Die Kanadier sind Titelverteidiger bei der Eishockey-WM.
Pavel Golovkin/AP/dpa
Die Kanadier sind Titelverteidiger bei der Eishockey-WM.
Turnier in Tschechien

Stars, Modus und Deutschlands Chancen bei der Eishockey-WM

Am Freitag beginnt in Prag und Ostrava die Eishockey-Weltmeisterschaft. Deutschland versucht, einen ähnlichen Coup wie Silber aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Die Konkurrenz ist groß.

Am Freitag beginnt die Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien. Vizeweltmeister Deutschland startet gegen die Slowakei (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport).

Wo wird gespielt?

Die WM wird in der tschechischen Hauptstadt Prag und Ostrava gespielt. Deutschland spielt in der Gruppe B in Ostrava. Das Finalwochenende mit den Halbfinals, Spiel um Platz drei und dem Endspiel findet in Prag statt. Die Viertelfinals werden sowohl in Prag also auch in Ostrava ausgetragen. 

Wie ist der Modus?

Die Vorrunde wird in zwei Achtergruppen gespielt. Die besten vier Teams aus beiden Gruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Die beiden Letzten aus jeder Gruppe müssen im kommenden Jahr an der B-WM teilnehmen.

Wie sind die Chancen für Deutschland?

Deutschland ist Vizeweltmeister und geht mit einem erneut starken Kader an den Start. Das Viertelfinale gilt als Minimalziel und ist realistisch. Bei den vergangenen sieben WM-Turnieren kam das deutsche Team nur einmal nicht unter die letzten Acht. 2021 stand Deutschland unter dem damaligen Bundestrainer Toni Söderholm im Halbfinale, im vergangenen Jahr erreichte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes unter Nachfolger Harold Kreis als Finalist die beste WM-Platzierung seit 1953.

Wer sind die deutschen Vorrundengegner?

Wie im vergangenen Jahr ist das Auftaktprogramm anspruchsvoll. Im Olympiadritten Slowakei, den USA und dem elfmaligen Champion Schweden trifft die deutsche Mannschaft zu Beginn wieder auf die stärksten Teams. In Lettland, Kasachstan, Polen und Frankreich warten danach machbare Gegner. Allerdings gab es in den letzten beiden Testspielen gegen Frankreich eine Niederlage und nur einen knappen Erfolg nach Verlängerung.

Wer sind die Favoriten?

Einen Top-Favoriten gibt es in diesem Jahr nicht. Rekordweltmeister und Titelverteidiger Kanada hat einen äußerst jungen und talentierten Kader, unter anderem mit dem 18 Jahre alten Ausnahmestürmer Connor Bedard von den Chicago Blackhawks. Schweden und die USA haben äußerst starke Mannschaften. Auch Gastgeber Tschechien mit dem Heimvorteil und Finnland gelten als Anwärter auf den WM-Pokal. Die Schweiz und auch die deutsche Mannschaft können an guten Tagen gegen jeden Gegner gewinnen.

Welche Stars sind dabei?

Kanada ist mit Zukunftshoffnung Bedard nach Prag gereist. Brady Tkachuk, Teamkollege von Tim Stützle bei den Ottawa Senators, Johnny Gaudreau (Columbus Blue Jackets) sowie Top-Abwehrtalent Luke Hughes (New Jersey Devils) stechen im US-Aufgebot heraus. Schweden hat in Erik Karlsson (Pittsburgh), Rasmus Dahlin (Buffalo) und Victor Hedman (Tampa Bay) drei überragende und schussgewaltige Defensiv-Akteure. WM-Gastgeber Tschechien hat sich mit Verteidiger Radko Gudas (Anaheim Ducks) und Torhüter Petr Mrazek (Chicago Blackhawks) verstärkt. Aber auch Deutschlands JJ Peterka gehört mittlerweile zum höchsten NHL-Niveau.

Wo werden die Spiele zu sehen sein?

Alle deutschen Partien und fast die kompletten K.o.-Spiele werden im Free-TV bei ProSieben gezeigt. Auch ProSieben Maxx zeigt weitere WM-Spiele. Bei MagentaSport werden insgesamt 21 Begegnungen, darunter auch die deutschen Spiele kostenpflichtig im Stream gezeigt. Alle WM-Spiele kann man ebenfalls gegen Gebühr bei Sportdeutschland.tv gucken. 

Was ist bei der WM sonst noch wichtig?

Olympia 2026 in Mailand ist bereits in den Hinterköpfen. Erstmals seit 2014 werden alle NHL-Stars in Mailand um Gold kämpfen. Da es international nur noch die beiden Weltmeisterschaften in Tschechien und nächstes Jahr in Dänemark und Schweden vor Olympia geben wird, sind bereits in Prag und Ostrava so viele Top-Spieler wie selten zuvor vertreten. Deutschland ist für Olympia bereits qualifiziert. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind Russland und Belarus weiterhin von den Titelkämpfen ausgeschlossen.

Von Tobias Brinkmann, dpa
© dpa-infocom, dpa:240508-99-960531/2
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