Für ihr Pferd bricht sie Olympia ab

Eigentlich lief alles nach Plan: Die Anreise, das Training…doch dann steht plötzlich die Gesundheit ihres Pferdes auf dem Spiel!

Die niederländische Dressurreiterin Adelinde Cornelissen ist mehrfache Europa- und Weltmeisterin. Auch bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat sie mit ihrem Pferd Parzival gute Chancen auf die Goldmedaille.

Zunächst läuft alles nach Plan: Das niederländische Duo kommt gut ins Training und scheint bester Laune zu sein. Doch dann ändert sich alles schlagartig: Drei Tage vor dem entscheidenden Wettkampf wird Parzival von etwas Giftigem gebissen und seine Gesundheit steht plötzlich auf dem Spiel. Sein Kopf schwillt an - außerdem bekommt er hohes Fieber.

Mit 37,5 Grad Fieber an den Start

Die 36-jährige Dressurreiterin weicht keine Sekunde von seiner Seite und verbringt sogar die Nächte im Stall. Stündlich überprüft sie die Temperatur des Tieres. Als diese schließlich auf 37,5 Grad sinkt, beschließt Adelinde, nach langer Überlegung und gründlicher Absprache mit verschiedenen Tierärzten, mit Parzival an den Start zu gehen.

Was dann vor dem Publikum in der Arena und Millionen TV-Zuschauern geschieht, erklärt die Niederländerin auf ihrer Facebook-Seite:

"Als wir hinauskamen, spürte ich bereits, dass Parzival sein Äußerstes gab und als Kämpfer nicht aufgeben wollte. Aber er fühlte sich nicht gut an, sondern energielos und leer. Mein Freund, das Pferd hat sein ganzes Leben lang alles für mich gegeben, das hat er nicht verdient. Um ihn zu beschützen, habe ich aufgegeben...Also habe ich salutiert und die Arena wieder verlassen ohne anzutreten. Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht."

Damit hatten die Zuschauer nicht gerechnet. Aber für Adelinde steht die Gesundheit ihres Pferdes ganz weit vorne. Für ihren Entschluss erntet die mehrfache Europa- und Weltmeisterin zudem großes Lob.

Und zum Schluss die gute Nachricht: Parzival hat sich mittlerweile wieder erholt und ist wieder ganz der Alte.