Kaum zeigt sich das Wetter von seiner schönsten Seite, steigen Motorradbesitzer wieder auf ihre Maschinen. Leider häufen sich dann aber auch die Motorradunfälle von der Südpfalz bis nach Köln. Unser RPR1.Verkehrsberater Ralf Schwoll hat wichtige Botschaften für alle Biker im Land…
Seit Beginn der Motorradsaison musste die Polizei bereits zu zahlreichen Biker-Unfällen ausrücken. Wie Monika Gass vom ADAC Westpfalz erklärt, keine Seltenheit. „Am Anfang der Motorradsaison ist die Unfallrate immer leicht erhöht. Der Grund: Die Biker und auch andere Verkehrsteilnehmer müssen sich jedes Jahr erst wieder an die Zweiräder gewöhnen.“
Ralf Schwoll aus der RPR1.-Verkehrsleitstelle empfiehlt derweil den Motorradfahrern ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC zu absolvieren.
„Vor dem Start in die Motorrad-Saison müssen das Motorrad und der Fahrer fit sein! Überprüft Eure Maschine: Sind die Bremsen noch in Ordnung, was ist mit den Reifen? Funktioniert die Beleuchtung noch? Jeder Motorrad-Fahrer sollte auch ein seiner eigenen Fitness arbeiten, um Kraft genug für die Maschine zu haben.“
Zudem gibt es laut dem Experten auch sogenannte Grundregeln zum Fahren bei sommerlicher Hitze, die die Fahrer unbedingt beachten sollten:
Auch wenn es bei den heißen Temperaturen schwer fällt: Auf die richtige Kleidung sollte man nie verzichten! Sie ist der einzige Schutz bei einem Aufprall. Gerade bei kurzen Strecken, beispielsweise auf dem Weg zum nahegelegenen Badesee, legen Motorradfahrer oft nur leichte Kleidung an – und setzen dabei ihre Gesundheit aufs Spiel. Deshalb rät der Verkehrsberater dazu, auch bei hohen Temperaturen Schutzbekleidung zu tragen.
Wer es in der Lederkluft nur schwer aushält, kann auf spezielle Sommer-Textilkleidung mit Protektoren zurückgreifen, die Stabilität und einen gewissen Schutz bietet. Ebenfalls nicht zu vergessen: Selbst bei großer Hitze ist es nicht ratsam, auf die Handschuhe zu verzichten. Sie sind äußerst wichtig, damit der Fahrer nicht so einfach die Kontrolle über den Lenker verlieren kann.
An heißen Tagen ist die Routenplanung besonders wichtig. Mammuttouren sollten unbedingt vermieden werden. Generell ist es ratsam, genügend Pausen einzulegen, am besten alle ein bis zwei Stunden. Während der Mittagshitze sollte das Motorrad für längere Zeit abgestellt werden – auch damit das Gefährt nicht überhitzt. In den Pausen ist es vor allem wichtig, ausreichend Wasser zu trinken.
Vorsicht vor „Blow Ups“- So heißt das Phänomen, das bei großer Sonneneinstrahlung zu einer aufgeplatzten Fahrbahndecke führt. Besonders gefährdet sind alte Autobahnen aus Betonplatten und dort vor allem Fugen, Nahtstellen und Abschnitte, die schon von Reparaturen geschwächt sind. Sollte also auch ohne erkennbaren Grund auf drastische Geschwindigkeitsbeschränkungen hingewiesen werden: Unbedingt daran halten, es hat einen guten Grund!
Quelle: RPR1., ADAC