Sobald man im Flugzeug sitzt, wird man aufgefordert, elektronische Geräte auszuschalten oder den Flugmodus zu aktivieren. Doch was passiert eigentlich, wenn Handys nicht ausgeschaltet werden?
In der heutigen Zeit, in der wir ständig vernetzt sind, ist es kaum vorstellbar, für einige Stunden offline zu sein. Doch genau das wird von Flugpassagieren verlangt, wenn sie aufgefordert werden, im Flieger ihre Geräte in den Flugmodus zu versetzen. Aber warum eigentlich? Wie gefährlich ist es wirklich, den Flugmodus nicht einzuschalten?
„Bitte vergewissern Sie sich, dass elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets ausgeschaltet sind oder sich im Flugmodus befinden.“
Die Hauptbegründung für die Vorschrift, elektronische Geräte in den Flugmodus zu schalten, ist die Vermeidung von Signalstörungen. Flugzeuge nutzen hochsensible elektronische Systeme zur Navigation und Kommunikation. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, sicher und präzise zu arbeiten, doch Signale von Mobiltelefonen könnten theoretisch diese Funktionen stören. Besonders während kritischer Phasen wie Start und Landung kann jede noch so kleine Störung problematisch sein.
Weltweit haben Luftfahrtbehörden wie die Federal Aviation Administration (FAA) und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) strenge Vorschriften erlassen, die besagen, dass Mobiltelefone während des Fluges im Flugmodus betrieben werden müssen. Diese Regelungen basieren auf umfangreichen Studien und Tests, die das Potenzial für Interferenzen untersucht haben. Die Behörden handeln nach dem Vorsichtsprinzip, um jegliches Risiko für die Flugsicherheit zu minimieren.
Obwohl moderne Flugzeuge mit gut abgeschirmten Systemen ausgestattet sind, besteht ein theoretisches Risiko, dass multiple Signale von vielen Geräten gleichzeitig Probleme verursachen könnten. Besonders ältere Flugzeuge könnten anfälliger für solche Störungen sein. Während die Wahrscheinlichkeit einer gefährlichen Interferenz gering ist, möchten die Luftfahrtbehörden kein Risiko eingehen.
Der erfahrene Easyjet-Pilot Chris Foster erklärte gegenüber dem britischen „Liverpool Echo“ laut "Welt" Folgendes: „Die Bord-Kommunikationssysteme sind heutzutage so hochentwickelt, dass eine Handynutzung keine Behinderung verursacht.“
Die Regelung elektronische Geräte in den Flugmodus zu versetzen, gelte seit vielen Jahren, da gab es beispielsweise iPads noch gar nicht. Und auch der deutsche Luftfahrtexperte Cord Schnellenberg sagte: „Wäre es wirklich gefährlich, das Handy während Start und Landung zu nutzen, dann würden Fluggesellschaften die Handys einsammeln oder ganz verbieten.“
Piloten würden nur gelegentlich Störgeräusche in ihren Kopfhörern oder auf Kommunikationskanälen hören, die auf nicht ausgeschaltete Mobiltelefone zurückgeführt werden könnten. Diese Geräusche sind jedoch selten und in der Regel nicht schwerwiegend genug, um den Betrieb des Flugzeugs zu beeinträchtigen. Dies bestätigte auch eine Studie der FAA aus dem Jahr 2012, die zeigte, dass das Risiko für Signalstörungen durch Mobiltelefone gering ist.
Dennoch würden diese Berichte die Notwendigkeit unterstreichen, alle möglichen Störquellen zu minimieren. Die Regelung dient der Sicherheit und dem Schutz aller Passagiere und der Besatzung an Bord.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein aktives Mobiltelefon tatsächlich eine gefährliche Störung verursacht, sehr gering ist, sollten Passagiere den Flugmodus während des Fluges aktivieren. Dies gewährleistet, dass jegliches Risiko ausgeschlossen wird und die Sicherheit und der Komfort aller an Bord erhalten bleiben. Es ist in jedem Fall besser, den Anweisungen der Crew Folge zu leisten – sie ist nicht nur für eure Sicherheit da, sondern auch, um einen reibungslosen Ablauf des Fluges zu garantieren. Bleibt also entspannt und genießt euren Flug – im Flugmodus!
