Schröders Olympia-Plan: Urlaub, Training, Wagners anfeuern
Die NBA-Playoffs finden ohne Dennis Schröder statt, seine Zukunft bei den Brooklyn Nets: offen. Was der Basketball-Weltmeister bis Olympia machen will, weiß er aber schon.
Die NBA-Playoffs finden ohne Dennis Schröder statt, seine Zukunft bei den Brooklyn Nets: offen. Was der Basketball-Weltmeister bis Olympia machen will, weiß er aber schon.
Für Dennis Schröder ist diesmal alles ganz anders. Vor dem sensationellen WM-Titel spielte Deutschlands Basketball-Star vergangenes Jahr noch bis Ende Mai mit den Los Angeles Lakers in den NBA-Playoffs. Diese Saison ist vor Olympia bereits Mitte April in der nordamerikanischen Profiliga für ihn Schluss.
Fünf Spiele vor dem letzten Hauptrundenspiel steht fest, dass Schröders Brooklyn Nets Rang zehn verpassen und damit keine Chance mehr auf die Endrunde in der stärksten Basketball-Liga der Welt haben. Wie es im Jahr der Sommerspiele in Paris mit dem Anführer des Nationalteams nun bei den Nets weitergeht: völlig offen.
«Ich würde gerne bleiben, das ist keine Frage», sagte Schröder der Deutschen Presse-Agentur. «Da muss man halt einfach nur schauen, ob das von beiden Seiten so ist und wie sie in die Zukunft gehen wollen.» Der Vertrag des 30 Jahre alten Weltmeister-Kapitäns ist noch eine weitere Saison gültig, aber das heißt in der NBA erst mal nicht viel.
Urlaub vor Paris
Schröder spielt seit elf Jahren in Nordamerika - dass die Liga ein großes Business ist, hat er längst verinnerlicht und verstanden. Atlanta Hawks, Oklahoma City Thunder, Los Angeles Lakers, Boston Celtics, Houston Rockets, noch mal die Lakers und dann zu Beginn der Saison die Unterschrift bei den Toronto Raptors vor dem Wechsel zu den Nets zuletzt: Schröder ist rumgekommen. Und er ist Realist. Mit dem aktuellen Trainer Kevin Ollie versteht er sich gut, aber der 51-Jährige hat bei den Nets nicht so sehr überzeugen können, dass seine Zukunft als sicher gelten kann. Und ein neuer Mann hat womöglich andere Pläne.
Vor den Olympischen Spielen in Paris wird Schröder in jedem Fall einen richtigen Urlaub mit der Familie machen. «Nach der Saison werde ich auf jeden Fall zwei Wochen den Basketball erst mal nicht anfassen», kündigte er an. Die Hauptrunde in der NBA endet am 15. April. Das erste Testspiel der deutschen Nationalmannschaft ist für den 6. Juli gegen Frankreich angesetzt.
Bis dahin will Schröder Zeit in Deutschland verbringen, wahrscheinlich auch mit seiner Frau Ellen noch mal für ein paar Tage in die USA reisen, um «Dinge zu erledigen» - und beim ersten Playoff-Spiel der Orlando Magic dabei sein. Dort spielen seine Weltmeister-Kollegen Franz Wagner und Moritz Wagner, die in ihrer Karriere noch nie in der heißen Saisonphase der NBA aktiv waren. «Das war mein Wunsch, dass ich da auf jeden Fall unterstütze und da bin», sagte Schröder. «Das habe ich mit denen auch so abgesprochen. Und ich mag mein Wort halten.»
Rücktrittsgedanken nach WM
Nach EM und WM soll dann gemeinsam bei den Olympischen Spielen wieder für Spaß gesorgt werden. Nach WM-Gold in Asien hatte Schröder sich zwar kurz mit einem Rücktritt beschäftigt. Das wäre «ein krasser Abgang» gewesen. «Aber, weil ich noch nie Olympische Spiele gespielt habe, konnte ich mir nicht vorstellen, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen», sagte er. Im Gegenteil: «Ich würde gerne bis 40, so wie Dirk (Nowitzki) das auch gemacht hat, in der Nationalmannschaft spielen.»
Wie oft Schröder bis zum 15. April noch für die Nets spielen wird, ist unklar. Wahrscheinlich ist sogar, dass Schröder trotz des Double Double aus zwölf Punkten und elf Vorlagen beim 115:111 der Nets gegen die Indiana Pacers nur noch wenig oder gar nicht zum Einsatz kommt. «Wenn die zu mir kommen und sagen, wir wollen, dass die jungen Spieler auf dem Platz sind, dann würde mich das freuen, weil die dann viel auf dem Platz stehen», sagte Schröder. «Aber wenn ich spielen soll, dann spiele ich natürlich.»
Von Maximilian Haupt, dpa
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