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Mutter will gegen Bildungsministerium vorgehen

Zur „Beruhigung“: Lehrer sperren achtjährigen Autisten in Holzbox

Die 28 Jahre alte Australierin Emily Dive konnte es nicht fassen, als sie mitbekam, dass ihr achtjähriger, autistischer Sohn Lachlan in der Schule während des Unterrichts in eine Art Holzbox gesperrt wurde. Laut des Lehrers sollte dies der Beruhigung des Kindes dienen.

Holzkasten als „Ort der Beruhigung“

Der acht Jahre alte Lachlan Dive, genannt Locky, ist Autist. Seit seiner Einschulung durchlebt der Junge ein wahres Martyrium. Immer wieder musste er die Schule wechseln, wurde am Ende nur noch zwei Stunden täglich unterrichtet. Jetzt will Lockys Mutter Emily juristisch gegen das Bildungsministerium vorgehen – und prangert dabei gravierende Missstände an.

Lachlan soll in einer Schule mehrfach in eine große Holzbox gesperrt worden sein, wenn er im Unterricht nervös wurde. Gegenüber der Mutter beschrieben die Lehrer dies als „Ort der Beruhigung“ für das Kind. „Wenn Locky anfing Anzeichen von Angst oder Unruhe zu zeigen – was von anderen als trotzig oder störend empfunden werden kann – sollte er sich in die Box stellen“, so Emily.

Nur noch zwei Stunden Unterricht pro Tag

Obwohl der junge Autist im Unterricht gefördert und auf seine Beeinträchtigung Rücksicht genommen werden sollte, lief es zuletzt darauf hinaus, dass Lachlan nur noch zwei Stunden pro Tag am Unterreicht teilnehmen durfte, weil ihm länger kein Integrationslehrer zur Verfügung stand und bezahlt werden konnte.

Eine spezielle Schule für Kinder mit Handicap darf der Achtjährige allerdings auch nicht besuchen – dafür ist sein IQ zu hoch.

Bleibt abzuwarten, ob Locky und seine Mutter Emily vor Gericht Erfolge erzielen können – und der Junge dann endlich die nötige Förderung erhalten kann.

Quelle: Metro UK