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Rheinland-Pfalz: Mainz

Neues Führungsduo bei den Grünen

Die rheinland-pfälzischen Grünen haben ein neues Spitzenduo: Paul Bunjes (27) aus Kaiserslautern und Natalie Cramme-Hill (35) aus Trier.

Sie sind am Samstag beim Landesparteitag in Idar-Oberstein gewählt worden. Die digitale Wahl muss noch per Briefwahl bis zum 31. März bestätigt werden.

Für den Landwirt Bunjes votierten 123 von 194 Delegierten, für seinen Herausforderer, den Sprecher der Grünen Jugend Benjamin Buddendiek aus Mainz, stimmten 68 Delegierte. Es gab eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen.

Cramme-Hill hatten im Wahlgang zuvor 155 der 187 Delegierten ihre Stimme gegeben. Je 16 enthielten sich und votierten mit Nein. Die Kreisvorsitzende hatte keine Gegenkandidatin. Die 55 Jahre alte Birgit Meyreis wurde mit 149 von 173 Stimmen als Schatzmeisterin wiedergewählt. Auch sie hatte keine Gegenkandidatin.

Mit 27 Jahren ist Bunjes einer der jüngsten grünen Landesvorsitzenden jemals. Nur Daniel Köbler war bei seiner Wahl für dieses Amt 2008 genauso alt, wie die Partei mitteilte.

Er wolle ein «tragfähiges zweistelliges Ergebnis» für die Grünen erreichen, hatte der gelernte Landwirt in seiner Bewerbungsrede gesagt. Die Menschen müssten auch jenseits der ökologischen Themen erreicht werden, etwa mit Sozial- und Gesellschaftsthemen. Bunjes schreibt gerade seine Abschlussarbeit als Student der ökologischen Landwirtschaft. Er war persönlicher Mitarbeiter für Landwirtschaft und Weinbau bei der Landtagsabgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler. In den Koalitionsverhandlungen für die zweite Ampel-Regierung gehörte er der Fachgruppe Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau an. Bunjes möchte zwischen den Generationen vermitteln und das Profil der Grünen schärfen.

Cramme-Hill ist gelernte biologisch-technische Assistentin und Chemielaborantin sowie «Mutter zweier kleiner Jungen». Sie arbeitet in der Stadtverwaltung Trier und will den Öffentlichen Personennahverkehr bezahlbarer machen. Sie setzt sich auch für eine grüne Schulpolitik ein. «Schulische Inklusion findet nicht statt», kritisierte sie in ihrer Bewerbungsrede vor der Wahl. Außerdem liege ihr die Energiepolitik sowie eine «zielführende, respektvolle Kommunikation» zwischen den Grünen auf dem Land, in Mainz und in Berlin besonders am Herzen.

Der Grundsatz der Grünen von Trennung von Amt und Mandat erforderte die Neuwahl. Die bisherige Landesvorsitzende Misbah Khan war in den Bundestag gewählt worden. Ihr Mit-Vorsitzender, Josef Winkler, gehört dem neuen Landtag an. Die stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin Katharina Binz sagte zum Abschied von Khan: «Du bist eine relevante Stimme in der politischen Debatte» und «wirst den Bundestag noch ganz schön auf Trab halten». Die ehemalige Landesvorsitzende und Europa-Abgeordnete Jutta Paulus lobte die Zusammenarbeit mit Winkler: «Egal wie hoch die Wellen schlagen. Josef war immer da und stand wie eine Bank.»

Quelle: dpa