Opfer von Tachomanipulation werden. Nicht nur, dass der Käufer um sein Geld betrogen wird, die Manipulation des Kilometerstandes bringt auch erhebliche Probleme mit sich.

Stellen Werkstätte einen Hinweis auf eine Manipulation fest, könnten sie, laut ADAC und Focus, Garantiearbeiten an dem Fahrzeug verweigern. Durch einen niedrigeren Kilometerstand könnten auch Wartungen oder Austausch von Verschleißteilen, die zu einem bestimmten Tachostand vorgesehen sind, versäumt werden. Wenn es dann zu einem Schaden kommt, kann es richtig teuer werden.