Fahnenträger Edina Müller und Martin Schulz (beide vorne M) erreichen die Place de la Concorde.
Julian Stratenschulte/dpa
Fahnenträger Edina Müller und Martin Schulz (beide vorne M) erreichen die Place de la Concorde.
Spiele in Paris

Paralympics-Eröffnungsfeier: Nachdenklich und spektakulär

Weniger ausgefallen, dafür nicht weniger beeindruckend als bei Olympia: Die Spiele in Paris starten mit einer Party mit über 50.000 Besuchern auf dem größten Platz der französischen Hauptstadt.

Triathlon-Star Martin Schulz und Ruder-Ass Edina Müller schwenkten die deutsche Fahne bei einer großen Party an der Place de la Concorde, die sich auch Jürgen Klopp auf der Tribüne nicht entgehen lassen wollte: Die XVII. Paralympics sind mit einer begeisterten Feier vor mehr als 50.000 Zuschauern gestartet - etwas weniger schrill, aber nicht weniger beeindruckend im Vergleich zu den Olympischen Spielen knapp einen Monat zuvor. 

Um 22:37 Uhr erklärte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron die Spiele für eröffnet. Zuvor nutzte Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, den Wahlspruch der heutigen Französischen Republik. «Liberté, Égalité, Fraternité», forderte Parsons unter lautem Jubel der Zuschauer für mehr Menschlichkeit, Verständnis und Freiheit vor allem für Menschen mit Behinderung. 

Insgesamt 500 Künstler und Tänzer heizten an einem lauen Sommerabend mit einem abwechslungsreichen, aber auch zum Nachdenken anregenden Showprogramm die Atmosphäre an der ehrwürdigen Place de la Concorde an. «Eine Zeremonie, die bleibenden Eindruck hinterlassen soll», lautete das Motto. Gerecht wurden die Veranstalter der ersten Paralympischen Sommerspiele in Paris diesem Leitsatz allemal, auch wenn Weltstars wie Lady Gaga oder Céline Dion fehlten.

Deutschland als vierte Mannschaft am Place de la Concorde

Die deutsche Mannschaft erreichte als viertes Team die Place de la Concorde. Nach rund 300 Metern auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées kamen die Sportler um das Fahnenträger-Duo Müller und Schulz sowie Prothesen-Weitsprungstar Markus Rehm am größten Platz in Paris an. Rund 100 deutsche Athleten sowie Trainer, Betreuer und Offizielle kamen vor den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um kurz vor halb neun an den voll besetzten Tribünen vorbei. 

In den kommenden elf Tagen werden rund 4.400 Athleten um 549 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen in 22 Sportarten kämpfen. Die Wettbewerbe an weltberühmten Orten wie dem Eiffelturm, den Gärten von Schloss Versailles, dem Grand Palais und dem Invalidendom sollen ähnlich emotionale und begeisternde Bilder liefern wie zuvor bei Olympia. 

Deutschland will im Medaillenspiegel unter die Top-10

Das deutsche Team geht mit rund 143 Sportlern sowie fünf Guides an den Start und will den Abwärtstrend der vergangenen Spiele stoppen. Vor drei Jahren in Tokio verzeichnete die deutsche Mannschaft mit 43 Mal Edelmetall lediglich Platz zwölf im Medaillenspiegel. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, hofft in Paris auf die Rückkehr in die Top-10.

Von Tobias Brinkmann und Maximilian Wendl, dpa
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