Münchens Trainer Thomas Tuchel ist kein Fan von Abstellungen mitten in der Saison.
Sven Hoppe/dpa
Münchens Trainer Thomas Tuchel ist kein Fan von Abstellungen mitten in der Saison.
FC Bayern München

Tuchel zu Abstellungen im Januar: «Immer extrem unglücklich»

Das Fußballjahr ist noch nicht vorbei, da muss Thomas Tuchel schon an 2024 denken. Afrika- und Asien-Cup sind aber nicht nur für den FC Bayern Herausforderungen. Die Frage nach Transfers wird laut.

Das Thema Abstellungen für Afrika- und Asien-Cup beschäftigt Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel. Es sei schon «immer extrem unglücklich» gewesen, für diese Wettbewerbe Spieler mitten in der Saison freigeben zu müssen, sagte Tuchel. «Deshalb werden wir damit umgehen und Lösungen finden.» Die Münchner dürften mit Verteidiger Minjae Kim (Südkorea) sowie Außenverteidiger Noussair Mazraoui (Marokko) und Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (Kamerun) betroffen sein.

Bei Mazraoui könnte eine Nominierung wegen eines Muskelbündelrisses in der linken Wade zum Zeitspiel werden. «Wenn er nicht dort ist, wird er uns wahrscheinlich auch fehlen», meinte Tuchel mit Blick auf dessen aktuelle Verletzung.

Der Bayern-Coach verwies auf das jüngste Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (3:0), wo die Personalsituation der Münchner wegen kurzfristiger Ausfälle schon eng war. «Stellen Sie sich vor, die zwei (Kim und Choupo-Moting) hätten noch gefehlt. Dann weiß ich nicht, ob es möglich gewesen wäre, die Leistung zu bringen.»

Kim nicht ganz glücklich

Auch der im Sommer aus Neapel verpflichtete Kim ist nicht ganz glücklich mit der Abstellung für das Asien-Turnier. Der 27-Jährige fürchtet, seinen Stammplatz bei den Bayern an Dayot Upamecano oder Matthijs De Ligt zu verlieren. «Wenn Upa und Matthijs in dieser Zeit gut spielen, werden die beiden wahrscheinlich auch danach erst mal das Abwehrduo sein», sagte Kim dem Nachrichtenportal «t-online.de». Er stelle sich darauf ein, im Februar um den Stammplatz kämpfen zu müssen - obwohl Coach Tuchel in den Hinrunde noch klar auf den Südkoreaner setzte.

Die Abstellungen im Januar seien ein Thema für ihn und Sportdirektor Christoph Freund, erklärte Tuchel, «aber nicht zwischen mir und der Mannschaft.» Freund hatte mit Blick auf die kommende Transferperiode bei ServusTV Vorarbeit eingeräumt. «Wir haben schon ein bisschen was getan in den letzten Wochen», äußerte Freund.

Ehrenpräsident Uli Hoeneß sagte: «Wir werden sicherlich versuchen, nicht wie im letzten Jahr am letzten Tag irgendwelche aus dem Hut zu zaubern. Man hat Zeit bis Anfang, Mitte Januar, und wie ich den Christoph kennengelernt habe, wird er liefern.»

Youngster bleibt fester Bestandteil des Kaders

Für Tuchel ist weiter ein in erster Linie defensiv orientierter Mittelfeldspieler wichtig. Auch wenn Aleksandar Pavlovic (19) aus der zweiten Mannschaft wegen eines personellen Engpasses zuletzt überzeugte. Der Youngster bleibe auch dann fester Bestandteil des Kaders, «wenn wir noch einen Mittelfeldspieler verpflichten, der unserer Meinung nach vielleicht vom Profil, von der Erfahrung unserer Mannschaft weiterhilft», erläuterte Tuchel. «Trotzdem ist es wichtig, ihm den Rucksack nicht zu groß aufzusetzen.»

Der Afrika-Cup findet vom 13. Januar bis 11. Februar statt, der Asien-Pokal vom 12. Januar bis 10. Februar. In dieser Phase bestreiten die Münchner sechs Bundesligaspiele. Am 10. Februar steigt zudem der Gipfel bei Tabellenführer Bayer Leverkusen, das ebenfalls mehrere Spieler abstellen dürfte.

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