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Richtiges Verhalten im Stau

Standstreifen, Warnblinker: So verhältst Du Dich im Stau richtig!

So langsam neigen sich auch in den letzten Bundesländern die Sommerferien dem Ende zu. Das bedeutet Mega-Staus auf den deutschen Autobahnen. Aber wie verhält man sich eigentlich richtig, wenn der Verkehr stockt?

Warnblinker ist oft hilfreich

Wer in einen Stau gerät, muss seine Geschwindigkeit rechtzeitig drosseln, um einen Auffahrunfall zu vermeiden. Viel zu oft kommt es dennoch zu solchen Zusammenstößen, wenn der vorangehende Verkehr falsch eingeschätzt wird. Deshalb ist es hilfreich, wenn Autofahrer am Ende einer Schlange mit dem Warnblinker auf die Situation aufmerksam machen. Verpflichtend ist das laut Straßenverkehrsordnung aber nicht. Wird ein solches Signal gegeben, müssen Autofahrer dieses unbedingt beachten und sich dann auch entsprechend verhalten. Denn: Der Warnblinker gilt – ebenso wie Verkehrsschilder – als Ankündigung einer Gefahrenstelle. Wer sein Fahrverhalten nicht anpasst, begeht eine fahrlässige Ordnungswidrigkeit.

So wird eine Rettungsgasse gebildet

Eine Gasse für Einsatzfahrzeuge wird immer zwischen der äußeren linken Spur und dem rechts danebenliegenden Fahrstreifen gebildet. Sobald der Verkehr ins Stocken gerät, soll von den Autofahrern eine Rettungsgasse gebildet werden – nicht erst dann, wenn Einsatzfahrzeuge sichtbar sind. Erst wenn der Verkehr wieder rollt, endet die Pflicht zur Rettungsgasse. Wer Rettungskräfte behindert, dem droht momentan noch ein Bußgeld von lediglich 20 Euro. Weil es aber vermehrt zu Problemen an Unfallstellen kommt, soll diese Strafe bald deutlich erhöht werden. Das Bundesministerium plant eine Anhebung auf 115 Euro und dazu einen Punkt in Flensburg. Der Bundesrat geht noch weiter und fordert sogar 200 Euro Strafe und ein Fahrverbot.

Über die Zufahrt dem Stau entfliehen

Viele Autofahrer versuchen dem stockenden Verkehr durch kleine Tricks zu entkommen und bringen dafür nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr. Sie nutzen die Zufahrt als Abfahrt und riskieren so schwere Unfälle, wenn andere Fahrzeuge entgegenkommen. Das kostet nicht nur ein Bußgeld, sondern es gibt auch drei Punkte in Flensburg. Obendrein kann die Versicherung im Falle eines Unfalls die Leistung verweigern, denn ein solches Verhalten gilt als grob fahrlässig.

Waghalsige Wendemanöver am Stauende

Ebenso ärgerlich und gefährlich ist es, wenn Autofahrer bei Verkehrsstörungen wenden oder rückwärts fahren, um die letzte Abfahrt vor dem Stau doch noch zu nehmen. Laut Straßenverkehrsordnung ist das verboten. Wer es dennoch tut, dem drohen Bußgelder von 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Wer andere Verkehrsteilnehmer dadurch auch noch in Gefahr bringt, der muss sogar 240 Euro Strafe zahlen.

Aussteigen nicht erlaubt

Wenn der Stau mal wieder länger dauert, verlassen Autofahrer gerne mal ihre Fahrzeuge. Das ist allerdings nur in Ausnahmefällen gestattet – nämlich dann, wenn ein Notfall vorliegt oder Vorkehrungen zur Unfallsicherung getroffen werden müssen. In jedem Fall gilt beim Aussteigen aus dem Wagen äußerste Vorsicht, denn nachkommende Fahrzeuge könnten das Stauende möglicherweise übersehen und einen Unfall verursachen. Bei einem Verkehrsbehinderungen im Tunnel gibt es noch eine weitere Regel: Sobald Autos dort zum Stehen kommen, sollte der Motor ausgeschaltet werden.

So wird der Standstreifen richtig genutzt

Ist die nächste Abfahrt nicht mehr weit, so nutzen bei Stau viele Autofahrer den Standstreifen als vorzeitige Ausfahrt-Verlängerung und fahren rechts am Verkehr vorbei. Das ist allerdings verboten. Andere Verkehrsteilnehmer könnten ebenfalls auf eine solche Idee kommen und das sorgt für ein erhöhtes Unfallrisiko. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Menschen, die zu Fuß auf dem Standstreifen zur nächsten Notrufsäule gehen, dadurch verletzt werden. Benutzt werden darf der Standstreifen im Falle einer Panne, wenn es von der Polizei, über Schilder oder über Markierungen zum Beispiel an Baustellen ausdrücklich erlaubt ist oder dann, wenn es keinen anderen Platz für eine Rettungsgasse gibt.

Weg zur nächsten Notrufsäule

Notrufsäulen stehen im Abstand von zwei Kilometern in beiden Fahrtrichtungen auf den deutschen Autobahnen. Auf den weißen Begrenzungs-Pfählen sind kleine schwarze Pfeile angebracht, die die Richtung zur nächstgelegenen Säule anzeigen. Zwar hat inzwischen fast jeder Autofahrer ein Handy oder Smartphone dabei, dennoch werden die orangefarbenen Säulen bei Pannen oder Unfällen immer noch sehr häufig genutzt.

Quelle: Bild