Parallel zur DFB-Elf: Zverev in Halle im Viertelfinale
Während die deutschen Fußballer bei der EM in Stuttgart gegen Ungarn gewinnen, gibt sich Alexander Zverev beim Tennis in Halle keine Blöße. Immerhin die ersten 45 Minuten Fußball kann er sehen.
Während die deutschen Fußballer bei der EM in Stuttgart gegen Ungarn gewinnen, gibt sich Alexander Zverev beim Tennis in Halle keine Blöße. Immerhin die ersten 45 Minuten Fußball kann er sehen.
Fußball-Fan Alexander Zverev hatte gleich doppelten Grund zur Freude. Parallel zum zweiten Sieg der deutschen Fußballer bei der Europameisterschaft gegen Ungarn machte der Tennis-Olympiasieger im westfälischen Halle den Einzug ins Viertelfinale perfekt. Zverev setzte sich in der OWL Arena bei den Terra Wortmann Open im Achtelfinale gegen den Italiener Lorenzo Sonego mit 6:4, 7:6 (7:5) durch. Zverev bekommt es nun am Freitag mit dem Franzosen Arthur Fils zu tun, der Dominik Koepfer mit 6:3, 6:4 bezwang.
Einen erfolgreichen Start ins Turnier feierte Jan-Lennard Struff. Der 34 Jahre alte Warsteiner gewann in seinem Auftaktmatch gegen den Italiener Luciano Darderi mit 6:7 (2:7), 7:5, 7:6 (12:10). Struff verwandelte nach 2:31 Stunden seinen zehnten Matchball. Der Davis-Cup-Profi trifft jetzt am Donnerstag auf den Griechen Stefanos Tsitsipas, der in der ersten Runde den deutschen Profi Henri Squire ausgeschaltet hatte.
Diskussionen um die Ansetzung der Partie
Um die Ansetzung des Zverev-Spiels parallel zur Partie der deutschen Fußballer hatte es zuvor einige Diskussionen gegeben. Auch Zverev selbst hatte sich etwas verwundert über die Turnierplanung gezeigt. «Das war definitiv nicht mein Wunsch», hatte Zverev nach seinem Erstrunden-Sieg gegen Oscar Otte gesagt.
«Ich glaube, es war um ehrlich zu sein nicht schlau vom Turnier», sagte der Weltranglisten-Vierte, der selbst großer Fußball-Fan ist. «Wenn ich nicht spielen würde, würde ich mir auch kein Tennis-Match anschauen, sondern würde Fußball gucken.» Die Veranstalter hatten die Ansetzung unter anderem damit begründet, dass sie Zverev genug Zeit zur Erholung geben wollten.
Da sich die Begegnungen zuvor am Mittwoch länger hingezogen hatten als gedacht, begann Zverevs Partie gegen Sonego erst um kurz nach 19.00 Uhr. Die erste Halbzeit des deutschen Spiels konnte Zverev so noch im Fernsehen verfolgen. Gut 1000 Besucher blieben dann trotz des Zverev-Spiels beim Public Viewing im Schatten der OWL Arena. Als Ilkay Gündogan das 2:0 erzielte, war der Jubel der deutschen Fans auch auf dem Centre Court zu hören. Zverev schmunzelte und wusste, im fernen Stuttgart lief alles nach Plan.
Und auch er selbst hatte gegen Sonego schnell alles im Griff. Zverev gelang sofort ein Break, nach 47 Minuten holte er sich den ersten Satz. Im zweiten Satz steigerte sich der Italiener dann und lag im Tiebreak plötzlich 3:0 vorne. Doch Zverev behielt die Nerven und machte den Sieg perfekt.
Struff hofft auf gute Regeneration
Struff hatte in der vergangenen Woche beim ATP-Turnier in Stuttgart noch wegen einer Magen-Darm-Verstimmung aufgeben müssen. Die Nachwirkungen davon waren ihm gegen Darderi immer noch deutlich anzumerken. Struff bewegte sich nicht ganz so gut und leistete sich vor allem im ersten Durchgang zu viele leichte Fehler.
Nach verlorenem ersten Satz steigerte sich Struff aber und schaffte den Satzausgleich. Im entscheidenden Durchgang lag die deutsche Nummer zwei dann ein Break hinten, kämpfte sich aber zurück und holte den Sieg. «Ich habe schwere Tage hinter mir, die Vorbereitung war nicht so leicht», sagte Struff. «Ich hoffe, dass ich mich gut regeneriere und dann morgen gegen Tsitsipas ein gutes Match spielen kann.»
Lars Reinefeld, dpa
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