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Das sagt die „Wetter-Pflanze“ der Landwirte

Bekommen wir einen Jahrhundertwinter?

Derzeit kursieren die wildesten Gerüchte hinsichtlich des kommenden Winters. RPR1.Wetterexperte Kai Zorn gibt eine erste, vorsichtige Prognose, basierend auf Langzeit-Wettermodellen. Landwirte hingegen verlassen sich seit Jahrhunderten auf eine bestimmte Pflanze, die den Winter vorhersagen soll. Sie haben eine Vorahnung.

Was sagen die Wettermodelle?

Aufgrund der frühen Kälteperiode der vergangenen Tage, fragen sich viele Menschen von der Südpfalz bis nach Köln: War das der Auftakt für einen Super-Winter? RPR1.Wetterexperte Kai Zorn kann das nicht bestätigen: Vergleicht man die vergangenen Winterverläufe ist – rein statistisch gesehen – ein recht kalter Frühwinter wahrscheinlich, gefolgt von einem milden Kernwinter. „Erst hinten raus, also dann, wenn ihn keiner mehr haben will (Februar, März 2018), kommt die Kälte zurück. Nach wie vor ist das für mich die wahrscheinlichste Variante“, erklärt der Experte.  

Recht gute Chancen auf weiße Weihnachten im Flachland

Demnach könnte es durchaus möglich sein, dass die winterliche Episode zwischen Ende November und dem Jahreswechsel bis ins Flachland reicht. Vielleicht bekommen wir dieses Jahr sogar weiße Weihnachten.

Als mild bis sehr mild wird hingegen der Januar berechnet - mal mit Tiefdruckeinfluss, mal am Rande eines Hochs über dem Mittelmeer.

Der kommende Winter beweist wohl einen langen Atem, prognostiziert RPR1.Wetterexprte Kai Zorn: „Erst ab Ende Januar kommen wohl wieder kältere Wetterlagen ins Spiel. Aber auch diese bringen im Flachland wenig (nachhaltiges) Winterwetter. Erst dann, wenn ihn keiner mehr will, kommt der Spät- bzw. Nachwinter im Frühjahr bis weit nach hinten raus - 'Nicht schon wieder', werden sich jetzt viele denken…"

Das sagen die Naturbeobachtungen

Viele Landwirte vertrauen seit jeher auf die „Wetterkerze“ (Königskerze) als zuverlässige Winter-Vorhersage. Die gelbe Blume soll durch seinen Blütenstand Ende August Aufschluss über die kalten Monate geben. Das Prinzip: Wenig gelbe Blüten bedeuten wenig Schnee; blüht die Pflanze hingegen stark, gibt es einen schneereichen Winter.

Ein befreundeter Landwirt aus der Nachbarschaft von RPR1.Wetterexperte Kai Zorn „liest“ dieses Jahr aus der Königskerze heraus, dass ein kalter Winter auf uns zukommt. „Er meinte, dass der Winter "hint' naus" kommt, März, April und auch noch Mai; da kommt noch viel Kälte nach“, erzählt der Experte nach dem Gespräch mit dem Naturbeobachter.

Allzu großen Hoffnungen auf einen frühen Frühling sollte man sich demnach eher nicht machen…

Quelle: RPR1.Wetterexperte Kai Zorn, Wetter.com